In den vergangenen Jahren durften sich die chinesischen Disney-Fans an einigen Neuheiten im jüngsten Königreich der Maus in Hong Kong erfreuen. Mit der Eröffnung des Toy Story Playlands am 17. November 2011 startete der Park eine Serie an Erweiterungen in Form kleinerer Themenbereiche. Am 14. Juli 2012 eröffnete der neuartige Themenbereich Grizzly Gulch seine Pforten, Hauptattraktion war „Big Grizzly Mountain Runaway Mine Cars“, eine Achterbahn, die an die Fahrweise von „Expedition Everest“ stark angelehnt und sowohl wie sein großer Bruder aus Orlando mit einem Rückwärtspart als auch – und dies nun im Gegensatz zu jenem – mit einem Launch ausgestattet ist. Die dritte und vorerst letzte Erweiterung des Disneylands (Eröffnung: 17. Mai 2013), der Mystic Point, beinhaltet ein Unikat, das dank neuster Technologien und zauberhaftem Storytelling eine neue Ära der Disney-Darkrides einzuläuten scheint.
Beim neuesten Disney Streich kommt wieder ein spurloses Ride-System zum Einsatz. Heißt, dass die Wagen ihre Passagiere vollautomatisch und ohne Schiene von Szene zu Szene befördern. Die selbe Technik kam bereits bei „Pooh’s Hunny Hunt“ im Tokyo Disneyland zum Einsatz und erfreut sich riesiger Beliebtheit, was andauernde Wartezeiten von gerne einmal über zwei Stunden bestätigen. Untermalt wird Mystic Manor mit einem eigens komponierten Soundtrack von Danny Elfman, der sich auch für die Musik von Tim Burtons Filme „The Nightmare Before Christmas“ und „Alice im Wunderland“ verantwortlich zeigte.

Portrait von Lord Henry Mystic mit seinem Affen Albert.
Nun zur Story:
Der Besitzer des Mystic Manors, Lord Henry Mystic – seines Zeichens Mitglied der „Society of Explorers and Adventurers“ – betreibt in seinem Haus eine Art Museum, in welchem er die Errungenschaften, die er während seiner vielen Reisen sammeln konnte, ausstellt. Sein treuer begleiter, der neugierige Affe Albert, steht dabei natürlich stets an seiner Seite. In jener besagten Gesellschaft findet man auch unter anderem Harrison Hightower III., den Besitzer des Hotel Hightowers, dem „Tower of Terror“-Ableger in Tokyo DisneySea, welcher – ebenso durch seine Reisen – einige Artefakte gesammelt hat und sich bzw. seinem Hotel unglücklicherweise vom Götzen Shiriki Utundu einen Fluch einfängt, weshalb die Fahrstühle regelmäßig abstürzen. Wie auch immer – zunächst begrüßt der Hausherr Lord Mystic seine Gäste mittels einer Dia-Show, die der Affe Albert erfolgreich vermasselt. Lord Henry betont besonders eine magische Spieluhr (vergleichbar mit der Büchse der Pandora), die wenn überhaupt nur mit äußerster Vorsicht geöffnet werden darf. Nichts desto trotz bittet Mr. Mystic die Besucher in seinen „Magneto-Elektrischen“ Wagen Platz zu nehmen. Diese sollen die Gäste durch sein Museum führen.

Albert beim öffnen der Spieluhr.
Auf der Suche nach seinem Affen trifft Lord Henry die Besucher im Katalogisierungs-Raum. Mit dem dringenden Hinweis, keinesfalls die magische Kiste zu öffnen, verlässt der Hausherr seine Gäste. Natürlich geht dies dank des übermütigen Affen dann doch noch schief, woraufhin magischer Staub das Zimmer erfüllt und eine Reise durch Raum und Zeit nicht mehr aufzuhalten ist.
Allen Artefakten im Haus wird durch den Zauber Leben eingehaucht und der Spuk nimmt seinen Lauf. Nun geht es ans Eingemachte: Fliegende Musikinstrumente, die die Reisenden verfolgen, erinnern an bereits bekannte Darkrides der Disneywelt. Sehr originelle Ideen begegnen uns in antiken Vasen und Gemälden, die bekannte geschichtliche Szenen zum Leben erwecken. Rüstungen, deren Teile sich in bester Disney-Manier als Sänger selbstständig machen, wirken nach wie vor originell. In dieser Tonart geht es flott weiter bis zur Schlussszene, in der es Affe Albert gerade noch rechtzeitig schafft die Spieluhr zu verschließen, bevor Mr. Mystic zurückkommt, der den Gästen für ihr Interesse dankt und sie verabschiedet. Ein Ende mit Augenzwinkern.

Der unwissende Lord freut sich, dass er sein Äffchen wiedergefunden hat.
Zum Schluss lässt sich eigentlich nur eines sagen: Mystic Manor ist bestens geeignet für Freunde einer harmlos fantastischen Reise durch verschiedenste Zeitalter und Kontinente und absolut auch für jüngere Disney Fans zu empfehlen.
Pictures: Copyright Disney