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Die Europa-Park Saison kann starten – Wodan feierlich eingeweiht

verfasst von Flexrider

Bei strahlendem Sonnenschein wurde heute Mittag die neue Holzachterbahn Wodan – Timburcoaster im Europa Park den Pressevertretern vorgestellt. Auch wir durften die Gelegenheit nutzen und haben einige Runden auf der hölzernen Gottheit gedreht. Nach monatelanger, teilweise schon fast peinlich detaillierter Bau-Berichterstattung verschiedenster Fanseiten hat das Warten nun ein Ende und Deutschland seinen zweiten GCI-Woodie. Dementsprechend gross ist auch die Erwartungshaltung an die 40 Meter hohe Konstruktion, welche durch Millionen Nägel und Schrauben zusammengehalten wird. Ob die amerikanische Ingenieursleistung aus norddeutschem Holz hält was sie verspricht? Wir haben uns heute eine Meinung gebildet.

Zwei bisher unveröffnetlichte Artworks des Anstellbereiches

Die Kulisse ist gigantisch, gute 12 Meter ragt das weinrote Stationsgebäude in Form einer Stabkirche in die Höhe, davor steht Gott Wodan persönlich und zeigt in Richtung des kaum kleineren Eingangstors zur Isländischen Sagenwelt. Dieses durchschritten, befinden wir uns umrundet von Wodans mächtiger Stützkonstruktion im Wikingerdorf, nur die knallblaue Schiene von Blue Fire stört das Bild ein wenig. Hier hat man die Wahl zwischen dem begutachten nordischer Handwerkskunst, einem Rundgang unter Blue Fire und dem schlichten Eingangstor zur Wodan-Timburcoaster Warteschlange. Es ist unnötig zu erwähnen, auf was unsere Wahl fällt.

Die Wikinger auf der Eröffnungsfahrt

Der Anstellbereich ist ein einziges Kunstwerk. Abwechslungsreich gestaltet mit Fabelwesen und Statuen trifft der Werbespruch „Ein Mythos erwacht“ hier wirklich zu. Dabei ist das Warten im Schatten des Gebälks genau so beeindruckend, wie die aufwändig gestalteten Räume im Untergeschoss des Stationsgebäudes. Ausgelegt ist der Anstellbereich auf 90 Minuten Wartezeit, doch beim durchlaufen kommt es einem eher wie mehrere Stunden vor, was auch für die geplante Kapazität spricht, die mit 3 Zügen so hoch wie möglich gehalten werden soll.

Ein Blick in die Warteschlange

Endlich sind wir nach Drachen, Schlangen, Feuer und Eis in der Station angekommen, wo wir auch schon eingeteilt werden. Single Rider haben von diesem Warteerlebnis reichlich wenig, ihr Weg führt vom Eingang direkt zur Einteilung. Da kommt es schon, das zwölfreihige Gefährt des Wodan, stilecht verziert mit edlen Holzschnitzereien und bequem wie zuhause im Fernsehsessel. Hier fällt auf, dass das Fehlen der Gurte auch einen Nachteil mit sich bringt, der Bügel muss sehr weit geschlossen werden, was vermutlich einigen eine Fahrt auf dem Götterschlitten verwehrt.

Roland Mack mit seinem Ehrengast Ralf Schuhmacher

Endlich rollt der Zug ins Sonnenlicht, eine aussergewöhnlich geneigte Strecke bis zum Lifthill lässt uns schon vermuten, diese Bahn ist anders. Auf der Kuppe angekommen werden wir von den Feuerspeienden Wölfen ins Verderben, ähm ich meine Vergnügen geschickt. Schon in der hohen Kurve vor dem First Drop gewinnt der Zug ordentlich an Tempo, was vielen die Aussicht vermiesen wird. Plötzlich geht’s steil bergab, der doppelt verdrehte First Drop dicht unter dem Gebälk reisst uns in ein Loch tief unter der Stabkirche, um kurz darauf wieder ans Tageslicht über eine langgezogene Kuppe zu gleiten. Eine grosszügige Kurve um das Wikingerdorf, wobei Blue Fire unbemerkt gekreuzt wird endet in einem reissenden Sturz hinunter in den zweiten Tunnel.

Das neuste Abenteuer im Europa Park besteht aus Holz

Der Fly – Trough durch das Stationsgebäude ist nicht so spektakulär wie man meinen könnte, da hilft auch die komisch geneigte Schiene nichts, dafür aber sorgt der unmittelbar danach folgende kleine Camelback für eine ordentliche Überraschung. Mehrere auf und abs, sowie Tunnels und Steilkurven unter Atlantica beenden die etwas kurze Fahrt. Insgesamt ist Wodan nicht die Achterbahn, die man von GCI erwartet hat, sie ist ungewöhnlich ruppig, was an den vielen, teilweise etwas zu gut gemeinten Richtungswechsel und Schienenneigungen liegt. Doch wie man so hört, ist ja genau dass das Fahrgefühl das Fans an Holzachterbahnen lieben. Es ist jedenfalls überraschend, dass der Europa Park so eine Bahn ins Portfolio aufnimmt, sind die anderen Achterbahnen doch meistens eher sanft.

Selbst die Dorfbewohner erfreuen sich an der Bahn

Vor einem Jahr hätte es niemand für möglich gehalten, dass auf dieser kleinen Wiese hinter der Whale Adventure Splash Tour überhaupt noch eine grössere Attraktion gebaut werden könnte, nun steht an dieser Stelle eine monumentale Holzachterbahn. Auch wenn Wodan nicht die Krone der europäischen Woodies erobern kann, diese Anlage ergänzt das Angebot von Deutschlands erfolgreichstem Freizeitpark perfekt. Da ihr jetzt wahrscheinlich darauf brennt, Wodan selbst zu testen, am kommenden Samstag, dem 31. März, startet der Park in seine 38. Saison. Mittlerweile werden dem Gast elf Achterbahnen geboten, falls die Gerüchte sich bewahrheiten und schon nächstes Jahr die zwölfte folgt, ist es nicht mehr weit zur „Rollercoaster Capital of Europe“. Doch dazu ein andermal.

Pictures: Copyright Airtimers.com, Artwork: Europa Park

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Flexrider

11 Kommentare

  • Wieso sollte nächstes Jahr schon wieder eine Achterbahn gebaut werden die Bauen doch diese wahnsinnig tolle und besondere Themenfahrt zu Arthur und den Minimoys in der 3000 qm großen Halle oder ? Ich glaube nicht das die dann auch noch eine neue Achterbahn bauen!

  • Ich bin Wodan gefahren und finde die Bahn absolut genial. Sowas von geil. der First Drop, die überasschenden Auf und Ab`s. Macht einfach nur noch Spass das Ganze. Ich finde es gar nicht rüppig, im Gegenteil, die Schlenker und kleinen Holperer machen die Fahrt doch erst einzigartig und richtig „erfahrbar“. Einfach mal was anderes im EP. Super! Tolle Leistung. Von der Thematisierung mal abgesehen. Es ist eine gelungenes Paket.