Kommen wir nun zu etwas völlig anderem! Dieser kuriose Anfang hat einen guten Grund. Selten schreiben wir hier über Kirmesthemen, obwohl es beim fahrenden Volk wohl mehr Bewegung gibt, als in jedem Freizeitpark der Welt. Nur beschränken sich diese Neuigkeiten oftmals auf Besitzerwechsel innerhalb der Familie oder die Anschaffung einer zusätzlichen Attraktion. Über alle diese Ereignisse zu berichten, würde jeglichen Rahmen sprengen und wohl nur die wenigsten Menschen wirklich interessieren. Wenn sich allerdings Trends entwickeln, die das Erscheinungsbild der Kirmesplätze verändern werden, ist dies allerdings berichtenswert. Und genau das wird durch den aktuellen Trend der Freifalltürme passieren.
Nachdem der Trend der Schaukeln und Propeller so lange anhielt, bis der Markt gesättigt war, keimten im Laufe des vergangenen Jahres immer wieder Gerüchte von neuen Freifalltürmen auf. Ein Gerücht nach dem Anderen kursierte durchs Internet, alle selbstverständlich mit werbewirksamer Planung von Rekorden a la „Höher, schneller weiter“. Je mehr sich diese verbreiteten, umso mehr zeichnete sich ab, dass vieles davon nur heiße Luft war, beziehungsweise reine Absichtserklärungen und/oder Wunschvorstellungen. Dennoch blieben am Ende 3 durchaus bemerkenswerte Anlagen übrig, die es wirklich auf die Plätze dieser Nation schaffen werden.
Da wäre zum Einen der bereits 2013 in Betrieb gegangene “Skyfall” von Michael Goetzke, welcher aus dem Hause Funtime stammt, auf dem Oktoberfest seine Premiere feierte und mit 80 Metern Höhe, gleich eine Bestmarke setzte. Der besondere Reiz, von der Höhe mal abgesehen, besteht darin, dass er, im Gegensatz zu den sonst verbreiteten seilgeführten Türmen (auch Vertikalfahrt oder schneller Fahrstuhl genannt), einen wirklichen freien Fall bietet. Schnell aber verbreitete sich die Kunde, dass dies nicht das letzte Wort sein sollte.
Mit dem Attribut “80 Meter freier Fall“ wirbt Andreas Zinnecker aus dem oberbayrischen Egglkofen, für seine derzeit im Bau befindliche Anlage „Mega King Tower“, welche ebenfalls den Werkshallen des österreichischem Herstellers Funtime entspringen wird. Die Anlage soll im März diesen Jahres fertiggestellt werden und eine aufwändige Thematisierung bekommen inkl. Special Effekts im Aufgang zum Turm und einer riesigen Mega King Figur am oberen Turmende. Aufgebaut wird er, wie auch der Skyfall, ohne großen mobilen Kran, was die Anschaffungs- und Betriebskosten natürlich erheblich einschränkt.
Und was sagt die Familie Ewald Schneider zu dem ganzen Wettrüsten, durch welches sein seilgeführter Power Tower 2 nicht nur den werbewirksamen Höhenrekord, sondern auch für viele den Reiz verliert? Richtig! Sie werden nach eigener Ankündigung mit einer neuen Anlage auf die Reise gehen, an der alles anders sein soll, als bei den beiden obig genannten. „Hangover“, so der Name der bei ABC-Rides in Auftrag gegebenen Schneider-Neuheit, soll nicht nur 100 Meter hoch werden, sondern zusätzlich eine drehbare Gondel bekommen, die dem Fahrgast beim Hochfahren einen beeindruckenden Rundum-Ausblick bieten soll. Somit hätten die Schneiders nicht nur erneut den höchsten transportablen Turm, sondern auch mit der neuartigen Gondel ein werbewirksames Alleinstellungsmerkmal.
Nun bleibt abzuwarten, ob der Trend mit diesen drei Anlagen bereits endet, da der Bedarf für diese Art Fahrgeschäft natürlich auch begrenzt ist oder ob noch mehr Türme die Plätze und die Gunst der Kunden zu erobern versuchen. Aber auch so scheint es aber schon so zu sein, als würde der „Skyfall“ nach nur wenigen Plätzen den Titel des höchsten transportablen Freefalltowers wieder verlieren. Oder etwa doch nicht? Die Gerüchteküche brodelt diesbezüglich bereits….
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Titel/Bild1 PowerTower2.de
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