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Neuheiten-Check: Freischütz, Bayern Park

verfasst von Airtimers VIP

Wie lang warten wir nicht schon auf diese Sahneschnitte aus dem Hause Maurer und Söhne? Bereits seit der Bekanntgabe der ersten Zahlen und Fakten wusste man, was einem auf der 483 Meter langen Strecke erwarten würde: Fahrspaß bis der Arzt kommt. Eng gesetzte Kurven, Inversionen, G-Kräfte und darüber hinaus ein Flying Launch der glückliche Fahrgäste gleich doppelt hinauskatapultieren kann. Kann deswegen, weil diese Option je nach Besucheransturm in Zukunft reguliert wird. So eine Bahn musste fast Zucker werden – Dass Mauerer & Söhne hier aber gleich die Schlagsahne mit einer Kirsche oben drauf servieren wird, stand selbst bis zu der letzten Sekunde nicht fest. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass die bayrische Odyssee, die dem Werk Homers alle Ehre machen würde, noch heuer ein Ende gefunden hat. Das ewige Bangen und Warten ist jetzt aber Geschichte. Wir konnten die Bahn am Sonntag testen und waren höchst überrascht.

Der große Moment - Die Eröffnung des Freischütz (Bilder bitte für größere Version anklicken)

Grüner Stützenwald, pechschwarze Schienen und ein in Flammen stehender Zug. Die Thematisierung ist noch lange nicht fertig, aber schon jetzt erkennt man, dass es hier mit dem Teufel zugeht. Frei nach der gleichnamigen Oper, nehmen hier nämlich die Wägen die Rolle der teufelsgelenkten Freikugeln ein und scheuen dank ihrer Ausstrahlung schon jetzt keinen Vergleich mit dem berühmten Klassiker. Die für uns jedoch wichtigste Optikfrage meisterte der Freischütz mit Bravour. Denn der eher nervige Stützenwald von Shock im Rainbow Magicland, ist im Bayernpark kaum der Rede wert. Der große Vorteil und gleichzeitig auch das Besondere an der LSM angetriebenen Höllenmaschiene, nämlich die ideale Hanglage, gibt den Aufschluss. Von Oben gesehen, schweift der Blick über Looping, Halfpipe und die erste Heartlineroll und von Unten versperrt das Restaurant gekonnt die Sicht auf das wilde Stützengewirr. Dass jedoch längst nicht alles fertig ist, zeigt die Ankündigung von lebensechten Figuren, wie etwa den Protagonisten der Oper Aghate und Max, das unfertige Stationsdach und das ausgestreute Hackgut im Wartebereich. Die spannendste ausstehende Neuerung dürften aber die noch zu montierenden leuchtenden Räder sein.

Der Ausgang des Loopings in die Halfpipe überzeugt mit richtig hohen G-Kräften

Von 0-80 km/h in etwa 2,5 Sekunden, den Hügel hinauf Richtung Top-Hat – Mit dem Adrenalin fängt man im Bayernpark definitiv früh an. Dabei ist der höchste Punkt der Bahn nur der Anfang einer wirklich gut gelungenen Thrill-Reise. Denn kaum dort angekommen, wartet auch schon der Looping mit Einfahrt in die Halpipe auf die wagemutigen Insassen. Und genau dort wird es das erste mal richtig heftig. Nach der Ausfahrt aus dem Looping drücken in etwa 4,4g auf den Körper und die zwei Rechtskurven der Halfpipe geben dem Feeling noch den fein geschliffenen Rest. Wo andere Achterbahnen aufhören, blüht das kurze Layout des Freischütz aber erst so richtig auf. Heartlineroll, Inclined Loop, die der Oper namentlich nachempfundene Wolfsschlucht, die zweite Heartline Roll und die Overbanked Curve kurz vor Stationseinfahrt, noch immer mit knapp 60 km/h, lassen eigentlich keine noch so hoch gesteckten Wünsche offen. In etwa 40 Sekunden durchfährt der Freischütz 483 Meter und 8 Figuren und das ohne Probleme zweimal hintereinander.

Am Ende der Halfpipe geht es noch einmal so richtig rund

Der Bayernpark beschenkt sich zum 20. jährigen Jubiläum mit einem wahren Glanzstück. Und das trotz der leicht ruckeligen Fahreigenschaften, die man vor allem in den hinteren Sektionen der Wagen bemerkt. Zeit zum Meckern hat man aber während der Fahrt ohnehin nicht. Mit relativ hoher Geschwindigkeit winden sich die X-Cars durch ein wirr scheinendes Schienen- und Stützengeflecht und geben kaum Raum für Verschnaufpausen. Freischütz ist ein Feuerwerk an Fahrelementen. Monotonie oder Langeweile sucht man vergeblich. Abwechslungsreiches Layout, innovative Technik und eine richtig hohe Menge an Adrenalin infizieren hier jeden Coasterverrückten und hoffentlich auch darüber hinaus.

Verschnaufpausen sucht man auf dem kurzen knackigen Layout vergeblich

Denn das zugegebener Maßen noch niedrig gesteckte Ziel von 10% Besucherzuwachs im kommenden Jahr, erreicht man nicht nur durch Thrill-Junkies. 5 Millionen Euro hat man in den Bau der Achterbahn gesteckt, um das Angebot für Parkbesucher um einen wichtigen Punkt zu erweitern und Nährboden für eine neue Zielgruppe zu schaffen. Absolutes Novum ist dabei die Bremskraft Energierückgewinnung der Super-Caps, die in etwa 80% der Stromkosten einsparen werden. Soviel können wir aber schon verraten: Bayernpark, wir ziehen den Hut. Freischütz ist nicht nur genial, er ist einer der besten Launch-Coaster Deutschlands. 483 Meter geballte Coasterkraft, 40 Sekunden Fahrspaß pur. Und das bitte gleich zweimal hintereinander.

Die zweite Heartlineroll schließt die Inversionenliste ab

Freischütz
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Airtimers VIP

9 Kommentare

  • Heut dort gewesen, und total überzeugt gewesen 😉 eindeutig einer der besten Launcher Deutschlands, und sogar unter meiner Top 10 in Deutschland 🙂 Super Bahn, leider ein wenig ruckellig im hinteren Wagoon, ist aber erträglich 🙂 Bin auf das Theming gespannt, und werd mir nächstes Jahr vllt sogar ne jahreskarte kaufen,- NUR wegen dem coaster (und der wirklich netten Rafting Anlage nebenann :P)