Es ist noch keine 15 Jahre her, da eröffnete im beschaulichen Sevenum, nur 20 Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt, das Toverland. Kaum einer hätte wohl damals schon damit gerechnet, dass aus diesem kleinen Familienpark in solch kurzer Zeit ein kleiner Freizeitparkstern entstehen würde. Nur drei Jahre nach der Eröffnung wurde mit der zweiten Halle, dem Magic Forest, und dem Prototyp des Motorbike Coasters, Booster Bike, von Vekoma, bereits die Fläche mehr als verdoppelt. Mit Troy holte man sich 2007 eine der beliebtesten Holzachterbahnen Europas in den rasant wachsenden Park und legte 2013 man mit De magische Vallei gleich noch einmal nach. Und auch in Zukunft stehen die Zeichen auf Erweiterung. Bis 2026 will man beispielsweise die Fläche und Besucherzahl verdoppeln, ein neuer Eingang soll entstehen und weitere Großattraktionen eröffnen. Doch noch ist das alles Zukunftsmusik und dennoch stehen die Uhren im niederländischen Zauberland auch in diesem Jahr nicht still.

Der Außenpart des ehemaligen Woudracers wird überdacht
Für die kommende Sommersaison geht es einem Klassiker des Toverlands an den Kragen. Der ehemalige Woudracer schwächelte bereits im letzten Jahr deutlich. Kein Wunder also, dass die Bobkartstrecke nun in neuem Glanz erstrahlen soll. Die knapp 600 Meter lange Strecke wird komplett erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Große Änderungen am Layout wird es allerdings nicht geben. Bisher ist lediglich bekannt, dass die große Indoorhelix am Ende wohl weichen muss, um Platz für die neue Gestaltung zu machen. Dennoch wurde bei den Planungen alles daran gelegt durch eine Erhöhung der Kapazität noch mehr abenteuerlustigen Besuchern die rasante Fahrt zu ermöglichen. So werden die Abstände zwischen den fahrenden Bobkarts verringert, ein Stillstand auf offener Strecke verhindert und durch einen früheren Einstieg in der Station Verzögerungen umgangen. Außerdem will man, nachdem im letzten Jahr die Geschwindigkeit halbiert werden musste, nun wieder zur vollen Geschwindigkeit zurückkehren.

Die neue Station verbindet alpines Flair mit Steampunkelementen
Die Station in der Halle, sowie der schnelle Outdoorpart, erhalten eine gänzlich neue Optik. Ein Mix aus Steampunk und österreichischem Alpenthema wird nach der Umgestaltung die Blicke der Besucher auf sich ziehen. Als Hauptfigur der neuen Thematisierung wählten die Designer einen verrückten Erfinder, um dessen Figur eine ganz eigene Geschichte entwickelt wurde.
Maximus Müller, so der Name des österreichischen Erfinders, war schon früh mit dem Toverland und dessen Zauber vertraut. Bereits seine Großeltern, die ebenfalls große Tüftler waren, fühlten sich im Toverland heimisch und wohnten für viele Jahre in der Villa Fiasko. Doch Maximus baute eine Kreation nach der anderen und schon bald war das ganze Haus gefüllt mit Erfindungen, sodass in der Villa Fiasko kein Platz mehr war, um zu leben. Ein neuer Ort zum Arbeiten musste her und so zog es Maximus zurück in sein Heimatland Österreich. Weit abgelegen in den Alpen, wo er sich ganz auf das Erfinden konzentrieren konnte, baute er die tollsten Maschinen wie beispielsweise den “Alpine Bergsteiger”. Zuletzt werkelte er am „schnellsten Bob der Welt“, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Nach Wochen der Planung und monatelangen Testfahrten des Prototyps fand Maximus Müller schließlich die Ursache seines Scheiterns: Das bergige Gelände war einfach nicht der ideale Ort für einen Geschwindigkeitsrekord! Schnell beschloss er Österreich abermals den Rücken zu kehren und zurück ins Toverland zu ziehen. Direkt neben dem Haus seiner Großeltern baute er kurzerhand sein eigenes Domizil, natürlich ganz im österreichischen Stil, indem er seither hart an der Vollendung seiner neuesten Errungenschaft arbeitet. Mit Hilfe der Besucher will Maximus ab dem 28. März mit seinem „schnellsten Bob der Welt“ dann endlich den Geschwindigkeitsrekord brechen.
Mit Naturmaterialien wird in Anlehnung an die bestehenden Attraktionen und Gebäude im Magic Forest, der zweiten Halle des Toverlands, das Haus unseres Erfinders mit allen seinen Zimmern, Werkstätten und Laboren entstehen. Verspielte Elemente und liebevolle Details werden die neue Umgebung prägen. Einzigartig soll auch der Tunnel werden, durch den die Bobkarts zu Beginn sausen. Hier setzt man auf Dampfeffekte und allerlei witzige Elemente, die auf den rasanten Outdoorpart einstimmen sollen. Auch im Freien wird die Gestaltung nahtlos fortgesetzt. Über die gesamte Strecke wird überdacht werden, was allerlei Gestaltung zulässt und die Bahn zudem vor der Witterung schützen soll.

Im österreichischen Stil werden die neuen Gebäude erstrahlen
Die alte, triste und vor allem langweilige Warteschlange des Woudracers gehört nun auch der Vergangenheit an. Spaß beim Warten stand für die kreativen Köpfe des Toverlands bei den Planungen der neuen Warteschlange im Vordergrund und so entwickelten sie ein ganzes Wartehaus, indem man allerlei verrückte Dinge erleben kann. Designer Peter Van Holsteijn ist sich jedenfalls sicher, dass „wenn es so wird, wie wir es uns gedacht haben, [die Warteschlange] eine Attraktion für sich [ist].“
Neu wird auch ein Slushstand im schön gestalteten Bruishuis, dem Labor des Erfinders, an dem es die leckersten Sorten des Eisdrinks in außergewöhnlicher Aufmachung zu kosten gibt und das sicherlich nicht nur Kinder begeistern wird. Für die passende musikalische Untermalung greift das Toverland abermals auf die Paderborner Komponisten von IMAscore zurück, welche nicht nur einen Soundtrack für den Wartebereich und die Station kreieren werden. Ein passender Onboardsoundtrack wird für ein Gesamterlebnis sorgen, das weltweit einmalig ist.
Auch ohne große Neuheit zeigt das Toverland in der kommenden Sommersaison sein Können und möbelt einen alten Klassiker nicht nur auf, sondern entwickelt gleich eine neue außergewöhnliche Gestaltung und eine leicht verständliche Storyline. Man darf also auf das Endergebnis gespannt sein und kann sich sicher sein: Ein Besuch im Toverland lohnt sich auch in diesem Jahr!
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