Nachdem der Neuheiten-Check bereits seit Jahren eine etablierte Kategorie von Airtimers.com ist, gibt es nun den Airtimers-Check, um auch bereits bestehende Anlagen ein wenig näher zu beleuchten. Doch wieso steht da der Name des Redakteurs vor Airtimers-Check? Ganz einfach – wir sind oft unterschiedlicher Meinung zu Attraktionen und Achterbahnen. Somit findet ihr in den nachfolgenden Zeilen, meine ganz persönliche Meinung zu ICON in Blackpool Pleasure Beach!
Die letzte Achterbahn-Neuheit im Jahre 2007 hieß Infusion – allerdings handelte es sich dabei um einen gebrauchten SLC, welcher wohl bei den wenigsten Achterbahn-Fans für einen Aufschrei gesorgt hatte. Ganz im Gegenteil zur neuen Achterbahn elf Jahre später – diese heißt nämlich ICON und ist ein Mack-Multi Launch Coaster. Die Location der Achterbahn ist dabei gar nicht so leicht zu beschreiben, denn die Achterbahn interagiert ganze 15 Mal mit anderen Fahrgeschäften worunter auch beispielsweise die höchste Achterbahn des Parks Pepsi Maxx Big One oder auch die 95 Jahre alte Holzachterbahn Big Dipper zu gehören.
Die grauen Schienen kann man von fast überall im Park sehen. Dank des eingeschränkten Platzes, welcher für den Bau der 16,25 Millionen Pfund (etwa 18,2 Millionen Euro) teuren Anlage zu Verfügung stand, ist ein außergewöhnliches Custom Layout entstanden, welches es so wohl kein zweites Mal auf der Welt geben wird.
Bei einem Blick auf die Strecke, fällt es einem erst einmal schwer, den genauen Streckenverlauf ausfindig zu machen. Erst nach einigen Durchläufen wird einem klarer, wann der Zug wo lang fährt. Die Gestaltung ist dabei vielleicht etwas schwer zu durchblicken. Allgemein ist Blackpool eher ein Park der durch seinen Charme besticht und nicht durch große Gestaltungsobjekte Flair erzeugen möchte. Auch bei Icon ist die Gestaltung minimal gehalten. Neben einigen goldenden Elementen, gibt es auch immer wieder einen asiatischen Touch zu vermerken. Ganz schlüssig wirkt das für uns leider nicht, doch wir sind in Blackpool, hier ist einiges anders. Der Blick auf die Achterbahn ist dann allerdings phänomenal. Nicht nur, dass die Mack-Schienen an und für sich bereits eine Augenweide sind, ist es gerade die Interaktion mit den restlichen Anlagen, die das Ganze besonders machen!
Die Warteschlangen in Blackpool sind alle nicht auf Masse ausgelegt und auch bei Icon ist dies nicht anders. Bei einem normalen Zwei-Zug-Betrieb wartet man am Ende der Wartereihe etwa 30 Minuten. Wenn sogar wirklich alle drei Züge in Betrieb sind, ist man in weniger als 20 Minuten in der Station. Diese ist leider nicht der größte Blickfang. Ein quadratischer Kasten, mit ein paar Holzelementen verkleidet . Auch im Inneren ist diese eher schlicht gehalten. Auch hier machen sich ein wenig die Platzprobleme in Blackpool bemerkbar, denn gerade der Ausstieg ist ziemlich eng gehalten. Nachdem man nun sein Wrist-Band gescannt hat und sich für eine Reihe entschieden hat, kann es auch endlich losgehen.
Wenn der Zug aus der Station rollt, ertönt auch schon ein Ausschnitt aus dem eigen komponierten Soundtracks. Diesmal allerdings nicht von IMAscore , sondern vom eher unbekannten Komponisten The Notable Stranger. Nach einem kurzen Stop ertönt ein elektrisch angehauchtens „ICON“ und der Zug launched. Oder sollten wir besser sagen rollt, denn wirklich kraftvoll ist der erste Abschuss leider nicht. Von 0 auf etwa 80 km/h in 2,25 Sekunden. Blue Fire beispielsweise beschleunigt in fast derselben Zeit auf 100 km/h. Durch eine Unterführung hindurch wird man nun auf den ersten Airtime-Hügel befördert – und dieser hat es in sich. Besonders in der letzten Reihe wird man hier bei der Abfahrt aus dem Sitz gehebelt. Dies wird wohl auch der Grund sein, weswegen die Bahn in der letzten Reihe erst ab 1,50 Metern freigegeben ist. Es folgen einige spaßige aber doch recht gemütliche Kurven und Umschwünge im hinteren Bereich des Park – nahe der Pferdeachterbahnen Steeplechase – ehe die erste Inversion folgt. Eine langsam durchfahrende Rolle bringt jede Menge Hang-Time mit sich.
Zwei kleine Airtime-Pops und schon beschleunigt der Zug wieder auf 85 km/h parallel in umgekehrter Richtung zum ersten Launch. Nun folgt die zweite und letzte Inversion – ein 27 Meter hoher Immelmann, welcher einem wieder aus dem Sitz hebelt sobald der Zug mit der Abwärtsfahrt beginnt. Ein schneller Dive gefolgt von einer kraftvollen Kombination aus Airtimehügel, Neigungswechsel und Kurven. Fast schon überraschend kommt dann ein nach rechts gebankter kleiner Airtime-Hügel, ehe der Zug in geschmeidiger Geschwindigkeit sie letzten paar „Wellenkurven“ passiert. Hier wäre eine abschließende letzte Rolle wohl die bessere Variante gewesen, denn aufgrund der nicht mehr wirklich vorhandenen Geschwindigkeit, wäre hier außerordentliche Hang-Time vorprogrammiert. Nun sind auch schon sind auch schon 1134 Streckenmeter absolviert.
Wieder einmal hat Mack-Rides gezeigt, dass sie eine richtige Spaßmaschine bauen können. Zwar kommt Icon nicht ganz an das Fahrterlebnis von Helix heran, dennoch hat man hier eine Bahn errichtet, welche – vor allem in der letzten Reihe – den einen oder anderen Schocker parat hat. Vor allem spricht Icon eines an – die breite Masse. Und genau das ist es, was Blackpool Pleasure Beach mit dieser Achterbahn erreichen wollte. Auch wenn die Gestaltung der Anlage eher spärlich ausfiel, glänzt hier voll und ganz der Spaßfaktor.
Nichtsdestotrotz könnte die Bahn in einigen Streckenabschnitten etwas mehr Tempo haben. So passiert im hinteren Bereich bei Steeplechase eher wenig und auch gegen Ende geht der Achterbahn die Luft aus.
Da hier der Spaß allerdings überwiegt gibt es verdiente 8 von 10 Punkten in Andis Airtimers Check!
Pictures: Copyright Airtimers.com