Da haben Peter Osbeck, Ride Manager von Gröna Lund, und Parkchef Johan Tidstrand ganz schön was ausgeheckt (Hier zum nachlesen). Am Dach von Blå Tåget kamen sie eines schönen Tages auf die Idee auf dem kleinen Areal hinter Jetline einen Holzcoaster direkt über das Dach des Geisterbahnklassikers verlaufen zu lassen. Gesagt, getan, Blå Tåget wurde abgerissen, das Dach betoniert und neu eingerichtet. Was aber daneben errichtet werden sollte, war ihrer Meinung genau das Richtige für Korey Kiepert von der Gravity Group, Projektleiter für das schier unmögliche Unterfangen. Zum Vorschein kam ein Layout das 8-mal Jetline, 3-mal Kvasten und 24-mal sich selber kreuzt und das auf engstem Terrain. Sein liebevoller Spitzname: „The Most Twisted Twister in the World“, sein Vorsatz: Den Holzcoaster abermals erfolgreich in den schwedischen Stadtpark einführen. Aber was kann die 7. Achterbahn Gröna Lunds wirklich? Wir waren vor Ort.
So kompakt, so klein. Von außen würde man kaum glauben, dass ein Holzcoaster den Park ziert. Die Stützen würden es nicht verraten, denn die sind aus Stahl. Erst der so vielversprechende Holzgeruch, wenn man die Warteschlange von Jetline passiert, lässt einen erahnen was um die Kurve auf einen lauert. Twister, der für uns meist erwartete Woodie des Jahres. Der Drop wegen seiner Größe noch leicht belächelt, der Track aber umso erstaunlicher. Wenn man sieht wie knapp Kvasten, Jetline oder der nahegelegene Flatride Flygande Mattan an der Bahn vorbei geht, gerät man schnell ins Staunen. Hier hat die Gravity Group volle Arbeit geleistet, kaum eine andere Achterbahn hat so ein Lichtraumprofil. Daher nicht verwunderlich, dass die ersten von der Gravity Group selbst entwickelten Züge, die Timberliner, zum Einsatz kommen. Und soviel sei verraten, auch wenn von Außen die Bahn nicht gerade schnell über den Track marschiert, so hat es die Fahrt doch in sich.
Denn schon der Track am Anfang des Lifthills verläuft unter der Bahn und stimmt auf die Fahrt vollends ein. Spätestens aber nach dem Drop schnellt die Vorfreude in pure Begeisterung, denn der Timberliner schlängelt sich nur so durch die engen Passagen, Wendungen und Airtimehügel. Und davon gibt es trotz des kurzen Layouts zur Genüge, dank des kleinen Zuges sogar in jeder Reihe. Sogar die Headchop-Elemente sind so eng bemessen, dass man auf die in die Luft gestreckten Hände mehr als nur aufpassen muss, es kann nämlich vorkommen, dass man Teile der Bahn streift. Ohne die speziellen Züge würde hier definitiv Nichts voran gehen.
Aber auch mit normalen Holzkonstrukt hätte die Bahn nicht verwirklicht werden können. Durch den geringen Platz und dem damit verbundenen Layout, wich man hier logischerweise zu Stahl aus. Stört das Stahlkonstrukt aber bei dem geliebten Woodyfeeling? Nicht wirklich, da sind diverse Intamin Plug’n Play Modelle definitiv „unhölzerner“. Und trotz der wenigen Thematisierung ist die Lage direkt am Meer und die wunderbare Aussicht auf Stockholm, das Tüpelchen am „i“, welches die Bahn so besonders macht.
Gröna Lund und der Gravity Group ist ein Meisterwerk gelungen, dass den Besuchern des schwedischen Stadtparks sicherlich noch einige Jahre Spaß bereiten wird. Der „Most Twisted Twister in the World“, ein gelungener Wiedereinstieg in die stockholmer Woodiegeschichte.
(c) Bilder Airtimers.com
Twister
Gröna Lund, Stockholm
ein absolutes meisterwerk – airtime vom first drop bis zur schlußbremse, unsre sorge, es könnte zu smooth werden war sofort verflogen danke Gravity Group danke Gröna Lund!
Klingt toll. Schon wegen der Lage verdient die Bahn 5 Airtimers-Sterne. Und wenn sie so fährt wie sie auf Bildern und Videos aussieht, dann müsste man mindestens einen 6. Stern einführen.
Hoffen wir auf eine Fortsetzung auf dem europäischen Festland. 😉
Lg Fabi
Unglaublich wie viel Coaster man auf einem so engen Platz unterbringen kann 😮
Danke für den Check! Das bedeutet hin muss 🙂