Mubarak? Keine Angst, dieser Artikel dreht sich nicht um den Ex-Diktator, sondern um dessen bessere Hälfte Suzanne Mubarak und deren fast fertiggestellten Freizeitpark in Kairo. Die Betonung liegt dabei eindeutig auf „bessere Hälfte“, denn im Gegensatz zu ihrem Mann zeichnete sich Frau Mubarak in der Vergangenheit ironischerweise vor allem durch ihren Kampf für Chancengleichheit und Toleranz aus. 1989 erhielt sie von der UNICEF den renommierten „Maurice Pate Award“ in Anerkennung ihrer Hingabe und Bemühungen für den Schutz und die Weiterbildung von Kindern. Weitere Auszeichnungen und Ehrentitel folgten bis 2009 fast jährlich und auch heute ist sie noch Ehrenbürgerin der Universität Stuttgart. Eines ihrer letzten Projekte in Ägypten, und damit kommen wir auf das Thema Freizeitparks zurück, ist der „Szanne Mubarak Family Park“.

Mit etwas Fantasie kann man sich schon das bunte Treiben vorstellen
Frau Mubarak selbst bezeichnete den geplanten Freizeitpark als ein Geschenk an die Menschen von Ägypten – Einen Ort an dem sowohl Kinder, als auch Erwachsene bei Workshops ihren Horizont erweitern und modernste Rides und Attraktionen erleben können. Was im ersten Moment wie typisches Marketing-Gewäsch klingt, dürfte Ägyptens Ex-First Lady aber durchaus ernst gemeint haben. Denn neben einer Wildwasserbahn und einer Indoor Achterbahn, wurde bei der Wahl der Attraktionen tatsächlich ein ungewöhnlich hoher Wert auf Bildung gelegt. Wo sonst gibt es schon einen Freizeitpark, in dessen 3D-Kino nur Dokumentarfilme gezeigt werden? Ein weiteres geplantes Highlight ist „Symphony of Light“ – Eine abendliche Show mit Licht- und Wassereffekten auf dem zentral gelegenen See, bei der man sich offensichtlich an Disney’s erfolgreicher „World of Color“ Show orientiert hat.

Die Wüste ist Grün - Zumindest in diesem Ägyptischen Freizeitpark
Als Betreiber für den „Suzanne Mubarak Family Park“ wurde die „ProFun Management Group“ unter Vertrag genommen, welche sich auch schon um die „Ferrari World“ in Abu Dhabi kümmerten und die Autostadt in Wolfsburg während ihrer Eröffnungsphase erfolgreich unterstützt haben. Im Gegensatz zu vielen anderen ambitionierten, aber leider auf Luft gebauten Freizeitpark Projekten (Wer hat hier EarthQuest gerufen?) sind hier also Profis am Werk, die den kleinen Park nach seiner Eröffnung im Sommer 2011 zum Erfolg führen könnten. Der kleine Haken an der Sache dürfte aber niemandem entgangen sein, der in letzter Zeit einmal eine Zeitung aufgeschlagen hat. Nach den Revolutionswirren der vergangenen Wochen und der Flucht der Familie Mubarak aus Ägypten, ist die Zukunft des fast fertigen Freizeitparks unklar. Die neue Regierung selbst wird kaum in der Lage sein, dieses und all die anderen sozialen Projekte Suzannes zu fördern und zu finanzieren.
Und ob überhaupt ein Interesse an einer Fortführung besteht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wer will schon die Geister der Vergangenheit wecken? Bleibt zu hoffen, dass ein Investor in die Bresche springt und dieser kleine, aber außergewöhnliche Park am Ende doch noch das Licht der Welt erblickt. Ein Geschenk für Ägyptische Kinder und Freizeitpark-Fans wäre er allemal!
Pictures: Copyright Suzanne Mubarak Family Park
Also falls er aufmacht, sicher nicht unter dem Namen Mubarak.
er muss aufmachen immerhin gibt es PONYS 😀 ich finds toll, das Konzept ist ja gut durchgearbeitet und es soll ja schon viel stehen – warten wir mal ab 🙂
Hihi, nur wegen den Ponys. 😀
Wäre eine tolle Bereicherung für Ägypten, da anscheinend sehr viel Mühe in das Projekt gesteckt worden ist.
Lg RCT-L
so ein beinahe fertiger Park sollte doch ein interessantes Schnäppchen für Betreibergesellschaften darstellen