Achterbahnen

Conny Land – Cobra, das vorletzte Kapitel eines russischen Dramas

verfasst von Flexrider

Kaum eine Achterbahn auf diesem Planeten war länger in Bau, viele sprachen sogar schon von der wahren unendlichen Geschichte. Letzten Sommer, vierzig Monate nach dem ursprünglichen Eröffnungstermin, die Planungen begannen sogar schon vor fast sieben Jahren, wurde die von der russischen Firma PAX gelieferte Achterbahn Cobra im Schweizer Freizeitpark Conny Land eingeweiht und für das Publikum freigegeben (Airtimers berichtete). Leider währte die Freude nicht lange, denn das Fahrerlebnis war alles andere als angenehm, weshalb auch kaum jemand ein zweites Mal einsteigen wollte. Natürlich entging auch den Verantwortlichen im Conny Land nicht, dass die Fahrt schlicht unzumutbar war und so versuchte man in Nacht und Nebel Aktionen mit Schweißgerät und Hammer bewaffnet den Schienenverlauf harmonischer zu gestalten. Erfolglos, die Fahreigenschaften blieben katastrophal.

Am 28. Juli 2010 wurde Cobra mit einem beeindruckenden Feuerwerk eröffnet

In letzter Instanz entschied man sich für einen ungewöhnlichen Schritt, die Schienen von der Station bis und mit dem 540 Grad Looping wurden ausgetauscht. Die dafür beauftragte slowakische Firma Stakotra, welche unter anderem auch schon Schienen für Intamin, Maurer&Söhne und Gerstlauer fertigte, bestimmte mit modernsten Lasermessgeräten die exakten Abmessungen und produzierte mit den optimierten Daten komplett neue Schienenteile. So wurden in gerade einmal 5 Monaten die alten Fachwerkschienen, welchen man schon mit bloßem Auge ansah, dass sie eher geknickt als gebogen wurden, durch komplett neue ersetzt.

Eine Besonderheit der Cobra ist der leicht überhängende Lift

Mit dieser rund 500.000 Euro teuren Maßnahme wurden die Fahreigenschaften massiv verbessert und seit dem Saisonstart am letzten Wochenende, ist die Bahn entgegen allen Witzen und Dauer-Nörglern zum Trotz, endlich gut fahrbar. Die Besucher zeigen sich durch die Bank begeistert und so manch einer steigt jetzt gut gelaunt und freiwillig für eine zweite Fahrt ein. Ende gut, alles gut? Nein, denn das Conny Land gibt sich damit noch lange nicht zufrieden und will seinen Besucher schlussendlich die qualitativ hochwertige Achterbahn bieten, die sie bereits 2007 erwartet haben. Aus diesem Grund wird in der nächsten Winterpause auch noch der Zug komplett überarbeitet und somit das hoffentlich letzte Kapitel einer langen Leidensgeschichte abgeschlossen.

Pictures: Copyright Conny Land

über den Autor

Flexrider

9 Kommentare

  • Weil die anderen 2 Hersteller viel zu teuer für den kleinen Park sind. 😉
    Flex weiß davon bestimmt ein Lied zu singen. 😀

    Endlich positive Nachrichten. Ob die Bahn jemals wirklich gut sein wird?
    Lg Fabi

  • Dann sollte jemand von uns den Park besuchen:) ich denk von den Kosten her, die dadurch enstanden sind, entgangen sind, wird das schwer zu rechnen sein, drücke ihnen die Daumen, das sie bald positiv endet.

  • Der Park tut mir Leid, aber es bewahrheitet sich doch hier mal wieder der Spruch: „Wer billig kauft, kauft 2 Mal“
    Was ich mich frage: Welcher Parkchef wird nach diesem Desaster noch etwas von Pax bestellen?

  • Es ist schwer zu Sagen. Ich glaube, dass diese Cobra Geschichte nicht gerade den Besten Ruf für den Hersteller PAX ist. Außerdem steht in keinem einzigen deutschen Park ein Pax Coaster.Bestellen wird so keiner mehr etwas