Freizeitparks

Adventure World Warsaw vor dem Aus

verfasst von Mathias

Für seine Freizeitparks hat unser Nachbarland Polen bislang ganz sicher keine Aufmerksamkeit erregt. Der laut Quellen größte polnische Freizeitpark, Śląskie Wesołe Miasteczko, empfängt im Jahr nur etwas mehr als 200.000 Besucher. Polen ist also für die Freizeitparkindustrie unerschlossenes Land. Nur logisch erschien da die Ankündigung im Jahr 2011, bis zum Jahre 2014 ein umfassendes Resort namens Adventure World Warsaw zu errichten. Mit einem Besucherziel von zwei Millionen Menschen wäre dieser Park der mit Abstand größte in einem riesigen Umkreis gewesen.

Hier war noch alles in Ordnung: Verantwortliche bei der Vertragsunterzeichnung.

Doch nun scheinen die Pläne um das polnische Resort, welches ohnehin auf 2015 verschoben wurde, auf der Kippe zu stehen – wenn sie nicht sogar schon darüber hinweg sind; denn: Der Park hat vor einigen Tagen Insolvenz angemeldet! Vom Anfang an hat es Peter Jan Mulder, der niederländische Vorstandsvorsitzende des Projekts , offenbar nicht vermocht, das notwendige Geld von den Investoren zu erhalten. Folge waren Zahlungsschwierigkeiten, die sich von den direkt beteiligten Firmen auch auf die Zulieferer auswirkten.

Im Frühjahr dieses Jahres folgte dann der Bruch: Die Hauptverwaltung des niederländisches Imtech-Konzerns, der mit einem Volumen von 700 Millionen Euro bislang für den Gesamtbau des Ressorts zuständig war, erfuhr von den Zahlungsschwierigkeiten, die ihre Dependancen im Ausland bislang offenbar verschwiegen hatten. 300 Millionen Euro Abschreibungen waren entstanden – und so entschloss sich Imtech Mitte März, aus dem Projekt auszusteigen.

Adventure_World_Warsaw

Das Modell des Parks, der nun wahrscheinlich nicht mehr gebaut wird.

Ohne eine neue Baufirma und neue Investoren sah es fort an düster aus für das Projekt. Eine Nachzahlung an Imtech war für den Park nun der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Bis zum 30. September hätte der Park 22 Millionen Euro überweisen müssen – dazu war er aber nicht in der Lage. Kurz darauf wurde für die Adventure World Warsaw und ihrer Tochtergesellschaften Insolvenz angemeldet. Peter Jan Mulders sieht die Insolvenz als „unabwendbar“ an. Zwar glaube er weiterhin, dass es in der aufsteigenden Ökonomie Polens den Bedarf für einen tollen Freizeitpark gebe – an neue Investoren glaubt er aufgrund des Images, dass um die Adventure World entstanden ist, aber auch nicht mehr.

Bildrechte: Adventure World Warsaw (1) / Airtimers (2)

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Mathias