Neue Achterbahn und Freizeitpark Spiele sind immer gerne gesehen. Das neueste hört auf den schlichten Namen Theme Park und wurde vor kurzem von EA für Apples iPhone und iPad veröffentlicht. Wer bei diesem Namen aufhorcht und auf eine Handheld Neuauflage von Bullfrogs wegweisendem Klassiker aus dem Jahr 1994 hofft, könnte allerdings nicht weiter daneben liegen. Gleich nach dem Start des kostenlos aus dem App Store downloadbaren Spiels, erhält man ohne Umschweife einen kleinen Freizeitpark, in dem alle Wege und Mülltonnen bereits platziert sind. Die einzig verbleibende Aufbauarbeit besteht darin, auf die unterschiedlich großen vordefinierten Bauflächen zu klicken und ein passendes Geschäft, oder einen schicken Ride auszuwählen.
Nicht, dass die Auswahl dabei anfangs sonderlich groß wäre. Weitere Attraktionen erhält man immer erst, wenn der Freizeitpark einen Level aufsteigt. Alles was einem das Spiel dazu abverlangt, ist auf die zeitweise aufleuchtenden Symbole über einer Attraktion zu klicken – Schon sprudelt es Geld und Erfahrungspunkte. Bei größeren Fahrgeschäften passiert dies allerdings nur einmal alle 24 Stunden. In der Zwischenzeit heißt es warten und Däumchen drehen. Oder Vorräte auffüllen und Mistkübel ausleeren, denn die leuchten auch alle heiligen Zeiten einladend auf. Dieses quälend langsame Tempo zieht sich durch das gesamte Spiel. Egel, ob man eine neue Attraktion baut, oder nur eine vorhandene mit einem schöneren Eingang verziert. Alles dauert Minuten bis Tage.
Die größte Frechheit an Theme Park sind allerdings die sogenannten Super Tickets. Diese benötigt man neben dem erspielten virtuellen Geld um zum Beispiel Achterbahnen zu bauen. Jeder der schon einmal ein Free-2-Play Spiel à la FarmVille oder CityVille auf Facebook gespielt hat, ahnt es schon: Super Tickets kosten reales Geld. Nicht das Micropayments kein gängiges Geschäftsmodell wären, oder ich mich vor überschaubaren Kosten für ein gutes Freizeitpark Spiel drücken möchte, aber bei Theme Park schlägt EA dem Faß den Boden aus. Eine schicke Minenachterbahn mit Höllen Thematisierung kostet schlappe 900 Super Tickets. Schön, dass mir der Spiel eigene Online Store 1.600 Supertickets zum Aktionspreis von gerade mal 79,99 Euro anbietet.
Umgerechnet verlangt EA also für eine einzige Achterbahn 45 Euro! Ein Sushi Restaurant für die hungrigen Besucher? 12 Euro! Und das alles für ein gähnend langweiliges Spiel, das in etwa so viel Spaß macht, wie mit Migräne auf einem Vekoma SLC zu fahren… Immerhin dürfte EA´s Machwerk die einzige Wirtschaftssimulation sein, die man auch noch mit einem IQ unter Zimmertemperatur und der Kreativität eines Kühlschranks erfolgreichen spielen kann. Zumindest solange es das Konto zulässt. Echte Fans greifen da lieber zur aktuellen Hosentaschen Version von Rollercoaster Tycoon für Nintendo’s 3DS, oder warten gleich auf das angekündigte Spiel von David Braben und Frontier Developments.
Screenshots: Copyright Electronic Arts & Airtimers
unglaublich wie da kalkuliert wurde!
da kann doch niemand davon ausgehen, dass sowas Erfolg hat!
Voll Übel…. das ist Abzocke pur…. 🙁