Die USA sind voll mit atemberaubenden Landschaften und beeindruckenden Naturphänomenen. Damit diese Gegenden möglichst lange in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und noch für viele kommende Generationen ein ähnlich faszinierendes Schauspiel bieten, begann man bereits 1832 öffentlich in den USA über die Einrichtung spezieller Schutzgebiete für besondere Landschaften zu diskutieren. Es dauerte jedoch noch 40 Jahre bis der weltweit erste Nationalpark, der Yellowstone-Nationalpark, im Jahr 1872 gegründet wurde. Im heutigen Artikel wollen wir euch aber nur den zweitältesten Nationalpark vorstellen, nämlich den 1890 ins Leben gerufenen Sequoia-Nationalpark.
Die gemeinsam verwalteten Nationalparks Sequoia und Kings Canyon liegen in Zentralkalifornien unweit der Großstadt Visalia und können von den Millionenmetropolen Los Angeles und San Francisco jeweils innerhalb von 4 Stunden Fahrzeit erreicht werden. Jahr für Jahr kommen über 1,5 Millionen Besucher in die beiden Nationalparks. In dem circa 3500 Quadratkilometer großen Areal, das Saarland zum Vergleich umfasst nur etwa 2600 Quadratkilometer, erleben die Gäste aufgrund des massiven Höhenunterschieds von 400 Meter im Westen zu über 4000 Meter auf den Berggipfeln der Sierra Nevada im Osten ein breites Spektrum an verschiedensten Landschaften. Gigantische Berge, wie der Mount Whitney, tiefe Canyons und selbstverständlich die namensgebenden Riesenmammutbäume bilden die unterschiedlichsten Lebensräume für Tiere und Pflanzen und sind nicht nur deswegen besonders schutzbedürftig.
Das bekannteste Wahrzeichen des Sequoia-Nationalparks ist der General Sherman Tree, der laut Guinness Buch der Rekorde voluminöseste lebende Baum der Erde. Mit einer Höhe von circa 84 Metern und einem Durchmesser an der breitesten Stelle von 11,1 Meter wird das Gesamtvolumen des Baumes auf beinahe 1500 Kubikmeter geschätzt. Damit bietet der Sequoia-Nationalpark zwar weder den höchsten Baum der Welt, denn dieser steht im Redwood Nationalpark in Nordkalifornien, noch den dicksten Baum der Welt, dieser befindet sich in Südmexiko, aber ein durchaus beeindruckendes Wahrzeichen.
Der andere Nationalpark, der Kings Canyon-Nationalpark, bietet hingegen ein komplett anderes Wahrzeichen. Der namensgebende Kings Canyon ist das mit 2500 Metern tiefste Tal Nordamerikas. Es entstand vor tausenden Jahren während einer Eiszeit, als sich Gletscher in das Granitgestein bohrten. Steile Felswände, reißende Bergbäche und unberührte Natur lassen Jahr für Jahr viele Besucher in den ausgewiesenen Zeltplätzen campen. Vor allem nachts muss sich für die Abenteurer zusammen mit dem Nachthimmel ein faszinierendes Naturschauspiel ergeben.
Auch wenn die beiden Nationalparks nicht ganz so einfach zu erreichen sind und man dann vor Ort vieles nur zu Fuß erleben darf, sollte man über einen Besuch ernsthaft nachdenken. Auf engstem Raum kommen hier viele verschiedene Landschaftstypen, Pflanzen- und Tierarten zusammen und spätestens beim Anblick der gigantischen Sequoia-Riesenmammutbäume weiß man, dass sich der Besuch gelohnt hat.
Pictures: Copyright National Park Service