Efteling will seine genutzte Fläche erweitern! Mit dieser Mitteilung an den Gemeinderat von Loon op Zand Ende März machte der Park das offiziell, was er schon seit etwa 2013 gelegentlich öffentlich geäußert hatte. Konkret geht es um ein rund acht Hektar großes Stück Land, das sich an die Ostkante des Parks anschließt. Ein Vorteil bei der Realisierung des Vorhabens: Die Fläche liegt relativ weit entfernt von Wohngebieten, sodass eventuellem Protest von Anwohnern in der Debatte weniger Gewicht zukommen könnte. Während Efteling zudem bereits einen großen Teil des fraglichen Territoriums besitzt, könnte eine der größeren Herausforderungen eine gemeindeeigene Straße sein, die für die Erweiterung abgebaut werden müsste und eine gewisse Relevanz für den landwirtschaftlichen Verkehr hat. Doch davon abgesehen scheinen die Vorzeichen für die Pläne recht günstig zu stehen.

Die Zukunftspläne von Efteling: Die Erweiterungsfläche rechts ist dunkelblau markiert. Farbig markiert sind der eigetliche Park (rot), der Hauptparkplatz (gelb), das Hotel oben rechts und Bosrijk unten links (türkis) – Anklicken zum Vergrößern
Doch was will Efteling mit dem neuen Land konkret machen? Der Park hat hierzu bereits einige groben Angaben gemacht: Neben Platz für Merchandising – wobei unklar ist, was genau sich hierunter verbirgt – sollen etwa auch neue Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. Mit einer Kapazität von – nach der Fertigstellung einer Bosrijk-Erweiterung in diesem Jahr – etwa 2.000 Betten ist Efteling hier gemessen an den hohen Besucherzahlen noch am unteren Ende seiner Möglichkeiten. Vorstellbar wäre in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein zweites Hotel, zumal sich das erste ohnehin ganz in der Nähe der Erweiterungsfläche befindet.

In diesem Jahr wird das Bosrijk um weitere 400 Betten erweitert – hier ein Bild vom März. Allerdings will Efteling seine Übernachtungsmöglichkeiten auch darüber hinaus weiter ausbauen.
Doch vielleicht noch interessanter ist, dass Efteling auch den eigentlichen Park erweitern will. Neue Attraktionen sollen also ebenfalls auf der Erweiterungsfläche enstehen. Es wäre wohl das erste Mal seit der Parkgründung im Jahr 1952, dass das passiert – ein Schritt, der wohl auch notwendig wird, damit das vorhandene Parkgebiet nicht zu sehr bebaut werden muss, denn Natur hat bekanntlich einen wichtigen Anteil am Charakter Eftelings.

Der relativ hohe Anteil an begrünten Flächen soll erhalten werden – auch das ist ein Grund für die Erweiterung.
Noch vor dem Sommer sollen erste Informationsabende für Bürger stattfinden, Efteling will keine Zeit verschwenden. Die Erweiterungspläne stehen somit klar im Zeichen des 5-Millionen-Besucherziels, das sich der Park für 2020 gesteckt hat. Der Bau von neuen Bosrijk-Häusern und der neue Dive Coaster Baron 1898 in diesem Jahr sind dabei offensichtlich nur die ersten Schritte, um die Steigerung umsetzen zu können. Neben der Acht-Hektar-Erweiterung gehört auch der Bau einer zweiten Zufahrt zum Parkplatz von Efteling dazu. Dieser muss erfolgen, da die jetzige Zufahrt über die Europalaan zu schmal ist und auch nicht erweitert werden kann. Hierzu soll die N261 (die bald zur Autobahn wird und dann A261 heißen wird) eine zusätzliche Ausfahrt erhalten.

So soll der Hartenhof einmal aussehen, doch immer wieder wurde die Eröffnung des Darkrides nach hinten geschoben. Jetzt gibt es Gerüchte, dass es 2017 soweit sein könnte.
Wieder aktuell werden könnte bis 2020 auch ein Projekt, das vor allen Dingen in den Jahren 2010 und 2011 für viel Furore sorgte: Der 42,5-Millionen-Euro-Darkride Hartenhof, der zunächst für 2012 angekündigt wurde, inzwischen aber aufgrund technischer Probleme beim gänzlich neuen Fahrsystem einstweilen ausgestellt wurde. Doch nun gibt es neue Gerüchte und Entwicklungen. So bringt Efteling im Sommer ein Pfannkuchenbackbuch heraus, in dem Figuren aus der bereits seit über zwanzig Jahren bestehenden Hintergrundgeschichte zur Attraktion vorkommen. Dieser Schritt könnte die zuletzt etwas zurückgefahrene Hartenhof-Marketingmaschinerie wieder langsam ins Laufen bringen. Andere Gerüchte besagen sogar, dass noch in diesem Jahr – vermutlich wenn der Baron eröffnet hat und die Sommersaison vorbei ist – mit den Bauarbeiten des Hartenhofs begonnen wird. Dann wäre die Attraktion im Jahr 2017 fertig – pünktlich zum 65. Jubiläum und trotzdem fünf Jahre zu spät.
Bilder Copyright: Eigene Darstellung / Openstreetmaps-Kartenmaterial, Eric Rovers, Mathias Cuypers, Efteling