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Neuheiten-Check: Oblivion – The Black Hole, Gardaland

Seit vielen Monaten begleiten wir für euch den Bau des neuen Dive-Coasters im Gardaland. Gestern war es nun endlich soweit und die Achterbahn wurde offiziell an die Besucher übergeben. Im Rahmen des Presseevents konnten wir für euch anwesend sein, einen ersten Blick auf die neue Anlage samt Wartebereich werfen und die Bahn ausführlich testen. Was die siebente Achterbahn des Parks kann und nicht kann, erfahrt ihr jetzt in unserem aktuellsten Neuheiten-Check von Oblivion – The Black Hole.

Blick aus der Parkeisenbahn auf Oblivion vor der Eröffnung | Raptor im Vordergrund

Blick aus der Parkeisenbahn auf Oblivion vor der Eröffnung | Raptor im Vordergrund

Die knapp 43 Meter hohe Achterbahn sieht man von vielen Teilen des Parks aus. Direkt hinter der ersten Kurve von Raptor befindet sich der Immelmann von Oblivion. Mächtiger aber ist der Lift samt erster Abfahrt. Dieser Streckenabschnitt befindet sich samt Helix hinter dem Westernteil im Park. Sinnvoll eingebunden seit Beginn des Videotagebuchs vom Gardaland und der Geschichte rund um die Bahn. Kommt man dem Gelände nun näher, entdeckt man frisches Theming, welches wir euch bereits vor einem Monat vorgestellt haben. Durch die Einbindung des jetzt sehr klein wirkenden Free-Fall-Tower Space Vertigo, welcher letzte Saison für den Bau der Anlage gesperrt werden musste, wirkt die Achterbahn so, als würde sie schon immer dort stehen. Zusammen mit der Farbgebung von Flying Island ergeben die drei Attraktionen nun ein rundes Gesamterlebnis welches sich vor allem bei strahlender Sonne und blauen Himmel von seiner besten Seite zeigen kann.

Eingangsportal auf dem kleinen Berg am Ende des Parks

Eingangsportal auf dem kleinen Berg am Ende des Parks

Oblivion betritt man anschließend über ein auffälliges Eingangsportal neben dem sich ebenfalls der obligatorische Testsitz befindet. Nach einigen Runden durch klassische Queuelinien betritt man das ehemalige Gebäude von Inferis, in dem sich nun eine der modernsten Wartebereiche in der Freizeitparkwelt befindet. In acht verschiedenen Bereichen wird man auf seine Mission vorbereitet. Die Bereiche erinnern vereinzelt an The Smiler und dessen Thematisierung aus Alton Towers. Unter anderem führt die interaktive Warteschlange durch die Bereiche Forces, Vortex, Destination, Illusions oder Reflexes. Danach geht es noch über eine Treppe in die wohl kleinste Station die eine Achterbahn jemals erhalten hat. Die normale Queue, sowie die Expresslane, enden direkt bei der Einteilung der Sitzposition. Gegenüber befinden sich nur noch drei Schränke für die Rücksäcke und Wertsachen der Besucher. Danach geht es direkt wieder in die Freiheit.

Die drei dreigliedrigen Züge mit jeweils 18 Sitzplätzen, davon sechs XXL-Sitze (jeweils zwei in der Mitte jeder Reihe), sind einfach gehalten, kommen ohne Thematisierung aus und lediglich farblich an die Achterbahn angepasst. Der Fahrverlauf ist schnell erklärt: Nach der Station und halber Linkskurve geht es zügig den 42,5 Meter hohen Lift hinauf. Oben geht es ähnlich wie bei Krake in eine weitere Linkskurve bevor man vor dem 87° Drop anhält. Mit Blick in das schwarze Loch, welches die großartige Thematisierung samt Hecken und Büsche in sich zieht, geht es wenige Sekunden später knapp 50 Meter in die Tiefe. Ähnlich wie beim Namensvater in Alton Towers holt der Tunnel nach dem Dive einige Meter heraus und sorgt für fast einhundert Stundenkilometer Maximalgeschwindigkeit. Nach dem mit Wassernebel gefüllten Tunnel erklimmt man den Immelmann. Vor dem Bunny-Hop der in den 270° Helix endet, durchfährt man noch einen Near-Miss-Effekt. Danach kommt die Premiere eines neuen Elementes bei den Dive-Coastern von Bolliger & Mabillard. Eine Heartline-Roll mit großartiger Hangtime. Perfekt eingefügt zwischen Linkshelix und Rechtskurve vor der Schlussbremse. Mit Blick auf Flying Island und das Queuegebäude fährt man zurück in die Station. Bevor man allerdings aussteigen darf, erfährt man das Ende einer wunderbaren Geschichte rund um die Attraktion. Mit Countdown über Flatscreens und einer lauten Ansage wird man auf die eigenen Kontaminierung vorbereitet. Perfekt zum heißen Wetter in Italien passend wird man mit reichlich Wasser also grundgereingt. Zusammen mit dem Tunnelnebel zwar nichts für Brillenträger, aber nach langem Warten mehr als erfrischend. Nach dem Aussteigen geht es dann durch durch den obligatorischen Shop mit einer riesigen Merchandisingauswahl.

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass wir durchwegs positiv überzeugt wurden. Das erste Mal kann eine Merlinattraktion von Anfang – und damit meinen wir sowohl die ersten Ankündigungsvideos als auch die Ansicht der Achterbahn im Park – an überzeugen und die Geschichte bis zum Ende und zu Ende erzählen. Der Park erhält eine immernoch massentaugliche Thrillattraktion und die beste Warteschlange des Parks, wenn nicht gar Italiens. Das Fahrgefühl ist markellos und abwechslungsreicher als bei früheren europäischen Anlagen. Oblivion – The Black Hole verdient volle fünf von fünf Sterne im Airtimers Neuheiten-Check und eröffnet mit hohem Niveau die Freizeitpark-Saison 2015.

Oblivion

The Black Hole

Gardaland, Italien

Testcheck

Bilder © Francesco Fabris und Eric Christopher Straube für Airtimers.com

über den Autor

Eric Christopher Straube

ECS. Cultural Studies (BA Scenic Arts) in theatre and film direction, media and pop culture as well as staging dramaturgy and processes. Lives in Hildesheim, works everywhere. Loves roller coasters and amusement parks. Wide range of interests and hobbies. Personal ambition: No limits.