Wir schreiben das Jahr 1992 und betreten morgens pünktlich um 10 Uhr den Park, welcher in der Nähe einer europäischen Millionenmetropole gelegen ist, um für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen. Wir schlendern eine lange Straße mit beeindruckenden Fassaden und tollen Geschäften entlang. Als erste Attraktion entscheiden wir uns für eine donnernde Fahrt auf einem führerlosen Minenzug durch das Bergmassiv eines amerikanischen Canyons. Um uns danach etwas zu entspannen, besuchen wir die gemütliche und doch unheimlich Fahrt durch ein dunkles Gemäuer, heimgesucht durch die Seelen der Untoten. Als wir in den Gruselwagen steigen, hören wir eine Geisterstimme, die durch Mark und Bein geht, welche wir so schnell nicht mehr vergessen werden. Zum Abschluss wollen wir noch einmal den Adrenalin-Kick erfahren und begeben uns auf eine rasante Achterbahn, welche uns durch die Weiten des dunklen Weltraums schießt. Wir rasen vorbei an Sternschnuppen und Himmelskörpern und hoffen nicht mit unberechenbaren Kometen zu kollidieren. Glücklich aber erschöpft verlassen wir den vermeintlich „happiest place on earth“.
Wer nun glaubt, wir wären im neu eröffneten Eurodisney, der hat sich leider getäuscht. Unser Park liegt nämlich knapp 400 Kilometer östlich von Paris. Es handelt sich um das Phantasialand in Brühl bei Köln.
Als 1992 Disney das Eurodisney in Paris eröffnete, wollte es die „Disney Magic“ endlich nach Europa bringen. Es wurden die Gewohnheiten und Vorstellungen von Europäern bis ins kleinste Detail analysiert, um später den Besuch so einzigartig wie möglich werden zu lassen. Zusätzlich investierte man viel Energie, um die bekannten „Classic Rides“ fit für den europäischen Markt zu machen. Daher baute man die bekannte Minenachterbahn Big Thunder Mountain nicht einfach als Replikat nach, sondern versuchte das Ganze noch zu toppen. Ganz nach Walt Disneys Philosophie: „Plus it!“. Es entstand eine einmalige Version, welche sich auf einer Insel befindet und das Herzstück des Frontierlands bildet. Auch andere Klassiker, wie die Haunted Mansion (Phantom Manor), Pirates of the Carribean und Star Tours durften Einzug in das europäische Zentrum der Maus halten. Man versuchte die Europäer mit Attraktionen der Extraklasse zu begeistern. Doch augenscheinlich haben Disneys Imagineers etwas übersehen. Die Europäer kannten nämlich einige Attraktionen bereits durch den kleinen, aber feinen Freizeitpark in Brühl.
Beschäftigt man sich etwas intensiver mit der Geschichte der Attraktionen im Phantasialand, sind beinah mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zu den bekannten Disneyparks zu finden. Es scheint so, als sei Gottlieb Löffelhardt, einer der Gründer des Parks, ein begeisterter Disneyland-Fan gewesen. Allein der Eingang lässt keine Zweifel an der Inspirationsquelle. Alt Berlin wirkt wie eine deutsche Version der Main Street USA. Vergleicht man die Eröffnungsdaten der Disneyattraktionen mit den Gegenstücken im Phantasialand, kann man fast ein Muster erkennen, denn durchschnittlich 10 Jahre trennen die entsprechenden Attraktionen voneinander. Das Fahrgeschäft Haunted Mansion, welches durch seine detailgetreue Thematisierung und beeindruckenden Effekte einen enormen Erfolg feierte, wurde das erste mal 1969 im Disneyland in Anaheim eröffnet. 11 Jahre später zog das Phantasialand mit der Geister Rikscha nach. Es handelt sich dabei um beinahe das gleiche Fahrerlebnis mit sehr vielen deckungsgleichen Thematisierungselementen. Wenn wir aber ehrlich sind, sind die Qualitätsunterschiede erheblich. Die Geister Rikscha wirkt augenscheinlich wie eine schlechte Kopie der Haunted Mansion, welche mit Gewalt in eine asiatische Thematisierung gedrängt wurde. Auch die beliebte Attraktion Pirates of the Carribean, 1973 in Anaheim eröffnet, erhielt mit einem anderem Ride-System 1981 als Silbermine Einzug in den nordrhein-westfälischen Park. Natürlich beinhaltet die Fahrt im Phantasialand eine Western-Thematisierung und es handelt sich nicht um eine Bootsfahrt und dennoch lässt sich die Inspirationsquelle zweifelsfrei identifizieren. Es gibt unzählige, gemeinsame Attraktionen aus der Vergangenheit: Big Thunder Mountain – Grand Canyon Bahn, Disney Monorail – Phantasialand Jet, The Great Movie Ride – Hollywood Tour, um nur einige aufzuzählen. Ebenfalls inspirierte man sich an den „Iconic Buildings“, die Disney in jedem Park als identifikationsstiftendes Mittel einsetzt. So wurde 1994 mit Galaxy nicht nur eine Star Tours ähnliche Attraktion errichtet, sondern setzte man diese unter eine geodätische Kuppel, welche stark an Epcots Spaceship Earth erinnert. Auch hier ist zusagen, dass das Ausmaß der Kugel bei weitem nicht mit dem Epcot Wahrzeichen mithalten kann, da es sich nicht um eine geschlossene Kuppel, sondern nur um eine Art Dach handelt. Dennoch ist es, genau wie im Europa-Park, eine dreiste Kopie des Spaceship Earth.
Das Phantasialand hat den Bedarf für einen gut thematisierten Freizeitpark in Europa früh erkannt. Und natürlich beobachtete man die Konkurrenz aus Übersee genau und nimmt diese zusätzlich als Inspirationsquelle. Allerdings haben diesen Bedarf auch andere europäische Park erkannt. Der Europa-Park, De Efteling und viele weitere haben Attraktionen im Portfolio, welche doch stark an Disney erinnern.
Während sich die meisten europäischen Parks weitestgehend vom Trend Disney-Attraktionen zu kopieren verabschiedet haben und das Selbstbewusstsein haben eigenständige Attraktionen zu entwickeln, macht das Phantasiland ungehindert weiter. So wurde beispielsweise der Indoor-Bungee-Drop Mystery Castle bereits 1998 im Phantasialand eröffnet. Das Disney-Pendant Twilight Zone – Tower of Terror wurde bereits 1994 in Orlando eröffnet. Toy Story Midway Mania, ein interaktiver Darkride mit einer extrem komplexen Technologie, findet man seit 2008 in Orlando und Anaheim. Lediglich drei Jahre später eröffnete das Phantasialand Maus au Chocolat. Aber auch hier muss man sich eingestehen, dass die Attraktionen, mit wenigen Ausnahmen, Disney nicht ansatzweise das Wasser reichen können. Disney hat es gelernt wie kein zweiter Park Themenwelten und Themenattraktion zu schaffen, die einen direkt in ihren Bann ziehen.
Wir können also gespannt sein, wie die Entwicklung des Phantasialands in Zukunft durch Disney beeinflusst wird. Die nächste Phantasialand-Attraktion, die Achterbahn Taron im neuen Themenbereich Klugheim, welche für 2016 angekündigt ist, scheint aber ganz ohne Disney-Vorlage auszukommen. Vielleicht wird aber ein zukünftiger Wasserpark eine Schnee- oder Taifun-Thematisierung erhalten. Überraschen würde das nicht.
Pictures: Copyright Disney, Phantasialand, Express, Miroland, Phantafriends, Wiggylein, Holidaycheck
Was ist das nun wieder für eine Hetze?!
Ich dachte Airtimers könnte sich von dem ständigen Phantasialand – Europapark Krieg distanzieren welcher in nahezu allen Fanforen zu finden ist -.-
Dieser besteht übrigens auch in Amerika zw. Disney und Universal, vlt. gehört das einfach dazu…
Ich möchte aber ein paar Punkte klarstellen:
1. Alle Parks „kopieren“ von Allen! Das ist gängige Praxis und resultiert unteranderem allein daraus, dass manche Themen zb. in Mode sind (Space, Western, Piraten etc.)
2. Man nennt hier als weitere Beispiele lediglich den Europapark und DeEfteling. Während ich beim DeEfteling keine Parallelen sehe, weiß ich nicht wie man behaupten kann, das andere Parks wie der Europapark sich „von Kopien distanziert hätten“ und man dann im Text im Jahre 1998 fortfährt wo dies absolut noch nicht der Fall war.
3. Vergleich Main Street USA – Unter den Linden: Man hat hier im Phantasialand den gängigen Stil der Epoche aufgefangen, vlt sucht man hier die Kopie in den Vereinigten Staaten wo man versch. Stile gemischt hat da es zahlreiche Auswanderer waren, aus Europa, die Ihre Kulturen mitgenommen haben 😉
4. Vergleich Pirates of the Caribbean – Silbermine: Den Vergleich darf man meiner Meinung nach nicht stehen lassen, hier hat der Autor nicht nur im Sinne des stilistischen Mittels „überzeichnet“ sondern Fehlleitungen herbeigeführt! Es handelt sich bei der Silbermine um eine Themenfahrt die die Mexikanische Revolution nachbildet, wie kann man hier den Vergleich zu einer frei erfundenen Piratengeschichte ziehen?
5. Vergleich Tower of Terror – Mystery Castle: Was ist hier der Vergleich? Spricht man ernsthaft von einer Kopie weil das gleiche Fahrsystem verwendet wurde? Darf jetzt jeder Achterbahn-Typ nur einmal gebaut werden? Da würden sich die Hersteller aber freuen : P.
6. Gleiches gilt für Toy Story Midway Mania – Maus au Chocolat: Als ob das die einzige Attraktion dieses Typs wäre. Das ist einfach ein von den Haaren herbei gezogener Vergleich.
7. Spaceship Earth – Galaxy: hier handelt es sich, im Gegensatz zu den letzten Beispielen, tatsächlich wieder um einen kopierten Stil allerdings hätte man hier vlt. mal mit dem Vergleich zum Europapark ansetzten sollen. Ich glaube jedem ist die Attraktion Eurosat bekannt wo es sich nicht nur um eine nahezu 1:1 Kopie des Gebäudes handelt sondern auch noch der gleiche Attraktionstyp verwendet wurde (was ja laut Autor dieses Artikels direkt von einer Kopie zeugt :P)
Ich bin dankbar, dass sich deutsche Parks von Größen wie Disney inspirieren lassen sonst hätten wir hier immer noch die Hinterhofparks die aussehen wie eine Kirmes. Ich bin genauso gerne in „kopierten“ Attraktionen vom Phantasialand wie im Europa Park. Beide Parks haben meiner Meinung nach ihren „eigenen“ Stil entwickelt. Im Artikel wurden z.B. kurzerhand Attraktionen wie Wuze Town, Black Mamba, Talocan und Chiapas ausgeblendet. Die einzige Kopie die ich bis heute nicht verstehe ist die Euromaus 😀 wieso eine Maus und nicht irgendein anderes Tier? 😀 *(Achtung hier handelt es sich um ein stilistisches Mittel! Dieses nennt sich Ironie :P)*.
Maik
Lieber Maik,
vielen Dank, dass du dich so intensiv mit dem Artikel auseinandergesetzt hast und zur Diskussion anregst. Nun zu deinen Punkten:
1. Es lässt sich nicht leugnen, dass sich viele Parks an den großen Vorbildern orientieren. Aber genau das macht die Originalität solcher aus, dass sie eben in der Regel nicht kopieren. Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen. Disney war zumindest der erste Park der eine Thematisierung zu deinen oben genannten Themen umgesetzt hat.
2. Im Artikel werden lediglich der Europa-Park und De Efteling namentlich genannt. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass auch viele weitere dies getan haben. De Efteling hat zum Beispiel Carnaval Festival im Portfolio, welches den gleichen Grundgedanken hat wie It’s a small World. Des Weiteren wird im Artikel nicht gesagt, dass sich der Europa-Park vom Kopieren der Disney-Attraktionen verabschiedet hat, sondern viele europäische Parks. Das der Artikel dann mit dem Jahr 1998 fortgesetzt wird, ist in der Tat unglücklich gewählt.
3. Natürlich unterscheiden sich die Gebäudetypen beider Parks, jedoch haben beide den Grundgedanken einer „Turn of the Century“-Thematisierung.
4. Offensichtlich behandelt die Silbermine und POTC unterschiedliche Geschichten. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel die brennende Stadt, die mit den gleichen Effekten erzeugt werden.
5. Es geht hierbei nicht nur um das Ridesystem. Uns ist keine weitere Attraktion in der Größe bekannt, bei der ein Bungee-Drop Indoor stattfindet und zugleich eine thematisierte Geschichte erzählt.
6. Vergleicht man das Phantasialand mit Disney. Fällt einem natürlich die Arten-Verwandtschaft von Maus au Chocolat und TSMM auf. Damit wird nicht ausgeschlossen, dass es solche Attraktionen nicht auch in anderen Parks gibt.
7. Der Artikel beschäftigt sich explizit mit dem Vergleich des Phantasialands und den verschiedenen Disney-Parks. Daher wurde Galaxy mit Spaceship Earth verglichen. Des Weiteren wird sogar im Nebensatz erwähnt, dass der Europa-Park bei der Kopie noch einen Schritt weiter gegangen ist. Zudem handelt es sich bei Spaceship Earth und Eurosat nicht um die gleiche Attraktion. Während Eurosat eine Achterbahn ist, bedient Spaceship Earth das Ridesystem eines Omimovers.
Wir möchten mit dem Artikel auch keinesfalls sagen, dass das Phantasialand keine Daseinsberechtigung hat. Auch wir sind Dankbar das Disney eine derartige Strahlkraft besitzt, dass sich das Phantasialand daran inspiriert hat. Auf eigenen Attraktionen, wie Wuze-Town, Black Mamba, Talocan etc. gehen wir explizit nicht ein, da dies nicht die Intention des Artikels war. Dennoch sind dies natürlich wirklich gelungene Attraktionen. Zudem sollte die Argumentation nicht sein, dass andere Parks dies auch tun, denn der Artikel dreht sich lediglich um das Phantasialand. Würde man alle europäische Parks mit Disney vergleichen, wäre dies eine ziemlich Umfangreiche Aufgabe und nicht in einem einzigen Artikel zu bewältigen.
Sollten wir einen Vergleichsartikel vom Europa-Park und den Disney-Parks schreiben, werden wir bestimmt auf Micky Maus vs. Euromaus eingehen.
Sehr guter, da analytischer Artikel!
Dass sich das PHL stark von Disney inspirieren lässt ist kein Geheimnis. Aber viele der im Artikel genannten Parallelen waren mir bisher noch nicht aufgefallen. Sehr interessant.
Der Meinung, dass die meisten europäischen Freizeitparks damit aufgehört haben Disney (oder auch Universal) zu kopieren, stimme ich nicht. Da wird beherzt weitergemacht, auch wenn es vielleicht keine offenkundigen 1:1 Kopien mehr gibt.
Und warum auch nicht? Ich als Parkbesucher profitiere davon. Maus au Chocolat und Mystery Castle sind eindeutig von Disney Attraktionen inspiriert. Und trotzdem, oder gerade deshalb, gehören sie zu den besten Attraktionen Deutschlands/Europas.
Und Taron ist meiner Meinung nach auch nicht ohne Disneys Wegbereitung entstanden. Achterbahnen, die durch Bergmassive führen sind doch Disneys Spezialität. Die sogenannten ‚Mountains‘. Eine besonders ausgeprägte Parallele sehe ich hier zu Hong Kong Disneylands ‚Grizzly‘ Achterbahn: Bergmassiv, Abschuss, ausgeprägte Darkride-Elemente.
Sorry, aber selbst wenn der Artikel gut gemeint ist, kommt er negativ rüber.
Wenn man sagen möchte, dass gute Kopien gut sind (wobei man Kopie eindeutig definieren sollte und dann auch nicht nur einige wenige Dinge nennen sollte), dann passt der Artikel einfach nicht.
Wenn man sagen möchte, dass es gut/schön/nachvollziehbar ist, dass die deutschen Parks aus den 70ern sich „drüben“ inspirieren lassen haben (und das auch massenweise zugegeben haben), dann kann man das auch einfach schreiben ohne brimbamborium.
Auch gibt es hier und da ein paar Ungereimtheiten. Disney wollte extra für die Europäer was erschaffen, aber Paris und Brühl kann man miteinander verwechseln? Nun, entweder hat Disney dann keine Extrawurst für die Europäer erschaffen, sondern genau wie in diesem Fall das Phantasialand einfach in Amerika abgeguckt, oder Disney hat bei den europäischen Parks ein bisschen abgeguckt (immerhin erst 1992 eröffnet). Also kann man schlecht sagen, dass irgendwer bei Disney in Amerika abgeguckt hat, wenn das Euro-Disney „speziell“ sein soll und andere Parks zum Verwechseln ähnlich sind. Das ist schon irgendwie ein Paradoxon.
Im Endeffekt: Dass viele Attraktionen heutzutage nicht mehr individuell sind, vor allem der Kosten wegen, ist doch kein Geheimnis. Und das kann man jedem Park, auch Disney, vorhalten. Die wirklich innovativen, besonderen Zeiten hat die Freizeitparkindustrie hinter sich gelassen. Kauft man einen Darkride-Shooter, kriegt man einen, den andere Parks auch kriegen. Dann packt man den so ein wie man mag und fertig. Komplette Eigenregie-Bauten gibt es nur noch absolut selten und das wäre eher einen negativen Artikel wert.
Nachdem dieser Artikel seine Disney-Lobeshymne nun beendet hat, kann ich mich meinem Kommentar zuwenden:
So weit wie hier die „Grundidee“ von Attraktionen runtergebrochen werden, könnte man in allem und jedem eine Kopie sehen.
„Oh, das Phantasialand baut eine neue Achterbahn? Disney hat das schon vor Jahren gemacht!“
Selbst wenn dann einige Attraktionen (oder auch nur Themenelemente) Ähnlichkeiten mit Disney aufzeigen, sollte das wohl für jeden, der sich schon ein paar Jahre mit dem Thema „Freizeitparks“ oder der Unterhaltungsindustrie beschäftigt, nix Neues sein.
Disney oder auch Universal haben einen sehr lange und extrem erfolgreiche Geschichte, die finanziellen Summen die in deren Parks fließen sind gigantisch.
Ein erheblicher Teil davon fließt auch in eine individuelle, perfektionistische und absolut einmalige Planung, Konzeption und Innovation von Attraktionen.
Kein (!) andere Park in Europa hat auch nur ansatzweise (!) Budgets die irgendwie in die gleiche Dimension kommen könnten. Das Phantasialand kalkuliert Chiapas mit 25 Millionen Euro, während man in Kalifornien mal eben 200 Millionen für Radiator Springs Racers ausgibt, nicht zu erwähnen, dass es sich dabei nur um einen Bruchteil der Erweiterung vom Disney California Adventure Park gehandelt hat, der mit 1,1 Milliarden Euro zu buche schlägt.
Damit dürfte diese Gesamtinvestition wohl den Wert des gesamten Phantasialands um ein Vielfaches übersteigen.
Was ich damit sagen möchte? Man kann Disney nicht mal ansatzweise mit dem Phantasialand oder irgendeinem anderen europäischen Freizeitpark vergleichen.
Was an Ähnlichkeiten zwischen den Parks erkennbar ist, zeigt nur, dass sich das Phantasialand (logischerweise) an bewährten Fahrtypen und Storylines orientiert. Der Grad der Individualisierung ist dabei allerdings immer noch enorm, so finden sich dort nirgendwo platte Nachbauten oder billige Kopien sondern man hat stets das Gefühl, ein Original zu fahren.
Abschließend noch: Euro-Disney ist ohnehin europaweit außer Konkurrenz. Nicht weil Disney drauf steht und drin steckt, sondern weil der Park seit dem Tag seiner Eröffnung extrem tief in den roten Zahlen steckt und von Disney einfach nur aufgrund der Tatsache, dass man es als europäisches Werbeobjekt repräsentativ erhalten möchte betrieben wird. Jeder andere europäische Freizeitpark muss wirtschaftlich arbeiten und kann daher nicht mal ansatzweise vergleichbar investieren oder planen, denn da kann niemand Minusbeträge im zwei bis dreistelligen Millionenbereich hinnehmen.
Okay, Phantom Manor = Geisterrikscha. Fällt da nicht eher der Europa Park mit dem Geisterschloss ein?
Priates of the Carribean = Silbermine? Naja, doch eher „Piraten in Batavia“, und zwar sogar so dreist abgekupfert, dass einzelne Szenen ähnlich aufgebaut sind.
Ich denke nicht, dass das Abschauen bei Disney ein Phänomen des Phantasialands ist. Das ist ein Effekt in der gesamten Branche.