Freizeitparks

Der HANSA-PARK Sierksdorf wappnet sich für eine „dänische Invasion“

verfasst von sofabesetzer

Das Milliarden-Projekt feste Fehmarnbelt-Querung lässt den ehemaligen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Schleswig Holstein und geschäftsführenden Gesellschafter des HANSA-PARKs im ostholsteinischen Sierksdorf, Herrn Andreas Leicht, frohlocken. Bis zum Jahre 2021 sollen das dänische Örtchen Rödby und das auf der Insel Fehmarn liegende Puttgarden mit einem Tunnel unter dem Fehmarnbelt miteinander verbunden werden. Momentan wird die Verbindung zwischen den beiden Ländern durch eine jahrzehntelang bewährte und gut funktionierende Fährverbindung sichergestellt. Die Firma Scandlines transportiert hierbei im Halbstundentakt Fußgänger, PKWs, LKWs und sogar Züge über den Belt.

Die Fährschiffe der Firma Scandlines werden auch gerne als schwimmende Brücke bezeichnet.

Die Fährschiffe der Firma Scandlines werden auch gerne als schwimmende Brücke bezeichnet.

Auf der Website des zukünftigen Betreibers des Belttunnels schreibt Herr Leicht:
„Das dänische Einzugsgebiet des HANSA-PARKs verzehnfacht sich von etwa 200.000 auf über zwei Millionen potenzielle Besucher. Gleiches gilt selbstverständlich für den Tagestourismus in Ostholstein.“ Diese Aussage hält der Autor dieses Artikels zumindest für gewagt, denn lassen sich durch die Fähren bis dato tatsächlich 1,8 Millionen potenzielle skandinavische Besucher von einem Besuch im Nachbarland und im HANSA-PARK abhalten? Oder sind, andersherum gefragt, so viele Menschen nur wegen einer festen, gebührenpflichtigen Querung, vor deren Kassenhäuschen sie bei hohem Verkehrsaufkommen sicher auch eine längere Zeit warten müssten, bereit, das Abenteuer Beltquerung zu wagen?

So stellen sich die Planer das Innenleben des 17,6 km langen Absenktunnels unter dem Fehmarnsund vor

So stellen sich die Planer das Innenleben des 17,6 km langen Absenktunnels unter dem Fehmarnsund vor

Herr Leicht ist indes von den zu erwartenden Besucherströmen so überzeugt, dass er bereits die ersten Maßnahmen in seinem Park ergriffen hat. So wurden z.B. schon die meisten Schilder und Wegweiser im Park durch dreisprachige Exemplare ausgetauscht. Auch die Parkpläne sind zusätzlich in dänischer und englischer Sprache verfügbar, und sowohl an den Kassen als auch in den Shops werden alle skandinavischen Währungen akzeptiert. Auch zu hierzu gibt es ein kurzes Statement von Herrn Leicht auf femern.de:
„Damit wollen wir die Entwicklung des Parks verstärkt auf den skandinavischen Markt ausrichten. Das Thema Hanse, dass wir in unserem Namen tragen, berührt auch die Geschichte unserer skandinavischen Nachbarn stark. Es ist gemeinsame europäische Geschichte.“

Eines der im Hans-Park bereits neu errichteten dreisprachigen Hinweisschilder.

Eines der im Hans-Park bereits neu errichteten dreisprachigen Hinweisschilder.

Ob die, nach Herrn Leichts Ansicht, durch die Fertigstellung des Tunnels, dann ja erstarkte direkte Konkurrenz in Form des BonBon-Landes und des Kopenhagener Tivolis ihr Angebot auch vermehrt auf deutsche Besucher ausrichtet und somit im Einzugsgebiet des HANSA-PARKs „wildert“ ist derzeit noch nicht absehbar, aber spannend ist diese Frage allemal.

Pictures: Copyright Scandlines, Femern A/S, Airtimers.com

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