Beim diesjährigen Sundance Festival in den USA bekam ein Film besonders viel Aufmerksamkeit. In dem Fantasy-Horrorfilm „Escape from Tomorrow“ dreht es sich um einen Mann, der während seinem Familienurlaub in Walt Disney World von seinem Boss erfährt, dass er gekündigt wird. Um den Urlaub nicht zu zerstören, behält er die Neuigkeiten für sich und flüchtet immer tiefer in die surreale Disneywelt, bis schließlich die Realität und die Fiktion miteinander verschmelzen. Tolle Geschichte, aber was ist das besondere daran? Der explodierende Golfball, unter uns Experten auch Spaceship Earth genannt? Nein, der Film hat für so viel Furore gesorgt, weil die Drehaufnahmen nicht von Disney authorisiert wurden.

Das sehr originelle Konzept des Films überrascht!
Die Filmcrew hat sich und den Schauspielern Jahrespässe für Walt Disney World und das Disneyland in Anaheim gekauft und mehrere Hotelzimmer in ein Mini-Filmstudio umgewandelt. Das Drehbuch wurde auf Smartphones gespeichert und mit Hilfe eben dieser wurde auch durch den Park navigiert und Drehanweisungen gegeben. Zehn Tage lang ist die Crew täglich durch die Parks gezogen, die Parks wurden immer in kleinen Grüppchen betreten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Der Regisseur Randy Moore war selbst überrascht, dass obwohl die Schauspieler täglich die selben Klamotten trugen, niemandem etwas aufgefallen ist. Nur an einem Tag wurden sie von der Disneyland-Security für Paparazzi auf Promijagd gehalten. Wer denkt, sowas gab es nocht nicht, irrte gewaltig.

Wenn die Haunted Mansion nicht gerade von Jack Skellington befallen ist, so ist sie desöfteren Schauplatz einiger Filme!
Bereits für zwei ältere Streifen wurde in den Disney-Parks zur Guerilla-Technik gegriffen. Der erste Streifen heißt „Exit through the gift shop“: hier wurde nur eine einzelne Szene in den Parks gedreht. Den Vogel schießt allerdings „Missing in the Mansion“ ab. Dort wurde fast der gesamte Kurzfilm in der Haunted Mansion des Disneyland Kalifornien gedreht. Wer jetzt neugierig ist, dem können wir freudig mitteilen, dass Missing in the Mansion online angeguckt werden kann.
Ob es „Escape from Tomorrow“ nach Europa schafft, hängt vor allem von Disney ab. Bisher warten alle gespannt, was der Konzern zu dieser Produktion sagt. Wir hoffen allerdings, dass wir den Fim bald ansehen können, denn wenn wir ehrlich sind, gibt es viel zu wenig authentische Filme aus Freizeitparks.
Pictures: Copyright Randy Moore, Uli Eyring
Super! Vielen Dank für den Link zu „Missing in the Mansion“!
MitM ist eigentlich sogar ganz unterhaltsam. Bin ehrlich gespannt ob es EfT in europäische Kinos schafft. Wäre schade wenn nicht, denn Filme vom Sundance Film Festival sind zwar unbekannt, aber echt gut!
Im Kino werden wir den eher nicht zu sehen bekommen vermute ich 🙂
Du weißt aber schon, dass es genügend Kinos gibt, die nur Alternativfilme spielen? 😉 Und natürlich ist die Chance gering, aber es ist nicht undenkbar. 🙂