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Blackfish: Doku zum Tod einer SeaWorld Wal-Trainerin

verfasst von Sven

In Deutschland war es schon vor vielen Jahren ein Streitthema und am Ende siegten die Tierschützer: Vergnügungsparks, wie etwa der Holiday Park, verzichteten auf die Haltung von Meeressäugern. Nun ist das Thema also auch in Amerika wieder aktuell: Die Dokumentation Blackfish beschäftigt sich mit dem Tod einer SeaWorld Wal-Trainerin und versucht durch eine aggressive Darstellungsweise, auf Missstände in der Tierhaltung hinzuweisen. Die Dokumentation nimmt den tödlichen Zwischenfall zum Anlass, um die gesamte Kette vom Walfang, über Transport bis zur Haltung der Tiere zu untersuchen.

SeaWorld Trainerin stirbt während Vorführung

Das Unglück ereignete sich bereits am 24. Februar 2010 im SeaWorld Orlando und kursierte auch in den Deutschen Medien: Während einer Vorführung wurde die Wal-Trainerin Dawn Brancheau von dem Orca-Männchen Tilikum erfasst und in die Tiefe gerissen. Sie verlor dabei ihr Leben. Während der Vorführung soll der 5450 Kilogramm schwere Schwertwal Ansagen von Brancheau ignoriert haben. Üblicherweise wird das Tier dann bestraft, indem es den Fisch zur Belohnung gar nicht oder verzögert bekommt, was auch in diesem Fall so geschehen sein soll.

Bei einem weiteren Element der Show, bei dem der Wal auf einer Plattform liegt und von Brancheau berührt wird, lief jedoch alles schief: Der Wal glitt ohne Aufforderung zurück ins Becken, holte Schwung und packte die Trainerin an der Hüfte. Die Trainerin, so berichteten Augenzeugen, hatte nicht den Hauch einer Chance. Anderen Quellen zu Folge, wie etwa Wikipedia, soll Tilikum die Trainerin an den Haaren gepackt haben.

Deutlich größer als die anderen Wale von SeaWorld: Tilikum. Bild: Wikipedia

Tilikum war bereits in andere Todesfälle verwickelt

Laut der Tierschutzorganisation The Humane Society kam es bereits früher zu Konflikten mit Tilikum. Schon 1991, berichtete Spiegel Online, hat das Tier einen Trainer in Kanada getötet. 1999 tötete der Orca dann einen Mann in Orlando, der sich nach Schließung des Parks am Becken aufgehalten hatte. Seit dem gibt es viele Theorien, was den Wal zu den Aktionen bewogen hatte, wie etwa: Der Wal habe nur spielen wollen, andere Meinungen, wie etwa durch die Dokumentation veröffentlicht, besagen, dass ein solch aggressives Verhalten nur in Gefangenschaft auftreten würde.

Blackfish nimmt SeaWorld ins Visier

Drei Jahre später ist die Dokumentation Blackfish in den USA (19. Juli 2013) erschienen und löste einen Sturm der Entrüstung aus. Der Film hinterfragt den Umgang mit den Tieren kritisch und nutzt dazu alle nötigen stilistischen Mittel, die ein solcher Film aufbringen muss, um medial wahrgenommen zu werden. Mit „Umgang“ ist in diesem Falle jedoch nicht nur die Haltung in den Aquarien gemeint, es geht um grundsätzlicheres: Von der Gefangennahme der Wale, über den Transport bis hin zu den Lebensumständen in den Aquarien zeigt Blackfish mit schockierenden Bildern, welchem Stress die Tiere ausgesetzt werden und wirft am Ende die große Frage auf, ob es überhaupt irgendeinen Sinn gibt, Wale in Gefangenschaft zu halten.

Der Film unterstellt, dass Tilikum unter einer Psychose leidet; ausgelöst durch die Gefangennahme und behauptet ferner, dass alle gefangenen Wale ähnliche Muster aufzeigen. Darüber hinaus wird behauptet, dass Wale in Gefangenschaft eine geringere Lebenserwartung aufweisen, als in Freiheit. SeaWorld jedoch behauptete stets, dass es keinen Unterschied in der Lebenserwartung gebe. Diese liegt bei einem Walbullen bei etwa 30 Jahren und bei einer Walkuh bei etwa 50 Jahren. Zur Stützung der Leidenstheorie werden Vergleichsbilder der Rückenflossen von Schwertwalen in Freiheit und in Gefangenschaft gezeigt. Während Schwertwale in Freiheit stets eine aufgerichtete Rückenflosse aufweisen sollen, zeigen die Tiere in der Gefangenschaft eine Rückenflosse in umgekehrter U-Form. Ob das jedoch immer die Regel ist, kann bezweifelt werden, wie eines der Bilder in diesem Bericht beweist.

Dass die Vorwürfe teilweise nachvollziehbar sind und wohl nur schwer von SeaWorld zu entkräften sein dürfte, zeigen schon Szenen zu Beginn des Films, in denen Schwertwale gefangen werden. Vor allem die Trennung eines Kalbes von seiner Mutter (und unter ihren Schreien) soll die Zuschauer direkt in den Bann ziehen. Es werden weiter Szenen gezeigt, in denen die Wale in vergleichsweise kleinen Boxen in absoluter Dunkelheit gehalten werden, bevor sie ihrem Bestimmungsort zugeführt werden. Kann also der Vorwurf gehalten werden, dass die Wale durch die Gefangennahme traumatisiert werden? Zumindest der Zuschauer kann sich das anhand solcher Bilder gut vorstellen.

Der Film weist durch die Weckung Emotionen auf Missstände hin

Free Willy: Reaktionen in Amerika

Auch wenn der Vergleich schwierig ist, nicht wenige dürften bei den Reaktionen der Öffentlichkeit an Simon Wincer’s Free Willy denken. Im Film sollte der Orca Willy getötet werden, damit der Besitzer Versicherungsgelder kassieren konnte. Zugegeben: SeaWorld hat nicht vor seine Orcas zu töten, so auch nicht das Seaquarium (Miami, USA), dass sich einer Welle von „Free Lolita“ Aktionen ausgesetzt sieht. Der Schwertwal Lolita lebt seit etwa 30 Jahren in Gefangenschaft und erhält nun die Unterstützung der Öffentlichkeit. Ob eine Freilassung nach einer so langen Zeit sinnvoll ist, scheint jedoch eher zu bezweifeln, allerdings darf man die Proteste so nicht sehen. Es geht dabei viel mehr um eine grundsätzliche Haltung der Ablehnung gegenüber der Walhaltung in Freizeitparks.

Blackfish versucht zu emotionalisieren, um so eine öffentliche Debatte anzustoßen. Das ist eines der Ziele von vielen Dokumentationen, die Missstände ansprechen und auch dieser Film hat damit Erfolg. Ob es sich lohnt ihn sich anzusehen? Ohne Zweifel, denn er spricht viele Wahrheiten aus, die auch SeaWorld nicht weg argumentieren kann. Doch es gibt auch eine andere Seite, die genauso gehört werden muss.

Aufrechte Rückenflosse: Orca Lolita im Seaquarium Miami. Bild: Airtimers

Kritiker werfen Blackfish vor Chancen vertan zu haben

Betrachtet man sich Bewertungen zu Blackfish, wird man durchweg auf positive Resonanzen stoßen. Bei imdb.com erreicht der Film 8.1 von 10 möglichen Punkten und auf Rotten Tomatoes gaben 98% der Rezensenten ein positives Feedback. Alles super, möchte man meinen.
Kritikern missfällt jedoch die Sprache des Films. In einer Szene wird etwa ein Orca in Großaufnahme gezeigt und darüber sinniert, was sich hinter diesen Augen wohl abspielt. Vielen ist das zu offensichtlich meinungsbildend, da das Tier durch eine solche Bildsprache vermenschlicht wird. Darüber hinaus könnte man solche Szenen über jedes andere Tier in Gefangenschaft drehen.

Ein zweiter, gleichwohl wichtigerer Punkt, ist die Erzählweise durch die Augen ehemaliger SeaWorld-Trainer. Sie sollen zum einen wichtige Informationen aus erster Hand liefern und erhöhen dadurch die Glaubwürdigkeit des Films, zum anderen fungieren sie gleichzeitig auch als Experten, wenn es um den Umgang mit Schwertwalen geht. Einer der Trainer begründet seinen Ausstieg bei SeaWorld damit, dass er es nicht mehr unterstützen könne, wie mit den Tieren umgegangen wird. Daraus lässt sich interpretieren, dass er sich aus ethischen Gründen zurückgezogen hat. Es lassen sich jedoch aber auch Berichte über den gleichen Trainer finden, in denen er zitiert wird, dass ihm der Job körperlich zu sehr zugesetzt habe. Wenn man mit einem tonnenschweren Tier arbeitet, kommt es zwangsläufig zu Verletzungen. Viele kennen die spektakulären Szenen, wenn der Wal aus der Tiefe hervorschießt und den Trainer auf der Spitze seines Mauls mehrere Meter in die Höhe katapultiert. Wer mal einen Bauchklatscher im Schwimmbad gemacht hat, weiß, wie hart Wasser sein kann.

Es sind solche Kleinigkeiten, die dem Film einen Beigeschmack geben, der nicht so recht passen will. Das ändert aber freilich nichts an der Grundaussage des Films. Die Aussagen der ehemaligen Trainer jedoch erscheinen aber nicht ganz hieb- und stichfest.

Wie SeaWorld seine Wale gerne sieht. Bild: SeaWorld

In einer Stellungnahme behauptet SeaWorld, der Film sei grob unwahr

Durch den öffentlichen Druck sah sich zuletzt auch SeaWorld dazu veranlasst, offiziell zu den teilweise schweren Vorwürfen Stellung zu nehmen. Dafür richtete das Unternehmen eigens eine Webseite mit dem Titel Truth ein. Es wurden aktuelle Wal-Trainer interviewt, die die Anschuldigungen, die Blackfish erhebt, nicht teilen können. Eine Trainerin behauptet sogar, dass Szenen im Film, welche die verunglückte Trainerin zeigen sollen, eigentlich Aufnahmen von ihr seien und der Film auf Basis von falschem Material aufgebaut ist. Ob das nun stimmt, oder nicht, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Das Mittel der Trainerinterviews dürfte allerdings nicht zu einer Umstimmung der öffentlichen Meinung führen, denn ein Unbeteiligter möchte da schnell herausposaunen: Was sollen sie denn sonst sagen? Immerhin ist das ihr Job und SeaWorld ihr Arbeitgeber.

In einer mehrseitigen Stellungnahme geht SeaWorld jedoch auch punktuell auf einzelne Szenen und Behauptungen ein. Dabei wird beispielsweise erwähnt, dass der Film falsch und manipulativ sei und der Eindruck entstehe, SeaWorld würde noch immer Wale in der Natur fangen. Auch der Schwertwal Tilikum wurde nach eigenen Aussagen nicht von SeaWorld gefangen. Szenen, die die Trennung von Kalb und Mutter zeigen, seien ebenso falsch, da der angesprochen Wal erst im Alter von viereinhalb Jahren von der Mutter getrennt worden sei.

SeaWorld behauptet weiter, dass viele Aussagen von vermeintlichen Experten gestützt werden, die in Wahrheit aber Tierschützer sind. Wortwörtlich spricht SeaWorld hier von einer Maskerade. Auch das Tilikum psychotisch sei, kann das Unternehmen nicht erkennen. Der Wal habe jahrelang ohne Zwischenfälle mit den Trainern zusammen gearbeitet und auch nach dem tödlichen Zwischenfall, sozialisiert er sich weiterhin mit anderen Walen und arbeitet mit Trainern zusammen. Trotzdem finden sich keine aktuellen Bilder von Tilikum auf der Facebook-Fanseite des SeaWorld Orlando. Vermutlich will man aber dem digitalen Shitstorm entgegenwirken und zeigt nur noch seinen Vorzeigewal Shamu.

Glückliche Wale? Bild: SeaWorld

Sehenswerte Dokumentation mit fadem Beigeschmack

Auch wenn sich einige Aussagen der Stellungnahme von SeaWorld vermutlich relativ einfach entkräften lassen, bleibt doch der Eindruck, dass in Blackfish nicht ganz sauber gearbeitet wurde. Falls Experten keine Experten sind, Aussagen und Videomaterial verdreht wurden, um eine bestimmte Nachricht zu kommunizieren, hat die Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Gabriela Cowperthwaite, aus filmischer Sicht eigentlich grob versagt. Welche Aussagen im Film und welche von SeaWorld nun stimmen oder eben nicht, lässt sich hier allerdings nicht zweifelsfrei klären.

Allerdings und das ist eine wichtige Kehrseite der Diskussion, sind das alles nur Einzelheiten, die für die grundsätzliche Diskussion eigentlich nicht benötigt werden: Sollen Wale in Gefangenschaft gehalten werden oder nicht? Zweifelsohne spricht der Film auch viele Wahrheiten an und hat sein Ziel erreicht, eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Aus unserer Sicht ist hier demnach eine klare Empfehlung auszusprechen, sich den Film anzuschauen. Man sollte jedoch versuchen, sich nicht zu sehr von der Dokumentation emotionalisieren zu lassen, um so den Blick für das Wichtige zu behalten.

In Deutschland erscheint Blackfish am 27. Februar 2014 auf DVD und Blu-ray. Ein UK-Import ist aber auch jetzt schon möglich.

Wer sich weitergehend zum Film und zur Debatte informieren möchte, dem seien nachfolgende Links ans Herz gelegt. Oder diskutiert mit uns zum Thema im Forum.

Weiterführende Links

Hier geht’s zur offizellen Seite von Blackfish.

Die Seite Truth von SeaWorld mit der offiziellen Stellungnahme findet sich hier.

Tierschutzorganisationen zum Thema sind etwa whales.org, oceancare.org, prowildlife.de, sea-shepard.info, wdsf.eu oder animal-public.de

über den Autor

Sven

13 Kommentare

  • Ich habe zu danken, dass ich das mal loswerden konnte. Ich habe so lange nach Foren gesucht wo ich endlich mal offen das sagen konnte wa sich zu dem Thema weiß, aber leider hat man es in dem meisten mit eher extremistischen Tierschützern zu tun, die in allem irgendetwas schädliches interpretieren wollen. Das andere Extrem sind die zu naiven und gutgläubigen.

    Ich rate jedem der sich für dieses Thema interessiert dem ganzen erst neutral entgegen zu treten. Informiert euch über die einzelnen Tiere (Abstammung, Leben, Sozialverhalten, Dinge die sie mögen bzw. nicht mögen, Umgang mit ihren Trainern etc.), die verschiedenen Parks in denen sie gehalten werden (es gibt nicht nur Seaworld, die sind nur am bekanntesten). Beschafft euch anschließend Infomaterial über die Orcas in der Wildnis – ihr werdet feststellen, dass vieles was selbst die Forscher herausgefunden haben wollen nicht immer schlüssig und plausibel ist!

    Dann schaut euch im Internet um – gerade bei Youtube findet ihr viele Videos von Touristen die Seaworld besuchen. Es gibt einige die ich nur empfehlen kann, wo man z.B. sieht dass die Tiere nicht nur für Fisch arbeiten sondern es tatsächlich genießen mit ihren (Lieblings-)trainern zu interagieren. Ebenso kann ich einen Artikel auf der Website von Jean-Michel Coustaeu (ich glaub ich hab mich verschrieben…)empfehlen, in welchem er von seinen Erlebnissen und dem Ergebnis von der Auswilderung Keikos berichtet – er war bis zum Ende dabei.

    Anschließend werdet ihr sehen, dass es bei dem Thema nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern das Grau vorherrscht.

  • Das sind sehr interessante Gedanken und mir gefällt die Herangehensweise. Auch zeigen deine Ausführungen sehr gut, was ich im Artikel, wenn auch aus Gründen des Umfangs sehr kurz, habe anklingen lassen. So einfach ist das mit der Auswilderung nun mal nicht. Zumal Orcas, korrigier mich wenn ich mich irre, ja in Verbünden unterwegs sind.
    Ich denke, dass nur eines sicher ist: Eine Ad-hoc Lösung wird es nicht geben und da eckt eben die aufgebrachte Bevölkerung an, die schnelle Konsequenzen fordert. Nur wie könnten die wohl aussehen? Ich fürchte nicht unbedingt zum Vorteil der Wale und wenn morgen alle aufhören SeaWorld zu besuchen, könnte das auch zum Problem für die Tiere werden. Klingt für mich nach einem klassischen Dilemma.

  • Deswegen ist es eine Grauzone.

    Die 5 Tiere die vor 40 Jahren gefangen wurden waren zu dem Zeitpunkt noch Babys, die ohne ihre Mütter in der Wildnis nicht überlebt hätten. Sie heute wieder in die Freiheit zu entlassen wäre demnach grob fahrlässig. Es ist als würde man einem Vogel das Fliegen beibringen wollen. Und die anderen Tiere sind in Gefangenschaft geboren. Hinzu kommt, dass sie zu sehr an Menschen gewöhnt sind.

    Ihre Gesundheit ist ein anderer Aspekt. Sie leben bei Seaworld in einer Art sterilen Umgebung. Das Wasser ist gefiltert, der Fisch hat Restaurantqualität. Sie kommen kaum mit Keimen in Berührung und wenn doch dann werden sie schnell schwer krank. Allein aus dem Grund ist eine Freilassung nicht zumutbar – bedenkt man die Verschmutzung unserer Meere…

    Du hast recht, sie leben in der Freiheit in Verbünden, aber auch wenn die Gruppen in Gefangenschaft von Menschen gebildet wurden kommen die Wale in Seaworld gut damit zurecht. Der Zusammenhalt in den einzelnen „Pods“ sowohl in Florida, San Diego als auch San Antonio sind stark. Da ist die Gruppe im Loro Park bedenklicher.

    Das schlimme ist der Free-Willy-Effekt, dass die Menschen denken diese Tiere muss man nur zum Meer bringen und alles wird gut – so einfach ist das aber nicht. Und von Sea Pens halte ich nicht viel. Es ist immer noch eine Gefangenschaft – zwar im Meer aber trotzdem. Sie sind trotzdem der Wasserverschmutzung ausgesetzt und es ist nicht finanzierbar. Ohne zahlende Gäste kann man sowas nicht finanzieren – und die zahlen nun nicht das nötige Geld wenn sie die Tiere nur rumschwimmen sehen, da muss es für den Gast schon spannender sein. Das ist der Teufelskreis.

    Wir Menschen haben sie vor 40 Jahren in diese Situation gebracht und nun haben wir auch die Pflicht uns gut um sie und ihre Nachkommen zu kümmern.

  • Für mich ist Backfisch reine Propaganda und Schwachsinn. Auf Micechat gibt es tolle interviews mit Trainern die im Film vorkommen und sich nun verarscht Fühlen. Die Regisseurin ist Furchtbar und hat eine Privatvorstellung für die Familie von Dawn verweigert und auch Emails geschrieben in denen sie Anweisung gegeben hat an die sich nun äussernden Trainer doch bitte bis nach der Award Season zu warten mit Interviews. Ausserdem soll sie ausser sich sein keine Oscar Nominierung bekommen zu haben.

    Wir waren Kurz nach dem Unfall im Mai 2010 in Sea World. Der Vorfall wird vollkommen falsch dargestellt. Augenzeugen haben sich schon berichtigt und wurden der Lüge überführt.

    Wie gut die Auswildern Klappt hat man ja an Free Willy gesehen. Millionen von Dollar für nichts ausgeben.

    Was mich am meisten Freut ist das Sea World momentan Besucherrekorde feiert und auch die unnötigen Konzert absagen von diesen Möchtegern Tierschützer Bands nichts daran ändern.

    Sea World macht unglaublich gute Arbeit und rettet so viele Tiere die sie gesund pflegen und danach wieder in die Wildnis entlassen.

    Das schärfste ist aber das momentan ja auch wieder über dieses Delfine Schlachten in Japan berichtet wird und da dann auch behauptet wird das Sea World dort ihre Delfine her bekäme. Die Wahrheit ist das sie einmal 2 von dort gerettet haben aber das auch nie wieder getan haben weil es einfach hoffnungslos war.

    jeder der Blackfish toll findet und es glaubt ist in meinen Augen dumm und sollte sich erst einmal vor Ort ein Bild machen. Es gibt dort ja auch tolle Backstage Touren.

  • Oh mein Gott… mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich eure Kommentare lese. Das in dem Film sehr einseitig berichtet wird ist klar, aber Seaworld lehnte Interviews ja auch ab. „Seaworld rettet so viele Tiere“ – das ist Schlicht dumm so etwas zu schreiben. Schwertwale legen in freier Wildbahn bis zu 160km am Tag zurück – ich denke das ist in den kleinen Becken in Seawolrd wohl eher nicht möglich. Die Becken sind teilweise nur vier Meter tief! Schwertwale sind hoch entwickelte Tiere und es gibt Studien, dass ihre Emotionen ausgeprägter sind als die des Menschen. Familien bleiben oft ein Leben lang zusammen und besitzen ihre eigene Sprache. Bei Seawolrd leiden die Tiere unter der Trennung der Mutter und sind zudem bei anderen Walen, welche eine andere „Sprache“ sprechen. Zudem ist es kein Geheimnis, dass sich die Wale bei Seawolrd häufig gegenseitig verletzen. In freier Wildbahn gehen sich die verschiedenen Familien aus dem Weg und es kommt so gut wie nie zu Kämpfen. Man kann die Doku gut oder schlecht finden – aber um die Kernaussage, diese Tiere nicht länger in kleinen Pools gefangen zu halten, führt kein Weg vorbei! Leute, hier geht es nicht um die Tiere. Sondern nur um unsere Unterhaltung und GELD. Das eine Auswilderung unmöglich ist, zeigt der Fall Keiko. Aber bevor Keiko ausgewildert wurde, kam er in eine Bucht. Sowas in der Art sollte mit den restlichen 29 Walen in den USA geschehen. Der Teufelskreis muss endlich durchbrochen werden. Aber ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit! Die Besucherzahlen bei Seawolrd sind zurückgegangen. TUI und FTI raten in ihren Reisekatalogen mittlerweile auch schon vor Besuchen in Delfinarien ab.

  • @ Cavalin:
    Deine Argumentation kenne ich sehr gut, denn so gut wie jeder der „Blackfish“ sah ohne sich vorher neutral zu erkundigen ist dieser Ansicht. Dennoch möchte ich zu ein paar deiner Aussagen Stellung beziehen:

    Die Orcas in der freien Wildbahn legen deswegen so viele Kilometer am Tag zurück weil sie sich auf ständiger Nahrungssuche befinden, nicht nur weil sie den Platz dafür haben. Die in Gefangenschaft lebenden Orcas bekommen drei Mahlzeiten am Tag (den Fisch zur positiven Verstärkung der Verhaltensweisen nicht mitgezählt). Von daher haben sie es nicht nötig so weite Strecken zurückzulegen.

    Da die Tiere selbst zwischen 7 – 10 Metern lang sind und man auf vielen Fotos und Videos sieht, dass sie sich vertikal im Wasser strecken können, und zwischen ihnen und dem Boden noch mehrere Meter Platz sind zeigt, dass es nicht sein kann, dass die Becken nur vier Meter tief sein sollen.

    Es stimmt, dass sie sehr emotionale und intelligente Tiere sind und ihre eigene Sprache haben, trotzdem können sich die einzelnen Gruppen in Gefangenschaft verständigen, da in den drei Seaworld Parks insgesamt nur noch 5 Tiere leben, die gefangen wurden (vor 40 Jahren!) während der Rest dort geboren wurde. Sie haben somit über Jahrzehnte ihre eigene Sprache und Kommunikation, sowie eine neue Kultur gebildet. Da sie alle gut genährt sind, mit ihren Trainern freiwillig interagieren, untereinander sozialisieren und sich fortpflanzen sieht man, dass es ihnen gut geht – was man auch in Bilogie während des Abiturs bei uns lernt nur mal nebenbei bemerkt (Stichwort Ökologie).

    Die Tiere werden auch nicht alle von ihren Müttern getrennt, wie ich es in vorherigen Beiträgen bereits erläutert habe. Wenn das der Fall wäre würde z.B. Kasatka nicht mit dreien ihrer Kälber zusammen leben (Nakai 13 Jahre, Kalia 9 Jahre und Makani 1 Jahr) oder Katina mit zwei Kälbern (Nalani 8 und Makaio 3,5 Jahre) sowie einem Ziehkind (Malia 7 Jahre) und einem Enkel ( Trua 9 Jahre).

    Die Kämpfe die du angesprochen hast sind normal – wenn du dir mal Dokus oder Bilder von wilden Orcas ansiehst sind die vernarbter als die in Gefangenschaft lebenden Tiere. Orcas leben in Gemeinschaften die von einer Matriarchin angeführt werden. Jedes Tier ist entweder devot oder dominant und die dominanten kämpfen untereinander um die Rangfolge, welche sie in der Hierarchie der Gruppe einnehmen.

    Das Geld und die Shows werden gebraucht um den Unterhalt der Tiere zu finanzieren, oder denkst du der Fisch, das saubere Wasser, die ärztliche Versorgung und die Betreuer sind umsonst?

    Des Weiteren erkenne ich, dass du dich mit Keikos Fall nicht auskennst, denn sogar Tierschützer wie Jean Michel Cousteau haben seine Auswilderung kritisiert. Und da er nach nicht mal einem Jahr gestorben ist, kann man nicht sagen, dass sie ein Erfolg war. Ein interessanter Nebenefekt ist übrigens, dass in allen Dokus die Keiko behandeln immer nur von seine rangeblich erfolgreichen Auswilderung berichten, aber nicht genau berichten wie er starb und woran. Darüber sollte man sich auch informieren.

    Die Besucherzahlen bei Seaworld sind übrigens nicht zurückgegangen sondern feiern teilweise Rekordhöhen. Ich selbst war auch schon in allen drei Parks und habe auch die Backstagetouren gemacht und ich muss sagen, dass sich die Betreuer dort echt den Hintern für die Tiere aufreißen! Jedes Becken und jeder Bereich ist einsehbar und ich konnte nicht einmal feststellen, dass die Tiere zu etwas gezwungen wurden, dass sie nicht wollten oder irgendwie misshandelt wurden. Wenn du dich für dieses Thema interessierst rate ich dir das was ich allen rate, die denken Blackfish ist das einzig Wahre: Recherchiere neutral über wilde wie auch über die einzelnen gefangen Orcas. Lass dich auf beide Seiten ein und Urteile dann!