Südkorea und der gesamte asiatische Kuluturkreis ist in der Wahrnehmung vieler Europäer ja eher ein Gebiet der Schüchternheit, die fast schon an Verklemmtheit herranreicht. Wer jedoch das Jeju Love Land besucht hat, ist von dieser Auffassung auf das Gründlichste geheilt.
Gleich hinter den Eingangstoren des ca 2 Fussballfelder großen Areals wird dem geneigten Besucher schon einmal eindrücklich gezeigt welchem Thema sich der Park verschrieben hat.
Der Blick fällt fast unweigerlich auf eine Oralsex-Statuen-Kombo bei der ein Mann und zwei Frauen sehr detailiert bei vergnüglichen Spielchen dargestellt werden. Eine der Damen hat ihre Beine derart sportlich um den Hals ihres Auserwählten geschlungen, dass man sich kurzfristig schon Sorgen um die Folgen eines Sturzes der Selbigen machen könnte.
Wandern wir doch einfach ein wenig weiter durch die recht schön angelegten Gartenanlagen des Parks, und bewundern die Penisspringbrunnen und die Riesenbrüste. Nach kurzer Zeit wird aber fast jeder Besucher fast schon magisch von den zahlreichen „Mitmachstationen“ angezogen. Diese kleinen Metallmodelle fordern die Besucher mittels eines Drehrades dazu auf die, in den verschidenst denkbaren Stellungen verharrenden Pärchen, in Bewegung zu versetzen. Besonders für junge Koreane scheint das ein riesen Spaß zu sein, denn an keiner anderen Stelle auf dem Gelände ist das Lachen lauter und verschmitzter zu vernehmen wie hier.
Warum aber nun dieses Disneyland der freien Liebe hier mitten in der eher ländlichen Gegend der Vulkaninsel Cheju ? Nun dazu müssen wir etwas in die Vergangenheit blicken. Es ist noch gar nicht so lange her, als arangierte Hochzeiten in Südkorea völlig normal und an der Tagesordnung waren. Die zumeist sehr jungen Damen und Herren durften sich vor ihrer Vermählung, nur wenige Male „beschnuppern“. Danach ging es in den meisten Fällen gleich nach der Hochzeit auf die auch als Honeymoon-Insel bekannte Insel Cheju. Da standen unsere Turteltäubchen nun mit ihrem nicht vorhandenen Talenten in Sachen körperlicher Liebe etwas schüchtern in den jeweiligen Hotellobbys herum. Die Betreiber der jeweiligen Häuser haben diesen Umstand natürlich sehr rasch durschaut, und sich als so einer Art professioneller Eisbrecher positioniert. Da gab es Engtanzabende und so manch schlüpfriges Partyspielchen. Und aus dieser Tradition soll das Love Land entstanden sein. Was wenig verwunderlich wäre, denn wer schon einmal gemeinsam durch gigantische Schamlippen aus Stein flaniert ist, oder einen 10 Meter großen Phallus erklommen hat, ist bestimmt etwas weniger gehemmt.
Ob das jüngste Gerücht aber wahr ist, nachdem der Park jetzt auch Fahrgeschäfte errichten möchte, entzieht sich leider unserer Kenntnis.
Wir könnten uns aber sehr gut zum Beispiel einen Dive-Coaster im Park vorstellen, denn besonders thematisch wären hier fast keine Grenzen zu bestimmen.
Copyright Bilder: Jeju Love Land, Airtimers.com