Nach dem großen Erfolg im hohen Norden Deutschlands hat sich das Team des Grusellabyrinths dazu entschlossen, aus Kiel nach NRW – genauer: Bottrop – umzuziehen, um von der großen Zielgruppe zu profitieren und nach Belieben zu erweitern. Die ehemalige Werkshalle der Zeche Prosper II dient der neuen Attraktion als Location und begrüßt den Besucher im passenden Backstein-Look.

Eine stimmungsvolle Kulisse!
Wenig später vom kostenlosen Parkplatz kommend steht man im großen Empfangsbereich, welcher die gesamte Höhe der Halle ausnutzt. Neben dem Ausgangsshop, der Kasse und einem Snackstand befindet sich hier auch der Eingang zur eigentlichen Attraktion.
Und dieser Eingang ist beinahe das beeindruckenste des Grusellabyrinthes, denn ein die Hallenhöhe ausnutzender Bilderrahmen steht am Ende des Foyers und das Innere ist durch einen Vorhang verdeckt. Nach kurzer Instruktion zieht der Vorhang weg und eine Häuserkulisse kommt zum Vorschein. Die dabei im Hintergrund laufende Musik wird dem einen oder anderen Phantasialand-Besucher bekannt vorkommen.

Der imposante Eingang in das Grusellabyrinth
Der Weg führt durch den Eingang des Hauses im Bilderrahmen hinein in die Villa. Hier erfährt man alle Sicherheitshinweise in Form einer Preshow, bei welcher einem auch das erste Mal die Story näher gebracht wird. Nach dem Tod von Frau Rosenthal beschließt der Vater mit seiner Tochter Marie und der Wahrsagerin Madame Lyuba mittels einer Traum-Séance leibhaftig in die sogenannte Traumwelt zu gehen. Dort wollen sie der Seele der verstorbenen Frau Rosenthal wiederbegegnen. Doch statt eines glücklichen Wiedersehens geschieht ein großes Unglück, denn Marie geht in der Traumwelt verloren und versinkt in ihrer eigenen düsteren Verzweiflung und Trauer. Die Gäste, der Butler sowie Madame Lyuba wollen einen letzten Versuch wagen und erleben dabei einen düsteren Kampf gegen die Zeit. Mehr wollen wir euch natürlich nicht verraten, aber eins sei bereits gesagt: Marie ist nicht allein.

Marie und der Geist ihrer Mutter
Viele Gäste können als Vergleich sicherlich eines der Merlin Dungeons ziehen. Diese haben ein ähnliches Konzept, sind allerdings erst ab 12 Jahren zugänglich. In Bottrop gibt es Kindertickets ab acht Jahren. Neben reinen Showeinlagen bietet man hier – im Gegensatz zum z.B. Hamburger Dungeon – mehrere Labyrinthe, welche in völliger Dunkelheit absolviert werden müssen. Live-Erschrecker sorgen dabei für die richtige Stimmung. Ob insbesondere diese Abschnitte, welche vom Schreckfaktor mit Horrormazes auf entsprechenden Events durchaus zu vergleichen sind, auch für Kinder geeignet sind, bleibt jedoch fraglich, ist aber selbstverständlich immer vom jeweiligen Kind abhängig. Explizite Gewaltszenen bleiben hingegen aus.

Schaurig lustig oder doch etwa erschreckend gruselig?
Statt dem aus den Dungeons bekannten Edutainment-Programm, in dem einem mehr der weniger die Geschichte der jeweiligen Stadt erklärt wird, kommt in Bottrop eine leicht schwergängige Storyline zum Einsatz, welche zwar konsequent verfolgt wird, allerdings manchmal nicht ganz in das gruselige Ambiente passt.
Die Kulissen wirken größtenteils gut gestaltet, allerdings sind die am Eingang noch vorteilhaften hohen Decken oftmals ein kleiner aber feiner Stimmungssenker, welche man stellenweise wiederum zu seinem Vorteil nutzt. Das Fehlen einer Fahrattraktion hingegen innerhalb des Labyrinthes ist leicht zu verschmerzen, denn man setzt neben gut agierenden Akteuren auf neuste Projektionstechnik und eine passende akustische Untermalung.

Das Foyer im Geisterhaus
Ein Besuch ist das Grusellabyrinth in NRW allemal wert, vor allem für Fans der Dungeons oder diverser Halloween-Veranstaltungen. Die fast ganzjährig geöffnete Attraktion ist trotz der kleinen Kritikpunkte ein rundes Gesamterlebnis und für die Konkurrenz des Halloween Horror Festes im wenige Kilometer entfernten Movie Park hat man sich für den Oktober schon etwas Besonderes einfallen lassen. Was dies sein wird, verraten wir aber an dieser Stelle noch nicht.
Doch auch so können wir einen Besuch des etwa 90-minütigen Gruselerlebnisses wärmstens empfehlen.
Pictures: Copyright Airtimers.com & Grusellabyrinth NRW