Glückwünsch, lieber Serengeti-Park, denn du wirst dieses Jahr 40 Jahre alt! – und hast über die Jahre nichts an deinem Reiz verloren. Denn dieser Reiz, den dieser Park ausmacht, ist nur selten in der Welt zu finden. Hier sind die eigentlichen Attraktionen die über 1.500 Tiere. Nie hört man von großen Neuigkeiten des Parks oder neuen Großachterbahnen. Und weil der Park so wunderschön ist, möchten wir ihn zu seinem 40. Geburtstag mit einem Artikel beschenken. Viel Spaß beim Entdecken eines der grünsten Parks Deutschlands.
1972 wollte ein britischer Herzog im beschaulichen Zentrum Niedersachsens den größten Safaripark Europas bauen. 1974 war es dann soweit und Hodenhagen wurde zu einem neuen Erlebnismekka. Für viele ist es immer noch unglaublich, wie man mit dem eigenen Auto durch riesige Gehege fährt und die Tiere aus dem Fenster streicheln und füttern kann.
Zehn Jahre später begann dann der Ausbau zum Freizeitpark. Heute besitzt der Park nicht nur eine unglaubliche Anzahl an Tieren, sondern auf der größten Parkfläche Deutschlands auch vier einzigartige Themenbereiche, die im Parkgelände meist unmerklich ineinander übergehen. Dazu kommt, dass der Parkplan für manch einen Besuchern sehr verwirrend ist und es viele versteckte und nicht beschriebene Orte im Park gibt, die es aber lohnen, erkundet zu werden. Schade, dass hier seit Jahren nicht nachgebessert wird, wo doch noch etwas Potential wäre.

Blick aus dem Riesenrad Richtung Freizeit- und Wasserwelt, sowie de Übernachtungsmöglichkeiten (anklicken zum vergrößern)
An dieser Stelle auch gleich der erste Besuchertipp: Macht die Safari durch die Expedition Tierwelt – wie der Themenbereich heißt – mit dem Auto erst im zweiten Tagesteil. Denn 90 Prozent aller Besucher bleiben früh im Auto sitzen und fahren erst durch den Hauptteil des Parks. Ergebnis: Es kommt zu langen Staus und der Puls der Fahrer geht in die Höhe. Deswegen: Erst Parkplatz suchen und durch die drei anderen Parkteile gehen.

Nicht immer drängeln Autofahrer, auch die Tiere wollen mal durch – immer bei Seite: Parkranger (anklicken zum vergrößern)
Mittelpunkt ist die Freizeitwelt. Hier fahren die beiden Parkeisenbahnen ab, mit denen man den nördlichen und südlichen Parkteil einmal umfährt. Achtung, der Einstieg ist am gleichen Bahnhof, hier sagen die Fahrer noch jedem Gast Bescheid welche Runde er fahren wird. Schade ist, dass man nur wenig vom Park sieht, da man diesen eher umrundet als durchfährt.

Blick aus dem letzten Waggon auf den unscheinbaren „Hauptbahnhof“ des Parks (anklicken zum vergrößern)
Weiterhin findet man hier einen Hochseilgarten, den man kostenlos benutzen kann – also unbedingt machen, denn anderswo kosten solche Attraktionen, wie zum Beispiel im Heide Park Resort, zusätzliches Geld. Daneben steht mit dem Froschflitzer die älteste Achterbahn des Parks. Top-Spin und Breakdance als zwei typische Kirmesattraktionen, die hier im Familienmodus fahren und ein Riesenrad, mit dem man eine wunderbare Übersicht vom Park bekommt, sind nur weitere Erlebnismöglichkeiten.

Eine der beiden Parkachterbahnen: Der Froschflitzer (anklicken zum vergrößern) – weitere Bilder zu Attraktionen im Freizeitland im Album am Ende des Artikels
Die Hauptattraktion im Serengeti-Park ist aber die Aquasafari. Einmalig in Europa fährt man persönlich geführt von einem Guide – man kennt dies zum Beispiel aus den Universal Studios in Orlando mit der in Rente gegangenen Bootstour JAWS – in originalen Airboats aus Florida durch einen thematisierten Kanal. Zwischen- und Hauptakt ist es, mit bis zu 80km/h auf einem speziell angelegten See über das Wasser zu schießen – Spritzgefahr inklusive. Danach gibt es noch zwei weitere Szenen, unter anderem ein spektakulärer King-Kong-Auftritt. Dafür lohnt sich auch das teilweise lange Anstehen.
An die Aquasafari schließt sich die Wasserwelt an. Hier finden sich wieder diverse Fahrgeschäfte, die man vom Volksfest kennt: Condor, Schiffschaukel, ein bei unserem Besuch defekter Free-Fall-Tower und eine stationär gemachte mobile Kinderachterbahn, die unter dem Namen Wilde Maus betrieben wird. Eine der neuesten Attraktionen und damit eine Hauptattraktion des Parks ist der Kumba Twister, eine bis zu 30 Meter hohe Riesenschwungschaukel. Für Abkühlung danach sorgt die Wildwasserbahn, die in einem Standardlayout und ohne viel Überraschungen daherkommt.

Versteht keiner, aber „Wilde Maus“ und Condor stehen in der Wasserwelt (anklicken zum vergrößern) – weitere Bilder zu Attraktionen im Wasserland im Album am Ende des Artikels
Vierter und letzter Parkteil ist die Affenwelt. Hier versteckt sich eine andere deutschlandweit einmalige Attraktion. Doch bevor man zu dieser kommt, kann man knapp zwanzig verschiedene Affenarten im Park bestaunen. Manche ohne Gitter und direkt zum anfassen, andere durch einen speziellen Tunnel. Star ist hier seit 2013 der ehemalige Hausaffe von Justin Bieber. Speziell für Mally hat der Park Mally-Bu errichtet. Eine Insel nur für Kapuzineräffchen, um sich von der Vermenschlichung zu lösen, da Biebers Äffchen leider nie in freier Wildbahn und unter Gleichen gelebt hat.

Hautnah ist hier wörtlich zu nehmen: Eines der begehbaren Gehege (anklicken zum vergrößern) – weitere Affenbilder im Album am Ende des Artikels
Die hiesige Hauptattraktion Dschungelsafari befindet sich allerdings im Menschenaffenreservat, bzw. dahinter. Hier geht es in einem offenen Jeep über wilde Pisten durch die Gehege und dann durch einen geheimen Wald mit Wasserfällen und so mancher Überraschung. Eine Attraktion die man nur hier findet und durch verschiedene Fahrer auch mehrmals Spaß macht. Das ganze funktioniert wie bei der Aquasafari, nur das hier auf Grund des Alters der Attraktion leider schon manche Effekte defekt sind. Spaß macht die wilde Safari aber noch allemal.
Der Tageseintritt beträgt zur Zeit für Erwachsene 28 Euro. Zu empfehlen ist die Anreise mit dem Auto. Oft gibt es Gutscheine für eine kostenlose Person pro Auto – kostenlos ist aber auf jeden Fall das Parken. Sollte man nicht mit dem Auto anreisen, bringt einen der Heidesprinter erixx von Hannover aus in 40 Minuten nach Hodenhagen. Von dort aus läuft man noch einmal ca. 25 Minuten zum Park. Für Gäste die ohne Auto anreisen bietet der Park die Bussafari die pro Kopf mit fünf Euro berechnet wird. Dafür ist diese aber geführt und wird vom Busfahrer moderiert – also auch für Autofahrer geeignet, die noch einmal mehr zu den einzelnen Tieren und Gehegen wissen möchten.
Schließlich bleibt nur noch zu sagen, dass hier alle Spaß finden. Der Park bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, was in dieser Art auch recht einmalig ist. Egal ob in der Gruppe, als Familie oder mit Freunden, kann man im Serengeti-Park Hodenhagen einen erlebnisreichen und vor allem abwechslungsreichen Tag erleben – und das seit nun bereits über 40 Jahren. Gratulation und weiter so!
Fotos (c) Eric Christopher Straube für Airtimers.com