Die Airtimers-Nordfraktion hat es sich zur Gewohnheit gemacht, dem Hamburger Dom mindestens einmal im Jahr einen Besuch abzustatten und auch der diesjährige Sommerdom bildete da keine Ausnahme. Als wir uns gerade fröhlich und fachsimpelnd vor dem Höllenblitz aufhielten, wurden wir Zeugen eines kurzen Gespräches zwischen einer Mutter und ihrem Sohn, welches wir hier als Gedächtnisprotokoll wiedergeben möchten.
Sohn: „Mama, mit der großen Achterbahn möchte ich gerne mitfahren!“
Mutter: „Hast du mal geguckt, was das kostet? Fünf Euro! Das ist doch viel zu teuer!“
Sohn: „Aber das macht bestimmt voll viel Spaß!“
Mutter: „Nein, fünf Euro sind frech! Die verdienen sich ja eine goldene Nase und das sehe ich nicht ein!
Jetzt stellte sich natürlich die Frage, ob man der guten Dame einmal erklären müsste, was so alles am Betrieb der größten transportablen Indoorachterbahn der Welt hängt und ob sie auch nur im geringsten einschätzen könne, was der Betrieb einer solchen Anlage an Kosten mit sich bringt. Wir haben dann von dem Plan wieder Abstand genommen, da auch wir nicht mit fundierten Zahlen in diesem Bereich glänzen konnten. Aber was wir an Fakten über die Anlage wissen und was die Betreiberfamilie Renoldi in weiser Voraussicht auch so auf ihrer großen Videoleinwand bewirbt, ist schon beeindruckend genug, um hier zum eine Erwähnung zu finden. Zum anderen sind die Fakten nützlich, um uns der Beantwortung der „Fünf-Euro-Frage“ zu nähern.
Die gesamte Anlage hat ein Gewicht von ca. 600 Tonnen, die mit 65 Lkw-Transporten zum jeweiligen Festplatz gefahren werden. Während der zwölftägigen Aufbauphase verbauen 30 Mitarbeiter unter anderem 820 Schienenmeter, zwölf Kilometer Kabel und 1.000.000 LEDs. Der Höllenblitz hat in der Spielzeit eine Stromabnahme von 180KW für Licht und 220KW für Krafterzeugung. Die gesamte Fläche der Anlage beläuft sich auf gewaltige 50 mal 30 Meter bei einer Höhe von 32 Metern. Soweit erst mal zu den nüchternen Fakten, die uns doch schon so einiges über die Betriebskosten der Anlage verraten, auch ohne die genauen Zahlen zu kennen.
Auffällig ist auch die Optik der Bahn, da ja auch das Auge mitentscheidet, ob das Gesamterlebnis eines Fahrgeschäftes stimmig und damit sein Geld wert ist oder eben nicht. An der Außenfassade finden wir nicht einen Zentimeter Folie oder Blech, welches nicht sehr kunstvoll wie eine alte Mine gestaltet wurde. Selbst die Rückseite der Anlage ist entsprechend thematisiert. Es gibt eine große Leinwand, auf der die Geschichte der Bahn erläutert wird und große Animatronics erzählen, singen und rappen sogar. Das Herzstück der Außengestaltung ist ein 20 Meter hoher Wasserfall, der unglaubliche 300 Liter Wasser in der Sekunde nahe des Schienenstranges in die Tiefe donnern lässt. Viele Kleinigkeiten wie Holzstämme vor der Bahn oder ein kleines Bergmassiv sowie eine Fakeschiene mit Wagen an der Fassade runden das Gesamtbild gekonnt ab.
Die Optik konnte in unseren Augen also auch voll und ganz überzeugen und ist somit als Argument für unsere sparsame Mutter nicht mehr haltbar. Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Punkt unseres Experimentes um die Preisgestaltung des Höllenblitzes: dem Fahrerlebnis. Also an der Kasse die hier oft zitierten fünf Euro gezahlt und sofort in eine der elf rotierenden Gondeln des Wagenverbundes Platz genommen. Die Gondeln sind bequem und das Bügelsystem drückt weder, noch hat es andere unangenehme Eigenschaften. Optisch passt sich der Zug auch sehr schön dem Minenthema an. Zur Fahrt selber möchte ich hier gar nicht so viel verraten, da einige Passagen und Effekte für Erstfahrer so überraschend sind, dass ich sie hier nicht genauer beschreiben möchte. Nur soviel: Durch die Licht-, Sound- und Feuereffekte bekommt die per se schon gute Bahn noch einen nicht zu unterschätzenden Zusatzkick und ist ohne zu übertreiben durchaus als fantastisch zu bewerten. Einige kleine Ruckler und Schläge fallen in Anbetracht der Strecke und den reichlichen Drehungen für das Gesamtergebnis nur wenig ins Gewicht.
Nun hatten wir die größte mobile Indoorachterbahn der Welt also in den Punkten Betriebskosten, Optik und Fahrspaß getestet und für uns ein eindeutiges Urteil auf die Frage gefunden, ob eine Fahrt auf dem Höllenblitz einen Eintrittspreis von fünf Euro wert ist.
Dennoch möchten wir an dieser Stelle auf ein Fazit ganz bewusst verzichten und die Ausgangsfrage an Euch weitergeben. Ist die Fahrt Eurer Meinung nach die fünf Euro wert? Der kleine Junge konnte seine Mutter am Ende übrigens doch noch überzeugen, eine Fahrt im alten Bergwerk zu wagen!
Bildrechte: Höllenbitz Fanclub.de
Ja, absolut. Das Gerät macht mehr Spaß als die anderen Kirmescoaster (z.b. Wilde Maus für oft 4€). Auch wenn die Gestaltung innen etwas random ist, betont es die intensive und spaßige Fahrt gekonnt.
Ich finde 5 Euronen gehen für den Power Tower 2 sollte ich diese Wochenende 6 Euronen bezahlen. Da habe ich mehr action im Höllenblitz. Unverschämt werden die Preise ab 7 Euro aufwärts.
5 € sind absolut Gerechtfertigt. Ich würde auch noch 7 € Bezahlen. Die Betreiber kümmern sich ja auch um die Bahn und Überarbeiten diese über Kurz oder Lang. Ich erinnere mich noch zu gerne an Star World und Magic Mountain. Ich bin schon gespannt was als viertes kommt 🙂