Der World Showcase in Walt Disney Worlds Epcot umfasst 11 Länder, welche im Großen und Ganzen die Vielfalt unserer Welt repräsentieren. Doch ein Kontinent wurde bei der Konzeption augenscheinlich nur minimal beachtet: Afrika. Dass das nicht die wirklichen Pläne waren zeigt der Equatorial Africa Pavillon . Wie der Name schon sagt, wären in diesem Teilbereich des World Showcase diese Länder behandelt worden, welche (dem englischen Namen entsprechend) nahe am Äquator liegen.
Nun gibt es neben dem deutschen Pavillon einen auffällig großen Platz, zwischen eben diesem und dem Aufbewahrungsbecken der Showelemente von IllumiNations. Der nächste Pavillon wäre in dem Fall China. Dies zeigt auch, wie konkret die Planung des afrikanischen Pavillons war, zumal neben einigen Modellen und Konzeptzeichnungen bereits Filme gedreht wurden, welche im floridianischen Afrika gezeigt werden sollten.
Einer der Eyecatcher direkt an der Lagune wäre ein knapp 20 Meter hohes Baumhaus gewesen, welches sicherlich nicht nur einen tollen Blick über die Lagune gegeben, sondern ebenfalls einen tropischen Touch nach Epcot gebracht hätte. Eine der Attraktionen wäre die Show The Heartbeat of Africa geworden, welche sich mit der Geschichte des Kontinents beschäftigen sollte. Erwähnenswert dazu ist selbst die geplante Pre-Show, welche von Imagineer Ken Anderson als ein ähnliches Erlebnis wie den Enchanted Tiki Room beschrieben hat, nur das mit einem Zusammenspiel von Trommeln der Stellenwert dieser Instrumente in Afrika verdeutlicht werden sollte.
Africa Rediscovered hingegen beschäftigte sich mehr mit den Naturwundern Afrikas, gezeigt in einem 15 minütigen Film. Gemäß dem Edutainment Konzept Epcots, hätte es den Besuchern ein facettenreiches Bild des Kontinents geben sollen. Ein anderes Projekt hingegen war die Sound Safari, ein Walk-Through, welcher als ein simulierter Dschungel konzipiert wurde, mit neuen Technologien um Special und Sound Effekte noch realistischer erscheinen zu lassen.
Doch warum wurde aus dem ambitionierten Projekt letztendlich doch nichts?
Wahrscheinlich hat man sich gegen einen Bau entschieden, da das Konzept von einem neuen Park – dem Animal Kingdom – zu sehr in dessen Richtung gegangen wäre. Die Inspiration für das Baumhaus, welches der Baobab Baum lieferte, war nachher auch Vorbild für den Tree of Life, Wahrzeichen von Disneys Tierpark. Ein anderer kritikwürdiger Punkt wäre die Zusammenfassung eines halben Kontinents gewesen, wo hingegen Marokko einen eigenen Pavillon hat.
Was auch immer für das Scheitern des Equatorial African Pavillons verantwortlich war, für Freizeitpark-Fans ist die Aufgabe eines solch spannenden Projektes sicherlich keine Freude. Gänzlich unpräsent ist Äquatorial-Afrika aber dann doch nicht: Am Weg des geplanten Standorts findet sich ein wenig des geplanten, afrikanischen Theming, welches an das große Projekt erinnert.
Bildquellen: Disneyandmore