Neben all den überschwänglichen Berichten über Van Helsing’s Factory, Krake und Freischütz, findet momentan eine neue Achterbahn in Deutschland viel weniger Beachtung als sie eigentlich verdient hätte. Die Rede ist von der „Schlange von Midgard“ im Norddeutschen Hansa-Park. Mit einer Höhe von ca. 10 Metern und einer Maximalgeschwindigkeit von nur 45 km/h, wird die 200 Meter lange Bahn von Gerstlauer zwar viele Adrenalin-Junkies in der kommenden Saison kalt lassen, aber die sind auch nicht Teil der durch ein umfassendes Besuchermonitoring bestimmten Zielgruppe und wurden erst 2009 mit dem „Fluch von Nowgorod“ bestens bedient. Aber an wen richtet sich die Fahrt auf der gewundenen Riesenschlange?
Achterbahn vernarrte Eltern werden die folgende Situation vielleicht kennen: Der Nachwuchs sitzt mit freudenstrahlenden Augen in seinem Buggy und beobachtet die imposant vorbei rasenden Züge einer haushohen und vor Inversionen strotzenden Achterbahn. Und da die kleinen ja doch etwas von unserer Coaster-DNA abbekommen haben, lautet der nächste nicht ganz überraschende Satz: „Papa, auch Zug fahren!“. Nach einigen aussichtslosen Erklärungsversuchen und dem völligen Unverständnis, weshalb alle anderen sehr wohl Zugfahren dürfen, beginnt die verzweifelte Suche nach einer geeigneten Bahn für den Drei-Käse-Hoch. Ein Vorhaben das mit Glück auf einer langweiligen und schlecht thematisierten Vekoma Junior Achterbahn, oder im allerschlimmsten Fall auf einem Karussell endet.

In dieser Kurve fährt der Zug nur ganz knapp am Gebäude vorbei
Dank der „Schlange von Midgard“ wird die hier umrissene (und von mir erlebte) Szene in Zukunft im Hasa-Park glücklich enden. Denn die sechste Achterbahn des Freizeitparks erzählt eine spannende Geschichte aus der Mythologie der Wikinger und wird bereits ab einer Körpergrösse von 100 cm zu erleben sein. Ein vorgeschriebenes Mindestalter entfällt ebenfalls. Insgesamt wird schnell klar, dass hier zu jedem Zeitpunkt der Designphase an die jüngstem Parkbesucher und deren Bedürfnisse gedacht wurde. Da die komfortablen Sitze des Zugs über keine Kopfstützen verfügen, haben selbst die kleinsten Fahrgäste eine freie Sicht und die Seitenkräfte fallen während der Fahrt sogar noch geringer aus, als auf dem Junior-Coaster „Rasender Roland“.

Ein Artwork von der Rückseite der Familien-Achterbahn
Das wahre Highlight ist aber die Thematisierung und die damit verbundene Geschichte rund um den Wikingerjungen Einar und seiner Schwester Elin. In einem alten Schuppen entdecken die beiden ein sagenumwobenes Drachenschiff, welches die beiden Geschwister und die Fahrgäste auf eine abenteuerliche Reise an das Ende der Welt mitnimmt. Bis hin zur Midgardschlange. Um die mitunter etwas Gruselige Geschichte zum Leben zu erwecken, setzt der Hansa-Park nicht nur auf liebevoll gestaltete Holzgebäude mit Wickie Flair, sondern greift auch tief in die Trickkiste. Einen überdachten Lifthill und Dunkelstecken wird es ebenso geben wie Nebelwände, Projektionen und Animatronics.

Unter den Schienen entsteht ein künstlicher See
Ältere Semester, denen eine gute Thematisierung wichtiger ist als Adrenalin, werden hier genauso wie die kleinen Parkbesucher auf ihre Kosten kommen. Freizeitparks der Welt aufgepasst: Hier kommt eine Familien-Achterbahn, wie wir sie in Zukunft gerne in jedem Park sehen würden!
Pictures: Copyright Hansa-Park
Danke für den Bericht. Super Aktion vom Hansa Park, bitte mehr davon!!! 🙂
Guter Artikel.
Schön, dass der HansaPark auch an seine Kleinsten denkt.
Lg Fabi
Find ich gut!
Werd ich mal gemeinsam mit den Kids fahren 🙂
yeah von mir aus kann es gerne mehr so coaster geben Theming ist einfach die Zukunft
Ein sehr schöner Bericht, den ihr da verfasst habt!
Ich klicke jeden Tag auf die Internetseite http://www.schlange-von-midgard.de und schaue mir jedesmal diese genialen Fotos von den Bauarbeiten an!
Hoffentlich gibt es endlich bald wieder neue davon! Ich bin so gespannt!
Am kommenden Wochenende wollen wir mit unseren 3 Kindern in den Hansapark. Ich glaube es werden leider noch nicht alle Gestaltungen an dieser neuen Achterbahn fertig sein, wir hoffen aber, dass möglichst schon viel fertig sein wird.