Für den Marktführer der deutschen Freizeitparkbranche, den Europa-Park, ist der in einigen Jahren eröffnende Wasserpark das vielleicht bedeutendste Projekt seiner bisherigen Geschichte. Für letzte Woche Dienstag nun lud der Park zusammen mit der Gemeinde Rust und weiteren Beteiligten zu einer ersten Informationsveranstaltung für Bürger ein. In diesem Zuge gelangten genauere Informationen über die Herangehensweise des Parks und die konkrete Gestaltung des Wasserparks an die Öffentlichkeit.
Klar ist bereits, wo der noch namenlose neue Park entstehen wird: östlich von Rust und dem Europa-Park, zwischen dem Zubringer zum heutigen Park im Süden und der Ritterstraße, die zum Ort führt im Norden. In dem aus einem ganzjährig geöffneten Indoor- und einem von Mitte Juni bis Anfang September geöffneten Outdoorbereich bestehenden Wasserpark soll ein Besuchervolumen von ungefähr 400.000 bis 600.000 Gästen im Jahr erreicht werden. Auch Hotels sollen zu dem Komplex gehören. In dieses Projekt investiert der Park eine dreistellige Millionensumme und schätzt, 800 neue Jobs schaffen zu können.
Da die Branche der Wasserparks vollkommen neu für den Europa-Park und seine Betreiberfamilie, den Macks, ist, scheint in der bisherigen Entwicklung das Lernen von Anderen eine recht wichtige Komponente gewesen zu sein. Über 50 Wasserparks besuchte man in der bisherigen Entwicklungsphase, darunter Wasserparks in Deutschland wie etwa Tropical Islands, aber auch Angebote im Rest von Europa und in den USA. Auch Befragungen der Gäste flossen in die Planungen ein. Es ist so etwas wie eine Untersuchung am Feld, denn aus all diesen Informationen will sich der Europa-Park genau das heraussuchen, das exakt in seinen 30 Hektar großen Park passen soll.
Bei der Präsentation am Dienstag konnte der Europa-Park bereits eine recht genaue Vorstellung präsentieren von dem, was letztlich Bestandteil des Parks werden soll – sogar einen groben Übersichtsplan gab es bereits. Im Außenbereich soll es so ein Wellenbad, Rutschen, Liegebereiche und Gartenanlagen geben. Der ganzjährig betriebene Innenbereich soll auch Möglichkeiten zum Essen und zum Shoppen bieten, aber natürlich auch Rutschen und ein Wellenbad, ein Wasserspielplatz, einen Surfsimulator und einen Strömungskanal. Kurzum soll im Innenbereich nichts fehlen, was man als Gast für den perfekten Ausflug vermissen könnte. Interessant ist darüber hinaus, dass der Indoorbereich auch thematisiert werden soll – auf die naheliegende und oft genutzte tropische Gestaltung verzichtet man jedoch. Man darf gespannt sein, was sich der Europa-Park hier einfallen lässt.
Seit 2003 verfolgt der Europa-Park bereits die Idee eines Wasserparks, seit 2008 besitzt er das notwendige Gelände. Doch noch sind weitere Hürden zu nehmen. Eine endgültige Genehmigung für den Bau des Wasserparks steht derzeit noch aus, auch wenn er bereits im Regionalplan verankert ist. Die Erteilung dieser Genehmigung hängt wohl auch davon ab, welche Lösungen die Planer in wichtigen infrastrukturellen Fragestellungen finden: etwa die Führung des Verkehrs und der Lärmschutz aber auch das Wassermanagement. Sobald in dieser Hinsicht alles geklärt ist, kann sich der Park an die konkrete Umsetzung der Pläne setzen. Für diese Bauphase sind 18 bis 24 Monate eingeplant – eine Zeit, die für dieses Mammutprojekt sicherlich notwendig sind. Es überrascht nicht, dass bislang noch kein geplantes Eröffnungsjahr bekannt gegeben wurde.
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