China zieht die Notbremse. Aus Angst vor der Immobilienblase und zu riskanten Ausgaben, hat die Regierung den Bau etlicher neuer, bereits angekündigter Freizeitparks gestoppt. Betroffen sind alle Projekte, deren Fläche mehr als 20 Hektar beträgt oder deren Investitionsvolumen 53 Millionen Euro überschreitet. Konkrete Namen wurden zwar noch nicht genannt, aber sowohl das vielversprechende Monkey Kingdom in Peking, als auch der Hello Kitty Park nahe Shanghai, dürften sich dank dieser Auflagen schon bald im immer dicker werdenden Buch der niemals realisierten Themenparks wiederfinden. Da die Investitionen für die betroffenen Projekte aus Bankkrediten und von institutionellen Anlegern stammen, könnte der dadurch entstehende Schaden enorm sein. Aber was könnte die chinesische Regierung dann zu diesem Schritt gezwungen haben?
Das Problem sind nicht die Freizeitparks an sich, sondern die damit einhergehenden Bauvorhaben. Wo auch immer ein neuer Park angekündigt wird, wittern Unternehmer Gold und stampfen Felder von Luxus-Villen und Wohnhäuser aus dem Boden. Und Villen sind das letzte was China im Moment braucht. Gewaltige Summen, die als Konjunkturspritze der Regierung zu Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise gedacht waren, sind in den letzten Jahren fast zur Gänze in den Immobilienmarkt geflossen und Kredite wurden großzügig an die Bevölkerung vergeben. In Folge stieg die Nachfrage nach Eigenheimen, es wurde an jeder Ecke gebaut und die Immobilienpreise explodierten schlussendlich. Mittlerweile ist der Kauf der überbewerteten Wohnungen selbst für den Mittelstand zu teuer. Eine Immobilienblase ist entstanden.
Diese normalisiert sich zwar am Ende durch einen dramatischen Preisverfall, reisst dabei aber gewaltige Löcher in die Bankbilanzen und die Staatskassa. Das gleiche passierte bereits 2007 in den USA und führte zu der noch immer spürbaren Finanzkrise. Ein Blick nach Dubai, wo der letzte große Freizeitpark Hype stattgefunden hat, dürfte die chinesische Regierung noch weiter verunsichern. Dort wurden 2005 unter dem Namen Dubailand gewaltige Themenpark Resorts und hunderte von angrenzenden Luxus-Villen und Wohnhäuser angekündigt. Ein Teil der Immobilien wurde auch gebaut und verkauft, nur die Themenparks wurden nie realisiert. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Ist es doch naheliegend, dass die Themenparks nur als Vorwand dienten um die geplanten Wüsten-Immobilien überbewertet an den Mann zu bringen.
Im Nachhinein betrachtet, wirken viele der in China angekündigten Freizeitpark Resorts suspekt. Die meisten wurden nur von den lokalen Regierungen genehmigt, obwohl diese dazu keine Befugnis hatten. Über Projekte in dieser Größenordung darf in letzter Instanz nur das chinesische Kabinett entscheiden. Für mehr als 20 Städte sind damit die Hoffnungen auf neue Einnahmequellen und hunderte von geschaffenen Arbeitsplätzen gestorben. Und der unter Freizeitpark Fans kursierende Hype um China dürfte damit ebenfalls sein rasches Ende gefunden haben. Was bleibt ist das angekündigte Disneyland Resort in Shanghai, dieses wurde direkt von der Regierung in Peking genehmigt und ist von den Auflagen der nationalen Entwicklungs und Reform Kommission ausgenommen.
Pictures: Copyright Monkey Kingdom, Hello Kitty Park & The Villa
am besten ist das Suchbild 😀
Plöpp – wie ich es vorausgesagt habe!!! Jemand dennoch ein Tässchen Tee???
Haha, beim Suchbild musst ich auch lachen. 😀
Monkey Kingdom sah aber schon gut aus. Irgendwie schade um die vielen Projekte.
Lg Fabi
Und da haben wir es mal wieder, schauen wir mal ob die Regierung rechtzeitig die Notbremse gezogen hat.