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Benny Richter – Das Interview mit dem Genie des THN Soundtracks

verfasst von Airtimers VIP

Er ist Songwriter, Produzent, Komponist, Musiker und künstlerisches Multitalent mit den Wurzeln aus Mühlheim an der Ruhr. Als gelernter Pianist schaffte er seinen künstlerischen Durchbruch 2005, als ihn Mark Terenzi in seine Live-Band aufnahm, was ihm zudem noch Auftritte bei dessen Pro Sieben Tv-Serie „Sarah & Marc in Love“ einbrachte. Später gründete er noch seine eigene Band „Butterfly Coma“, wurde von der erfolgreichen deutschen Metal-Band „Krypteria“ engagiert oder produzierte das „Caliban“ Album „The Awakening“. In der Freizeitparkszene sorgte er jedoch mit seinen genialen Kompositionen für das „Terenzi Horror Nights“ für Furore. Und genau deswegen baten wir zu einem Rendezvous – Benny Richter.

Benny Richter - Der geniale Kopf hinter dem Terenzi Horror Nights Soundtrack

Airtimers: Musik bestimmt Dein ganzes Leben, hattest Du diese Leidenschaft schon immer, oder wurde sie durch ein bestimmtes Ereignis hervorgerufen?

Benny Richter: Seit ich denken kann begleitet mich Musik in irgendeiner Form. Bei meiner Familie zu Hause wurde immer viel Musik gehört, und auch gemacht. Schon auf der Grundschule entdeckte ich die Band „Queen“, die sicherlich dafür verantwortlich war, dass ich mich erstmals intensiv mit Musik beschäftigte, und sie für mich daher früh ihre Beiläufigkeit verlor, und nach und nach ins Zentrum meines Interesses rückte.

Airtimers: Dein beruflicher Werdegang ist so vielseitig wie die Musik, die Du veröffentlichst. Welche Projekte magst Du besonders? Und, bist Du lieber als Solokünstler oder mit Deiner Band „The Mercury Arc“ unterwegs?

Benny Richter: Da kann ich mich schwer für eines entscheiden. Ich mag gerade die Vielfalt und Abwechselung. Alles bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich und hat seinen Reiz auf ganz verschiedene Arten. Manchmal gibt’s nichts besseres, als mit „The Mercury Arc“ auf Tour zu sein, und auf der anderen Seite bin ich auch gerne alleine in meinem Studio, und komponiere vor mich hin.

Airtimers: Wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Dir und dem Europa-Park?

Benny Richter: Diese Zusammenarbeit entstand bei den ersten Terenzi Horror Nights im Jahr 2007, als ich dort das erste Mal Musik für das Event geschrieben habe. Marc hat mir schon lang vor den ersten Horror Nights von dieser Idee erzählt. Er wusste um meine Leidenschaft für Horrorfilme und Filmmusik. Also hat sich diese Zusammenarbeit wie ganz selbstverständlich ergeben. Dass der Europapark nun auch über die Horror Nights hinaus mit mir zusammengearbeitet hat, macht mich wirklich stolz!

Das Cover einer THN LP - Der Inhalt wird gefüllt von Benny Richter

Airtimers: Wie entsteht ein THN Soundtrack? Beschreibt Dir Marc Terenzi bereits im vor hinein alle Szenen, oder inspiriert Ihr Euch gegenseitig?

Benny Richter: Das ist wirklich ein fließender Prozess. Marc hält mich schon über das ganze Jahr auf dem Laufenden. Seine Ideen werden mit der Zeit natürlich immer konkreter, und so entwickelt sich die Musik mit, und man inspiriert sich gegenseitig.

Airtimers: Wie lange hast Du gebraucht, um den THN Soundtrack zu komponieren, und wie viele Personen waren außer Dir daran beteiligt?

Benny Richter: Also den genauen Zeitraum kann ich immer schwer bestimmen. Wie gesagt fange ich schon an, immer wenn etwas Zeit ist, ein paar Ideen festzuhalten, und ein Konzept zu entwerfen. Der eigentliche Produktionszeitraum (inklusive aller Recordings, Mix und Mastering) ist mit ca. einem Monat immer recht knapp bemessen. Das würde kaum genügen, wenn nicht schon einiges an Vorarbeit geleistet worden wäre. Bei den Recordings, und im Mix/Master arbeite ich eng mit Dominik Paraskevopoulos und Klaus Scheuermann zusammen. Mit Frank Schulze-Brüggemann hab‘ ich einen alten Freund und Super-Gitarristen für einige Aufnahmen gewinnen können. Ansonsten gab es dieses Mal viele Gesangs-Features. Christoph von Freydorf von den Emil Bulls hat dem Song „Welcome To The Tyranny“ seine charismatische Stimme geschenkt! Der Rapper 1EON hat „Bad Clown“ zu einem der Theme-Songs der diesjährigen THN verwandelt, genauso wie Dennis Diehl von The Mercury Arc den Song „At The Gates“. Die 16jährige Rosa Kremp hat „My Salvation“ zu einem meiner Favoriten auf dem Album gemacht. Und nicht zuletzt hat Marc Terenzi erstmals Songs auf einem THN-Soundtrack eingesungen, die gleichzeitig auch der Soundtrack für eine Ice-Show waren, in der er allabendlich spielte, und die eine der Highlights der THN 2010 war.

Airtimers: Hast Du einen Lieblingstitel beim aktuellen THN Soundtrack?

Benny Richter: Meine Favoriten auf den Soundtracks sind meistens diejenigen, die etwas unauffällig und weniger plakativ daherkommen, und deshalb leichter überhört werden, bzw. vielleicht ein paar mehr Durchläufe brauchen, um ihre Qualität zu offenbaren. Das sind in diesem Fall die Songs „My Salvation feat. Rosa Kremp“ und bitter SUITE.

Ich mag lieber Songs, die Anfangs unscheinbar wirken, dann aber Ihre wahre Pracht enthüllen.

Airtimers: Bist Du privat auch ein großer Freizeitpark- und Achterbahnfan?

Benny Richter: Leider finde ich selten die Zeit und Gelegenheit viele Freizeitparks zu besuchen. Den Europapark kenne ich dagegen ganz gut;)…und liebe es durch den Park zu wandern, die Bahnen zu fahren und die Shows zu gucken!

Airtimers: Eine Frage, die unsere Airtimers.com-Leser besonders interessiert: Was ist Deine Lieblingsachterbahn, und welchen Park magst Du am liebsten?

Benny Richter: Das ist der Europapark. Der Europapark verkauft Illusion wahnsinnig authentisch, bis ins kleinste Detail. Und der Eindruck wird nichtmal getrübt, wenn man den Blick hinter die Kulissen kennt. Ansonsten favorisiere ich gerade die „Bluefire“. Das ist Nervenkitzel unter wirklich komfortablen Bedingungen. Sie lässt quasi ein gewisses Gefühl der Sicherheit zu, ohne an Spannung und Unberechenbarkeit einzubüßen. Das ist jedenfalls mein Eindruck.

Airtimers: Schaust Du auch privat Horrorfilme? Welcher ist Dein Lieblingfilm?

Benny Richter: Absolut. Allerdings mag ich immer diejenigen mehr, die weniger auf Splatter und mehr auf Atmosphäre setzen.
Einen zu nennen fällt mir schwer. Zu meinen Favoriten zählen definitiv Bram Stoker’s Dracula, Shining und Sleepy Hollow.

Airtimers: Ein Kampf zwischen Freddy Krüger, Jason Voorhees und Mike Myers: Wer würde gewinnen?

Benny Richter: Also ich schätze hier liegen die Vorteile bei Freddy Krüger. Jedenfalls, wenn Jason Voorhees und Mike Myers träumen würden. Jason tut es anscheinend, da in Freddy vs. Jason Freddy in Jason’s Träume eindringen kann, um Jason’s Ängste offen zu legen. Wird Freddy allerdings dann aus seiner Traumwelt gezogen, ist es ein Kampf auf Augenhöhe, der anscheinend keinen Sieger kennt. Wahrscheinlich auch, weil es für die Fans der jeweiligen Filme enttäuschend gewesen wäre.
Trotz körperlicher Überlegenheit von Jason und auch Mike Myers gegenüber Freddy, liegt Freddy’s Vorteil definitiv in seiner Fähigkeit, andere in ihren Träumen heim zu suchen

Benny Richter - Der gelernte Pianist, als Komponist von Horrormusik

Airtimers: Würdest Du gerne tiefer in die Materie der Freizeitparkbranche eindringen, und für viele verschiedene Bahnen und Parks komponieren und produzieren, oder haben andere Projekte Vorrang?

Benny Richter: Ehrlich gesagt mache ich gerade das besonders gerne. Programm-musikalisch zu denken, mit einem klassischen Anstrich. Musik in den Dienst einer Geschichte, einer Attraktion, oder eines Events zu stellen, macht mir wirklich Spass. Gerne würde ich dieses Betätigungsfeld ausweiten! Definitiv.

Airtimers: Kannst Du uns etwas über Deine Aufträge für das nächste Jahr verraten?

Benny Richter: Noch nicht allzu viel, weil ich ungern über ungelegte Eier spreche. Jetzt gerade arbeite ich mit der Band Emil Bulls an ihrem im nächsten Jahr erscheinenden Album. Einges andere ist auch schon in Planung.

Airtimers.com bedankt sich recht herzlich für das Interview!
(c) Bilder Benny Richter

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