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Neuheiten-Check – Wilde Maus XXL

verfasst von sofabesetzer

Als bekannt gegeben wurde, dass die Wilde Maus XXL von Johannes Eberhard auf dem Hamburger Sommer Dom ihre Weltpremiere feiern würde, war es sonnenklar, dass dieses Ereignis gerade zu nach einem ersten Non-Park Neuheiten-Check schreit! Die große Ankündigung ließ auf jeden Fall nicht zu viel versprechen, denn schon der erste Anblick der Anlage kann mehr als nur überzeugen. Es ist nämlich doch etwas ganz Anderes vor einer Maus zu stehen, die eine Schienenlänge von 600 Metern und eine doch recht beachtliche Höhe vorzuweisen hat. Was weiterhin ins Auge fällt, ist, dass am Schriftzug der Anlage auf den ersten Blick kein XXL zu finden ist, wobei man doch gerade damit sehr schön auf die Besonderheit der Bahn hätte hinweisen können. Oder sprechen die veränderte Streckenführung und der gut sichtbare Firstdrop für sich alleine und man braucht keine zusätzliche Werbung? Ein kleines XXL-Logo konnte man sich aber doch nicht verkneifen, welches dann im Bereich des kleinen Türmchens am Endes des Liftes aufzufindnen ist.

Eberhard's neuste Kreation - eine XXL Maus!

An der Kasse der Anlage wird ein als angemessen zu bezeichnender Obolus von 4 Euro entrichtet, bevor der Ritt auf dem Nager gewagt werden kann. Danach begibt man sich auf den Weg zur Station der Anlage, und eben jener hat es eindeutig in sich. Über eine Schräge, die mit allerlei “Funhouse-Elementen” wie z.B. Drehtellern oder Wackelbrücken bestückt ist, gelangt man zur eigentlichen Station der Mega-Maus. Hier ist aber auch leider der erste kleine Kritikpunkt anzumerken, denn so innovativ und unterhaltsam diese Elemente auch sind, möchte man sich nicht vorstellen, was passiert, wenn der Wartebereich bis zu diesen Belustigungselementen gefüllt ist. Immerhin gestaltet sich das Anstehen auf einem sich drehenden Teller bestimmt sowohl schwierig als auch unangenehm. Der Wartebereich erstrahlt momentan auch noch in einem zeitlosen, aber recht nackten Metalltheming. Hier dürfte ruhig noch etwas nachgebessert werden. Da die Anlage aber ehrlicherweise noch nicht ganz fertig ist, besteht große Hoffnung, dass dies auch noch passiert. Schließlich wurde das Kassenhäuschen im “Verrückten Farm”-Stil bereits sehr schön gestaltet, was die Hoffnung auf eine weitere ansehnliche Kirmesattraktion ansteigen lässt.

Die Riesen-Maus in der Vollen!

Nachdem man in den schön gestalteten Wagen Platz genommen und den recht flotten Lift hinter sich gebracht hat, merkt man schnell, dass diese Maus doch deutlich höher ist als ihre Artgenossen. Den schönen Ausblick auf das bunte Treiben des Domes gab es gratis dazu! In luftiger Höhe folgen noch zwei kleine Rechtskurven und dann geht es auch schon mit 60 km/h die erste Abfahrt hinunter, was sich in den Maus-typisch kleinen Gefährten schon überraschend schnell anfühlt. Wo es nach unten geht, muss es auch fast unweigerlich wieder nach oben gehen, und so bietet die folgende Aufahrt bis zur nächsten etwas ruppigen Rechtskurve sogar ein wenig Airtime. Auf der Rückseite der Anlage folgt nun das gleiche Element in etwas geringerer Höhe noch einmal, was den Spaß aber nur maginal vermindert. Nach diesem furiosen Auftakt fährt man weiter in den “alten” Teil der Bahn und spult das normale Mausprogramm, wie es die meisten kennen werden, ab, wobei auffällig ist, dass dieses Exeplar ein sehr sanfter Vertreter der Wilden Mäuse ist und keinerlei Schläge oder brutale Bremsungen verteilt. Nach den obligatorischen Mauskurven nimmt die Bahn noch einmal ordentlich Fahrt auf, und führt die Mitfahrer über einige kleine Airtimehügel, bei denen man mit den Köpfen gefühlt sehr nah an die Verstrebungen des darüber liegenden Streckenabschnitts kommt, zurück zur Station.
Bei der Schlussbremse haben die Betreiber sich wohl gedacht, dass man den Fahrgästen zumindest ein wortwörtlich einschlagendes Element bieten sollte, denn die Wagen werden hier doch recht brutal zum Stehen gebracht, was aber mit einigen Gegenmaßnahmen der Fahrgäste wie am Bügel abstützen oder die Füße in den Boden stemmen auch nicht sonderlich unangenehm oder gar schmerzhaft sein muss.

Die beiden großen Extra-Abfahrten machen wirklich Spaß!

Beim Fazit zu dieser Bahn muss man wohl berücksichtigen, dass (wie bereits am Anfang gesagt) einige kleinere, aber doch auffällige Sachen noch nicht ganz fertig sind. So ist z.B. die Schiene in der Station noch nicht in das neue Rot lackiert worden, und auch zwischen altem und neuem Bereich der Bahn sind noch einige Farbunterschiede zu erkennen. Am Fahrspaß und am Konzept der Anlage gibt es jedoch schon jetzt wenig auszusetzen, denn die Bahn ist einfach rundum gelungen. Für eine Wilde Maus, die zudem auch noch transportabel ist, bietet die Wilde Maus XXL eine willkommene Abwechslung und kann mit ihrem völlig neuartigen Konzept aus einem Kirmesklassiker eine tolle Neuerung sowohl für erfahrene Kirmes- und Freizeitparkhasen als auch für “normale Gäste” darstellen. Zusammenfassend kann man wohl behaupten, dass Herrn Eberhard und seinem Team hier ein großer Wurf gelungen ist, der die Kirmesplätze der Region um einen weiterern Besuchsgrund bereichert! Wir gratulieren zu der Anlage und verdienten 3,5 Punkten!

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sofabesetzer

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