Man könnte behaupten, der liebe Gott habe sich – so fuchsig wie er ist – gedacht, dass man aus dem heutigen 11. April 2014 mal einen wirklich sonnigen und vor allem warmen Tag machen könne. Wie passend, denn heute fand bei strahlendem Sonnenschein die Pressekonferenz zum Saisonstart im Holiday Park statt. Anlass dafür ist, selbstverständlich neben dem morgigen Saisonstart, auch die Presse-Eröffnung der neuen Achterbahn Sky Scream, die mit ihrem düsteren Thema eigentlich nicht so recht zum guten Wetter passt. Dies ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass die feuerrote Bahn mit dem strahlend blauen Himmel ein unfassbar gutes Fotomotiv bildet. Dazu aber später mehr; fangen wir einmal von vorne an…
Programmpunkt Nummer 1 auf dem Plan der heutigen Pressekonferenz war eine Begrüßung in Form von Häppchen und kühlen Getränken, die an einem Tag wie diesem noch einmal mehr erfrischen als sie es ohnehin schon tun würden. Nachdem alle Vertreter diverser Zeitungen, Fanseiten und Radios ihren Platz in der Burgscheune eingenommen hatten, begann auch schon die Begrüßung durch Parkmanager Bernd Beitz und Steve Van den Kerkhof, dem CEO der Plopsa-Gruppe. In Anwesenheit von Tim Snyder (Chef des Wasserskishow-Teams), Jim Seay (Premier Rides Field Specialist) und Lothar Lorch (Bürgermeister von Haßloch) stellten Herr Van den Kerkhof und Herr Beitz die Veränderungen für diese Saison, die hauptsächlich im Zeichen des Sky Screams, dem neuen Launch Coaster von Premier Rides, steht, vor. Zusätzlich zu den eben genannten Personen gesellten sich noch „Biene Majas beste Freundin“, die uns erzählte, dass in diesem Jahr ein Kinofilm zum Biene Maja-Remake von Studio100 erscheinen wird, „Wickies Onkel“, der gerne mal in sein Wikingerhorn geblasen hat, sowie „Lady Vampire“, das Quasi-Maskottchen der Bahn, die mit ihren zwei schlagkräftigen Argumenten sicherlich das ein oder andere Opfer auf ihren Sky Scream locken wird. Herr Van den Kerkhof verriet, dass man das Ziel habe, in diesem Jahr 600.000 Besucher in den Park zu locken (50.000 mehr als letztes Jahr) und bis 2017 eine Besucherzahl von 750.000 zu erreichen versuche. Investiert werden dafür von 2015 bis 2017 weitere 16 Millionen Euro.
Anschließend wurde zu einem kleinen Rundgang zu den Neuerungen geladen. So konnte ein erster Blick auf die neugestalteten Teufelsfässer, die fortan den Namen Wickie Splash tragen, geworfen werden und eine gekürzte Vorstellung der neuen Wasserski-Show „Hollywood’s Talking Dead“ brachte uns und die Pressevertreter zum Lachen und Staunen, wofür unter anderem der so genannte Jetovator sorgt. Schlag auf Schlag ging es weiter! So folgte als nächster Programmpunkt der Gang in den neuen Themenbereich rund um Sky Scream, welcher allerdings erst im Juli fertiggestellt sein wird. Bislang erinnert alles an eine Baustelle – ist es schließlich ja auch noch. Nach einer weiteren kurzen Ansprache von Steve Van den Kerkhof und Bernd Beitz war der Sky Scream, der mit seiner eindrucksvollen Höhe von 55 Metern, seinen drei Launches, der Streckenlänge von 260 Metern sowie seiner Höchstgeschwindigkeit von 100km/h durchaus eine gute Figur macht, eröffnet. Also nichts wie rein in die Queue!
Der Anstellbereich ist aktuell noch nicht weiter erwähnenswert, da er schlichtweg nicht fertiggestellt ist und somit außer Zickzacks, Beton und Wellblech nichts zu bieten hat. Dies soll sich allerdings bis nächstes Jahr ändern, wenn die Bahn in ihrer ganzen Pracht im Park steht, eine gestaltete Queue hat und einen eigenen Themenbereich mitsamt zwei Snacks, einem Shop und Toiletten bildet. In der Station kann man sich für eine der sechs Reihen der beiden Wagen des Zuges entscheiden. Somit können insgesamt zwölf mutige Passagiere pro Fahrt den Ritt auf dem Sky Scream wagen. Leider verspricht dies keine besondere Kapazität, sodass es im Sommer sicherlich zu ziemlich langen Wartezeiten kommen wird. Hat man allerdings in den durchaus bequemen Sitzschalen Platz genommen, schließt man seinen Bügel und kommt das erste Mal mit den unangenehmen „Polsterungen“, die in den Bügeln für die Befestigung der Beine sorgen sollen, in Kontakt. Diese drücken leider wirklich fest auf die Schienbeine. Positiv betrachtet dienen sie aber – in welcher Form auch immer – für die Sicherheit der Fahrgäste. Sind die Bügel durch die Operator noch einmal tiefer gedrückt (adé an die Schienbeine), startet die Fahrt auf dem Sky Scream auch schon.
Der erste Abschuss nach vorne erfolgt erst relativ gemächlich, zieht dann allerdings ziemlich gut an. Nach kurzer Schwerelosigkeit in der Senkrechten erfolgt das Rollen nach hinten, woraufhin sich der Rückwärtslaunch anschließt. Dieser hat ordentlich Power und sorgt für eine ordentliche Ladung an G-Kräften im Anstieg in den Non-Inverted Loop, in welchem man kurz in einer fragwürdigen, aber durchaus lustigen Schräglage verharrt. Daraufhin rollt der Wagen wieder vorwärts und gibt durch die Station hindurch noch einmal Gummi, um den gedrehten Anstieg auf 55 Meter zu schaffen. An der Spitze erlebt man eine schöne Portion feinster Airtime, die die Gäste rapide aus dem Sitz reißt und einem noch einmal mehr das Lachen ins Gesicht zaubert. Die folgende Heartline-Roll in dieser Höhe wird ziemlich langsam durchfahren und sorgt für eine schöne Hangtime. Nach einer kurzen Bremsung stürzt sich der Zug abermals senkrecht und gedreht in die Tiefe (Airtime!). Das Tal vor dem Non-Inverted Loop weißt wieder eine ordentliche Portion positiver G-Kräfte auf und drückt die Passagiere ziemlich in ihren Sitz. Der Umschwung des Non-Inverted Loop, den man bereits zur Hälfte kennt, lässt leichte Anzeichen von Schwerelosigkeit bei gleichzeitiger Drehung aufweisen. Hat man dieses Element hinter sich, ist die turbulente Fahrt auf dem Sky Scream schon beinahe zu Ende. Man bremst lediglich noch durch die Statoren in der Station ab und rollt gemächlich auf die Ausgangsposition zurück, wo man endlich wieder sicheren Boden unter den Füßen hat.
Wie ist der Sky Scream also nun? Man hat es wahrscheinlich schon herauslesen können: die Bezeichnung „Wechselbad der G-Kräfte“ dürfte es wohl am besten treffen. Und genau das zeichnet die Bahn wunderbar aus. Ein Moment, in dem man aus dem Sitz gerissen wird, hier – ein Moment, in dem man ordentlich in den Sitz gepresst wird, da. Die Mischung ergibt eine adrenalinreiche Bahn, die wirklich sehr, sehr viel Spaß bereitet. Die Gestaltung kann man aktuell natürlich nicht bewerten, weswegen wir dies auch nicht wagen. Was allerdings wirklich störend und extrem unangenehm ist, sind die Beinhalterungen der Bügel, welche den Spaß der Fahrt etwas trüben. Ansonsten kann man den Park und Premier Rides nur zu Sky Scream gratulieren!
Sky Scream
Holiday Park, Deutschland
Impressionen des Tages
Bilder: Copyright Airtimers.com