Freizeitparks Neuheiten Check

Neuheiten-Check: F.L.Y. – Phantasialand

verfasst von Andi

Unverhofft kommt oft – F.L.Y. wurde klammheimlich eröffnet. Vier Jahre lang baute das Phantasialand an seiner neuesten Themenwelt Rookburgh. Am vergangenen Donnerstag war es dann soweit – ohne jegliche Vorankündigung öffnete der Park in Brühl den Bereich im Soft-Opening. Herzstück von Rookburgh ist F.L.Y. – der weltweit erste Flying-Launched-Coaster!
Kaum eine Achterbahn bzw. ein Themenbereich war, trotz geringer Informationen, so gehyped wie dieser – doch war es die vier Jahre Wartezeit wert?

Zusätzlich zur neuen Achterbahn F.L.Y. gibt es ein neues Themenhotel, eine hotelexklusive Craftbier-Bar, ein Restaurant, einen Schokoladen-/Süßigkeitenladen sowie einen Snack-Counter!
Doch wir wollen uns in unserem heutigen Neuheiten-Check speziell auf das Highlight konzentrieren: F.L.Y.

Der Flying-Launched-Coaster setzt auf dem Papier schon einmal neue Maßstäbe. Es ist der längste Flying-Coaster der Welt – eine genaue Meterzahl hat das Phantasialand bislang noch nicht bestätigt; der bisherige Rekordhalter – Flying Dinosaur in den Universal Studios Japan – hat eine Länge von 1124 Metern. Zusätzlich ist F.L.Y. der erste Flying-Coaster in Deutschland und erst der zweite in ganz Europa. Das Alleinstellungsmerkmal ist allerdings das Feature „Launch“ – denn bei F.L.Y. handelt es sich um einen Prototypen von der niederländischen Firma Vekoma. Gleich zwei Mal beschleunigt der Zug auf eine Geschwindigkeit von schätzungsweise 60 bis 80 km/h – denn auch hier hat der Park noch keine Angaben gemacht.

Eines ist von vornherein klar – F.L.Y. ist ein Fest fürs Auge! Wenn man das erste Mal durch das Portal geht, ist man wie in einer neuen Welt. Steampunk, Nebel und überall, wo man hinschaut, eine glänzend rote Schiene, die schier unendlich wirkt. Der neue Bereich Rookburgh ist quasi komplett vom restlichen Park abgekapselt. Den Eingang zur Bahn findet man in der Nähe des Zugangs zum Fantasy-Themenbereich, welcher aktuell allerdings noch geschlossen ist. Bevor man reingeht, bekommt man eine sogenannte Saftey-Card, auf welcher jegliche Regeln zum Boarding, Schließfachsystem und natürlich Corona stehen.

Der Wartebereich führt dann einmal durch die komplette Themenwelt auf mehreren Ebenen. Dabei bieten sich unzählige Foto- und Videooptionen, da die Bahn von überall zu beobachten ist. Der Wartebereich an und für sich ist teilweise sehr gut gestaltet, teilweise allerdings auch relativ unspektakulär mit Wellblech-Gängen. Highlights sind hier vor allem die Vorfreude weckenden Blicke auf die Bahn. Im letzten Drittel der Warteschlange geht es dann in den Untergrund, wo ein großer Warteraum zum Check-In leitet.
Hier befindet sich auch ein Roboter, welcher wohl früher oder später auch noch Nebel spucken soll.
In einem Erklärvideo wird einem noch einmal das sehr überzeugende Schließfachsystem erklärt.

Nun bekommt man im Austausch mit seiner Saftey Card ein Armband, mit dem man sich ein Schließfach öffnen und schließen kann. Das Wichtige ist, dass wirklich alles sicher verstaut werden muss – selbst Handy, Schlüssel oder Brieftasche. Macht man dies nämlich nicht, wird man beim anschließenden Sicherheits-Check (Metalldetektor) wieder zurück geschickt.
Nun steht man in der Station, in der es eigentlich eine spezielle Reiheneinteilung geben wird, welche aktuell allerdings aufgrund von Corona noch nicht genutzt wird. Die Station ist eines der Highlights für mich: die neue Belade-Technik von Vekoma sowie das Kapselfeeling mit stimmungsvollem Light-Package und überzeugender Sounds von IMAscore bringen eine absolut geniale Stimmung.

Man steigt mehr oder weniger wie in einer „normalen“ Achterbahn ein. Die Schiene in der Station ist seitlich an der Wand angebracht, sodass eine einfache und schnelle Beladung möglich ist. Gesichert wird man durch Westen-Bügel sowie Bügel für die Beine.
Rollt man nun seitlich los, folgt ein kleiner Darkride-Part mit Hologrammen und großen Screen-Effekten, ehe man absolut smooth in die Flugposition gebracht wird.
Der Zug rollt weiter in den ersten Launch, welcher nicht stehend durchgeführt wird.
Wir wollen und können gar nicht auf alles eingehen, da dies wohl die Wortanzahl hier sprengen würde, deswegen versuchen wir F.L.Y. ein wenig zusammenzufassen.

Vekoma hat es geschafft, einen Flying-Coaster zu schaffen, welcher eines hat, was ich bei vielen Flying-Coastern vermisse – Airtime. Zusätzlich ist es ein angenehmer Mix aus intensiven Passagen und Momente des Fliegens. Zugegeben muss ich sagen, dass ich als erstes ein wenig warm werden musste mit der Bahn, denn bei der ersten Fahrt ist man so überwältigt, dass man so garnicht wirklich weiß, was gerade geschieht. Hinzu kommt etwas, was ich wohl selten sage – die Bahn ist für mich persönlich ein wenig zu lang. Je nach Körperbau ist die Bahn durch die intensiven Passagen und die Länge ein wenig unkomfortabel. Der Körper hängt hier immerhin knapp 2 Minuten in einem Westenbügel. Insgesamt ist die Achterbahn allerdings ein großer Gewinn für die Achterbahnszene und eine Revolution eines Achterbahnmodells, welches nie so richtig durchgestartet ist. Der Themenbereich ist einzigartig, beeindruckend und ein Schritt nach vorne gegenüber Bereichen wie beispielsweise Klugheim. Wieso? Ganz einfach, denn Rookburgh wirkt einfach lebendiger, da überall kleine interaktive und bewegliche Details versteckt sind. Sicherlich war es ein Risiko, sich für das Thema Steampunk zu entscheiden. Den ersten Reaktionen zu beurteilen hat das Phantasialand allerdings alles richtig gemacht. Die Begeisterung ist groß und die Leute kommen nicht mehr aus dem Staunen heraus.

Es sei noch gesagt, dass es je nach Sitzreihe zu einem völlig anderen Erlebnis wird. Denn durch die 10-reihigen Züge ist der Zug unfassbar lang und fährt mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch die Elemente.
Highlights der Achterbahn sind für mich die Kuppe nach dem zweiten Abschuss sowie die Veränderung von Sitz- in Liegeposition sowie andersherum. Da geht einfach jedem Achterbahnfan das Herz auf.

So einem Bereich und so einer Achterbahn kann man nichts anderes geben, als die volle Punktzahl. Das Phantasialand hat wieder einmal gezeigt, dass manche Dinge vielleicht etwas länger dauern, aber wenn sie einmal fertig sind, alles andere in Deutschland und sogar Europa ein wenig in den Schatten stellt.

über den Autor

Andi

Hey Folks!
25 Jahre alt, Rheinländer,
Expert in Food-Technology/Food Inspector

Favorite Places: Walt Disney World & Silver Dollar City & Cedar Point

Dabei seit 2012. Zuständig für Facebook, Instagram und siehe oben