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RollerCoaster Tycoon Classic – App für mobiles Retro-Gefühl

Wunder gibt es immer wieder. Eines durften wir in den vergangenen Stunden beim Testen der neuesten ATARI-App erfahren. Der von vielen für RollerCoaster Tycoon World grad verspottete Herausgeber brachte gestern RollerCoaster Tycoon Classic in die weltweiten App- und Playstores. Dahinter verbirgt sich RCT2 mit allen Parks aus dem originalen RCT. Dazu ein zeitgemäßes Touch-Interface und einige kleine Verbesserungen im Gameplay. Das Hauptspiel gibt es für fünf bis zehn Euro je nach Land, Store und Währung. So zahlt der deutsche iPhone- oder iPad-Nutzer 5,99 Euro. Das Spiel bietet drei Erweiterungen an, darunter die bekannten RCT2-Add-Ons Wacky Worlds und Time Twister. Weiterhin kann man das RCTC Toolkit kaufen, in dem man Achterbahnen und Parks sowie Szenarios gestalten kann. Die Erweiterungen kosten zwischen 1,99 und 5,99 Euro. Aber werfen wir nun einen Blick auf das Spiel. Dafür haben wir für euch die erste Kampagne Forest Frontiers durchgespielt – ein erster Einblick. (Übrigens: Eine Stunde gleich 15-20% Akku.)

 

  1. Der Startbildschirm. Elegant, klassisch, vielversprechend.
  2. Wie bei den Vorgängern ertönt im Hauptmenü die klassische RCT-Musik und man springt als Vorschau durch verschiedene Parks.
  3. Neu werden hier einzelne Achterbahnzüge und geführte Attraktionen verfolgt.
  4. Die Szenarios wurden neu arrangiert und in Element-Gruppen gesteckt. Zehn stehen zur Auswahl mit jeweils zehn oder elf Parks, insgesamt 105 Missionen. Am Anfang stehen jeweils drei aus drei Gruppen zur Verfügung. Was genau hinter den Gruppen – außer einem steigenden Schwierigkeitsgrad und der Vermischung von RCT- und RCT2-Parks – steckt, ist uns noch nicht bekannt.
  5. Zu Beginn jedes Parks gibt es eine Trivia-Info aus der Welt der Achterbahnen und Freizeitparks.
  6. Diese sind vor allem für „Nicht-Fans“ spannende Einblicke in den realen Kosmos.
  7. Wenn auch durch metrische Maße und nicht immer gelungene Übersetzungen und Umrechnungen der Sinn dahinter etwas verloren geht.
  8. Auffallend ist, das einige klassische Parks aufgewertet wurden, wie hier ein klassisches RCT-Szenario mit Stützen die erst in der zweiten Version zum Einsatz kamen.
  9. Freude macht vor dem eigentlichen Spielen das Klicken durch alte und bekannte Parks sowie Achterbahnen die man immer mal in echt fahren wollte.
  10. – 15. Im Spiel steht eine Screenshot-Funktion zur Verfügung. So kann neben dem klassischen Screenshot im Spiel die Größe von Klein bis Groß ausgewählt werden. Beispielhaft dafür Bilder 13 bis 15 mit gleichem Zentrum und den drei Bildgrößen.

Getestet haben wir das Spiel auf einem iPhone 6. Es läuft problemlos und auch die neuen Funktionen wie beispielsweise der Tempoausgleich (wenn mal wieder Geld in die Kasse kommen muss) funktioniert problemlos. Das Spiel befindet sich im mittleren Stromverbrauchsmodus. Es ist keine Erhitzung des Handys festzustellen und die Dauernutzung tut nur ihr übriges. Eine Empfehlung für das iPhone oder andere Smartphones können wir trotz gelungener Touch-Umsetzung nicht aussprechen, ist dafür doch ein Tablett besser geeignet da stundenlanges Display-Angucken nicht immer angenehm ist und diverse Notifications den Spielfluss durchaus beeinträchtigen. Für den schnellen Spielspass ist RCT dazu weiterhin nicht geeignet, wurde die originale Zeitachse eingehalten und ein Spieljahr beträgt je nach Pausen 40 bis 60 Minuten. Auch wenn kleine Makel wie „Wege-Klicken“ und „Mitarbeiter-Setzten“ noch etwas unpraktisch erscheinen, ist spätestens im zweiten Szenario diese Handbewegung auch verinnerlicht.

Wie das Spiel am Ende bei den Fans der Spielereihe ankommt bleibt abzuwarten, nachdem vor einem Monat erst RCTW und Planet Coaster veröffentlicht wurden. Eine Bitte hätten wir noch: Dieses Spiel jetzt auch noch für Computer zu veröffentlichen, vor allem seitdem es immer mehr haptische Computerbildschirme gibt bzw. die Kombination von beiden RCT-Klassikern auch für den mobilen Rechner ein gelungenes Comeback darstellen würde, auf denen sich die beiden anderen neuen 3D-Spiele nicht so gut machen.

Für Fans einen Kauf wert – wenn auch nicht für jedes Smartphone praktikabel.

Update: Wir haben das Spiel jetzt etwas länger getestet und man verliebt sich immer mehr in die alte Grafik auf den neuen Smartphone-Geräten. Das Support-Team liefert in regelmäßigen Abständen Updates um gemeldete Fehler zu beseitigen. Jetzt, knapp zwei Monate nach erscheinen der App können wir dieser „Classic“-Neuauflage nur 5 von 5 Sternen geben.

Fotos © Eric Christopher Straube

über den Autor

Eric Christopher Straube

ECS. Cultural Studies (BA Scenic Arts) in theatre and film direction, media and pop culture as well as staging dramaturgy and processes. Lives in Hildesheim, works everywhere. Loves roller coasters and amusement parks. Wide range of interests and hobbies. Personal ambition: No limits.