Achterbahnen Neuheiten Check

Neuheiten-Check: Hals-über-Kopf, Erlebnispark Tripsdrill

verfasst von Andi

Juhu – zwei neue Vekoma-Achterbahnen wurden vergangenes Wochenende feierlich im Erlebnispark Tripsdrill eröffnet. Ein Satz, den man so vor zehn Jahren wohl nicht gesagt hätte.
Doch in den letzten Jahren hat sich Vekoma quasi neu erfunden und baut nun einige der besten Achterbahnen der Welt. Dies haben auch die Verantwortlichen des Freizeitpark Tripsdrill früh bemerkt und schnell mal eine „Weltneuheit“ in Auftrag gegeben.
Der wohl bekannteste und meist gehasste Achterbahntyp von Vekoma der Suspended Looping Coaster (kurz SLC [Beispielanlagen sind Limit im Heide Park oder der MP-Xpress im Movie Park Germany]), wurde nun erstmals in der Next Generation-Version gebaut – dem Suspended Thrill Coaster!
Wurde nun aus dem ehemaligen Albtraum eines jeden Freizeitparkfans eine schöne Realität? Das wollen wir im folgenden Neuheiten-Check ein wenig genauer beleuchten.

Sieben Jahre ist es nun her, dass der liebevolle Freizeitpark in der Nähe von Stuttgart mit Karacho die letzte große Achterbahn eröffnet hat. Nun folgen gleich zwei neue Achterbahnen – Volldampf – ein Vekoma Family Bommerang und der eben bereits erwähnte Suspended Thrill Coaster Hals-über-Kopf.
Volldampf wird dabei natürlich seinen eigenen Neuheiten-Check bekommen.
Der erste interessante Fakt ist bereits die Lage der neuen Achterbahnen. War man es Jahre lang gewohnt, dass größere Projekte im hinteren Parkteil realisiert werden, befinden sich Hals-über-Kopf und Volldampf in unmittelbarer Nähe zum Eingang direkt hinter dem Donnerbalken.
Hintergrund dafür ist die Entzerrung des hinteren und die Belebung des vorderen Parkbereiches. So war dieser in der Vergangenheit gegen Mittags/Nachmittags kaum ausgelastet, da alle bei den großen Anlagen am anderen Ende des Parks waren.
Nun steht aber auch eines der absoluten Highlights, wenn nicht sogar – Achtung Spoiler – DAS absolute Highlight des Parks ganz vorne.

Der Spaß an Hals-über-Kopf beginnt allerdings schon auf dem Parkplatz. So nutze man einen Teil des Parkplatzes für die Parkerweiterung. Wer nun aber Angst habe, dass in Tripsdrill einer der berühmten Parkplatz-Coaster gebaut wurde, den können wir beruhigen. Hier ist man weit entfernt von Parkplatzatmosphäre.
Alleine der Junior-Immelmann, welcher am Parkeingang vorbeistreift macht einen hungrig auf die neue Bahn.
Im Park angekommen muss man, um in den neuen Bereich zu kommen, links an der Altweibermühle vorbei. Insgesamt gibt es zwei Zugänge um den See herum, wovon einer noch recht eng ist.
Einmal im neuen Gebiet angekommen, gibt es allerdings Platz ohne Ende. Breite Wege führen zu den beiden Achterbahnen. Die Station von Volldampf befindet sich eher im vorderen Bereich, wohingegen sich die Station von Hals-über-Kopf am Ende befindet.
Die Eröffnung von Hals-über-Kopf wurde ohne vollständige Thematisierung durchgeführt. Diese wird 2021 in aufwendiger Tripsdrill-Manier folgen.

Wenn man nun in der noch im Rohbau befindlichen Station angekommen ist fällt einem als erstes das Ende des Family-Boomerangs Volldampf aus. Dieses verläuft nämlich direkt über der Ladestation von Hals-über-Kopf und wird nächstes Jahr thematisch in Szene gesetzt!
Nachdem man sich nun für eine Reihe entschieden hat, kann man auch schon in den top gestalteten und sehr bequemen Zügen Platz nehmen.
Dass man in Tripsdrill nicht auf Schulterbügel steht, hat man bereits bei Karacho gesehen. Und auch bei Hals-über-Kopf wurde darauf verzichtet. Danke dafür!

Nach der Stationsausfahrt gleitet der Zug sanft in den 30 Meter hohen Kettenlift. Dieser wird in einem zügigen Tempo erklommen, ehe man die erste Abfahrt hinabstürzt. Durch den langen 10-reihigen Zug gibt es hier in den hinteren Reihen eine kurze Portion Airtime. Nun rauscht der Zug mit Höchstgeschwindigkeit in die erste von insgesamt vier Inversionen, einer sehr langgezogenen Rolle über das gläserne Stationsdach von Volldampf. Aufgrund der geringen Höhe fliegt der Zug durch diese Inversion, ehe man in einem Junior-Immelmann wieder die Reiserichtung ändert. Nun kommt eine weitere Besonderheit des STC – Airtime-Momente. Selten hat man bei Hängeachterbahnen Momente der Schwerelosigkeit. Bei Hals-über-Kopf ist dies allerdings anders. Es folgt die dritte Inversion – eine weitere Zero-G-Roll, diesmal allerdings etwas kompakter als Nummer 1.

Auch hier hat man durch die Beckenbügel ordentliche seitliche Kräfte. Nun folgt der intensive Part der Strecke. Mit einer Abwärtshelix wird man in das Tal geschickt, gefolgt von einem kleinen Moment der Schwerelosigkeit und einem Overbanked-Turn. Ein weiterer kleiner Twist leitet den Zug nun noch einmal in den Untergrund bevor der finale Überschlag folgt – eine letzte Rolle. Auch bei dieser hat man – durch die nicht vorhandenen Schulterbügel – ein leichtes „out of controll“-Feeling. Eine kleine Auffahrt bringt einen nun in die Schlussbremse!

Hals-über-Kopf hat vor allem eines – einen unfassbar guten Flow! Vom ersten Drop bist zur Schlussbremse hat die Bahn keine unangenehmen oder langweiligen Momente. Hier wurde aus 800 Metern alles rausgeholt, was man konnte. Ebenfalls bildet das Layout eine gelungene Symbiose aus schnellen Passagen, flippigen Inversionen, Airtime-Momenten und intensiven Streckenabschnitten.
Auch die Laufruhe der Bahn sollte lobend erwähnt werden, denn immerhin war dies bei Vekoma-Achterbahnen in der Vergangenheit nicht immer der Fall – Schläge sucht man hier vergebens.

Der Erlebnispark Tripsdrill gehört schon lange nicht mehr zu den „kleinen“. Mit den beiden Neuheiten erweitert der Park sein Portfolio auf eines der besten des Landes.
Kleiner Fun-Fact am Rande – durch die Eröffnung ist Tripsdrill nun der Freizeitpark mit den zweit meisten Inversionen in Deutschland – lediglich der Heide Park hat in Summe mehr.
Das beeindruckende dabei ist, dass man es immer wieder schafft, Thrill-Attraktionen für Groß und Klein zu bauen. So können mutige Kinder bereits ab 1,20 Metern und 6 Jahren Platz nehmen.

Tripsdrill hat wieder einmal alles richtig gemacht. Hals-über-Kopf ist die perfekte Ergänzung für den Park und wurde bei unserem Besuch sehr gut von den Besuchern angenommen. Da wir vor unserem Besuch von der nicht fertigen Gestaltung wussten, fällt dies nicht in die Wertung herein. Vor allem wissen wir, dass im nächsten Jahr eine 1a-Gestaltung folgen wird. Denn wenn Tripsdrill etwas kann, dann Landschafts- und Gebäudegestaltung.
Natürlich erhält Hals-über-Kopf unsere Höchstpunktzahl von 5 Sternen, da wir absolut nichts auszusetzen haben. Bravo Tripsdrill und an Vekoma – bitte mehr davon!

Unser Freund Markus hat ein Onride-Video gemacht, bei dem ihr unsere Reaktion nicht nur sehen, sondern auch hören könnt!:

über den Autor

Andi

Hey Folks!
25 Jahre alt, Rheinländer,
Expert in Food-Technology/Food Inspector

Favorite Places: Walt Disney World & Silver Dollar City & Cedar Point

Dabei seit 2012. Zuständig für Facebook, Instagram und siehe oben